Samsung GQ65QN80F im Test: Mehr Intelligenz für beste Unterhaltung
Mehr zum Thema: SamsungSamsung hat die Vision vom Fernsehen der Zukunft und nennt das „Vision AI“. Künstliche Intelligenz erobert immer mehr Bereiche im TV-Gerät. Es fing mit neuronalen Netzen zur Auswertung und Verbesserung der Bildqualität an, nun kommen Kunst und Assistenten hinzu. Hier unser Test.
Als Vollsortimenter, der seit 19 Jahren den weltweiten TV-Markt unangefochten dominiert, hat Samsung das große Ganze im Blick. Sollte ein Fernsehgerät früher nur ein möglichst gutes Bild produzieren, steht jetzt die intelligente Vernetzung mit der gesamten Welt smarter Gerätschaften im Fokus â€...
Als Vollsortimenter, der seit 19 Jahren den weltweiten TV-Markt unangefochten dominiert, hat Samsung das große Ganze im Blick. Sollte ein Fernsehgerät früher nur ein möglichst gutes Bild produzieren, steht jetzt die intelligente Vernetzung mit der gesamten Welt smarter Gerätschaften im Fokus – eine gewaltige Herausforderung, mit deren Bewältigung Samsung sich von der Vielzahl anderer TV-Hersteller absetzen kann.
Zwar verbinden unzählige Smartphones, Audioprodukte und weiße Ware die eigenen Entwicklungsabteilungen miteinander, die offene Plattform „SmartThings“ signalisiert aber zugleich Samsungs Bereitschaft, mit Geräten aller Marken zu kooperieren. Auch den universellen Standard Matter, der Brücken zwischen noch mehr Standards für das smarte Zuhause schlagen soll, nimmt das Unternehmen ernst.
Die hochwertigen Fernseher können sogar als Matter-Server fungieren, also im aktiven Standby selbst zwischen betreffenden Geräten vermitteln. So wurde zum Beispiel unsere Hama-Matter-Steckdose in SmartThings eingebunden. Dass neben dem Samsung- Sprachassistenten Bixby auch Alexa Gehör findet und sich unser Testgerät bei Google anmeldete, ist ebenfalls vorbildlich.
Das Angebot an smarten Zusatzangeboten ist so mannigfaltig, dass man den Eindruck bekommen könnte, hundertmal mehr Entwickler und Pfleger kümmerten sich um das TV-Betriebssystem Tizen und dessen Kooperationen mit Daten- und Inhalteanbietern als um Bild- und Tonqualität von TV-Geräten. Später werden wir sehen, dass auch die nicht zu kurz kommt.
Digitale Spielwiese, auf der immer wieder Neues zu entdecken ist
So wird die Funktionalität des fast „klassischen“ Smart-TVs durch die Einbindung von Cloud-Gaming, bidirektionalen Fitness-Coaches, Karaoke und des Internets der Dinge maximiert. Man bräuchte mehrere Wochen, um alle Optionen auszuloten, die diese schöne neue Welt anbietet. Und wir müssen auch zugeben, dass wir in nur einer Woche Laborzeit, die wir mit einem Testmuster verbringen, längst nicht alles ausprobieren können.
Zudem wird gerade in den ersten Monaten nach dem Produktlaunch das Angebot noch erweitert beziehungsweise verlässt die Betaphase, sodass auf dem GQ65QN80F nun gefühlt deutlich mehr Inhalte reibungsloser und schöner funktionieren als auf ersten Modellreihen, die wir im Frühjahr getestet haben. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Prozessorleistung, allem voran die KI-Verarbeitung des Chips NQ4 AI Gen2, zugelegt hat und die von preiswerteren Samsung-TVs überholt.
Wie wird KI beim GQ65QN80F von Samsung eingesetzt?
Künstliche Intelligenz wirft immer die Frage auf, wie viel davon im Gerät stattfindet und was auf Servern mit gigantischer Rechenleistung und damit einhergehendem Stromverbrauch passiert. Wenn Samsung jetzt den kompletten Chat-Zugriff auf Microsoft Copilot und Perplexity per Spracheingabe anbietet, wird natürlich nicht das komplette Internet daheim moduliert, doch die intelligente Simultanübersetzung von Untertiteln in diversen Sprachen wird lokal bewerkstelligt – ebenso wie die Analyse von Video- und Tonquellen auf Schwachstellen, die flugs optimiert werden können. Auch die Anpassung der TV-Wiedergabe an die aktuellen Lichtverhältnisse und die Störgeräusche im Wohnzimmer gehört zu den kleineren Tätigkeiten der integrierten neuronalen Knoten.
Lässt man diese Intelligenzen per Setup im moderaten Rahmen, lässt sich der Qualitätssteigerung durchaus einiges abgewinnen. Die vollständige Aktivierung der KI-Bild- und -Tonmodi zur Qualitätsabstimmung ist jedoch nach unseren Beobachtungen immer noch der humanen Intelligenz unterlegen. Und für die gibt es viele Optionen – von der Einstiegs-Autokalibration mit einem passenden Smartphone bis hin zur Kooperation mit unserer Laborsoftware Calman Business.
Damit konnten wir wieder wunderbar neutral abgestimmte Grundfarben erfassen, sogar ohne an den Werkseinstellungen des Filmmaker-Modus viel ändern zu müssen. Allein die Stärke der Hintergrundbeleuchtung passen wir stets den Raumverhältnissen an, am liebsten per aktiviertem TV-Lichtsensor.
Wie ist die Bildqualität des Samsung GQ65QN80F?
Genau diese Hintergrundbeleuchtung des VA-LCD-Panels ist der Hebel für beste Brillanz und Farben. Das „QN“ im Modellnamen verrät, dass es sich um ein Neo-QLED-Produkt handelt, also eine Hintergrundbeleuchtung aus Mini-LEDs, die durch Quantum-Dot-Nanokristalle farbbereinigt werden. Einige Konkurrenten nehmen diese Anforderung leider nicht so ernst wie Samsung. Wir messen wieder einen sehr guten HDR-Farbraum, der für Filmmodi sogar in Blau verringert wurde, um angrenzende Farben naturgetreuer darzustellen.
Optimale Einstellungen: Samsung GQ65QN80F
| Merkmal | Wert |
|---|---|
| Bildmodus | Filmmaker |
| Helligkeit | 50, min. 15 |
| Kontrast | 47 |
| Schärfe | 0 |
| Farbe | 25 |
| Schattendurchzeichnung | 0 |
| Gamma | BT.1886 |
| Farbton | warm2 |
| Weißabgleich | 0, 0, 0 |
| EMPHOHLENER SEHABSTAND | |
| TV: 4,0 m | DVD: 3,5 m |
| HD: 2,3 m | UHD: 1,4 m |
| GAMING | Mit 144 Hz Bildrate, die nach 9 ms in VRR auf dem Schirm erscheinen, macht Spielen Spaß. Da fällt der Verzicht auf Dolby Vision kaum ins Gewicht. HGIG und viele Optionen inkl. Entruckeln und Ultra-Wide beflügeln den Spieltrieb. |
Mit gut 1000 Nits Maximalhelligkeit ist der QN80F kein brachialer Brillanzknaller, doch dank intelligenten Tonemappings bleibt die Durchzeichnung stets vorbildlich, selbst unter Verzicht auf Dolby Vision. Vor allem „normale“ Fernsehprogramme, also HD und SD, wirken wunderbar natürlich – zumindest wenn man vom voreingestellten Eco-Modus auf „Film“ umschaltet. Hier scheint es völlig egal, dass das Dimmen der Hintergrundbeleuchtung nur in 96 stark überlappenden Zonen stattfindet.
Der Gesamtkontrast ist erstklassig, obwohl das Display mit 3 Prozent Raumlicht erheblich stärker spiegelt als die von Samsungs Spitzen-TVs oder die Frames. Der Blickwinkel ist zudem stärker auf die Mittelposition ausgerichtet, wo dann aber der Kontrasteindruck besonders stark ist. Unser Messwert des ISO-Schachbretts lässt sogar deutlich teurere Geräte weit hinter sich.
Erst bei komplexen HDR-Inhalten mit leuchtenden Objekten vor pechschwarzem Hintergrund entpuppen sich die Kompromisse, die gemacht wurden, als nachteilig gegenüber OLED- oder hochgezüchteten QLED-TVs mit Zigtausenden Dimmingzonen. Die würde man aber auch bei Samsung finden – freilich in höheren Preisregionen. Wir wollen nicht verschweigen, dass der bei Einführung genannte Preis des GQ65QN80F auf Samsungs eigener Webseite bereits um mehr als 600 Euro gefallen ist.
Dafür gibt es solide 144-Hz-Technik mit exzellenter Bildverarbeitung – mit wahlweise natürlichen Farben oder extrem kluger Bereinigung. Das alles steckt in einem wohlgeformten, wenn auch nicht ultradünnen, präzise verarbeiteten Gehäuse. Der Aufbau gelingt besonders einfach, da die Kunststofffüße nur eingesteckt werden und das Gerät nur eine sehr kleine Standfläche benötigt.
Samsung gibt im smarten Universum der Video-, IoT- und Gaming-Plattformen, ja sogar KI-Assistenten, mächtig Gas. Im Ausgleich wurde der zweite Tunerweg eingespart, immerhin sind noch USB-Aufnahmen von freien Stationen möglich.
Überraschend harmonisch und dynamisch war der Klang des TV-Geräts – trotz Down-firingsystems, dem systembedingt etwas Spritzigkeit fehlt.
Wie fällt das Fazit für den GQ65QN80F von Samsung aus?
Schön und besonders intelligent holt der QN80F Erstaunliches aus moderat brillant abgestimmter Neo-QLEDTechnik.
Aus dem Messlabor
Bildmessung Ultra-HD, HDR, BT.2100, 12 Bit
Alle HDR-Modi liefern rund 1000 Nits sauber ab. Das Tonemapping gelingt dabei auch ohne Dolby Vision bestens. Nominell erscheint der Farbraum beschränkt, dafür ist Blau voll im Limit.
Bildmessung HDTV, Full-HD, BT.709, 8 Bit
HD und SD sind für den QN80F ein Kinderspiel. Wir haben hier den Kontrast maximiert und erhalten dennoch eine saubere Durchzeichnung nahe Weiß.
* Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com
LCD-Panel vor Mini-QLEDs
Unsere Messungen zeigten einen besonders hohen ISO-Kontrast bei nur mäßiger Entspiegelung. Ansonsten glänzt das Display mit einer kurzen Reaktionszeit für scharfe Bewegungen.
Daten & Messwerte: Samsung GQ65QN80F
| Merkmal | Wert |
|---|---|
| Hersteller | Samsung |
| Modell | GQ65QN80FAUXZG |
| Preis | 1900 Euro |
| MESSWERTE | |
| Abmessungen in cm (B × H × T) | 145 × 89 × 28 (4,7) cm |
| Bilddiagonale / Gewicht | 163 cm / 24 kg |
| Kontrast ISO / In-Bild / dynamisch | 1633 / 7254 / >360k |
| Flächen- / Spitzenweiß / HDR | 584 / 554 / 1066 cd |
| Gamma / Abweichung von BT.1886 | 2,4 / 2,1 % |
| Farbtemperatur / Abweichung | 6293 K / 2,1 % |
| Farbraum HD / DCI / HDR BT.2100 | 100 % / 95 % / 76 % |
| Ausleuchtung / Reflexionsfaktor | 96 % / 3,1 % |
| Latenz Film- / Spielmodus / 120 fps | 90 / 18 / 9 ms |
| Einschalt- / Umschaltzeit | 3 / 2,0 Sek. |
| Verbrauch max. / Film / Standby | 240 / 60 / 0,5 W |
| ANSCHLÜSSE | |
| Tuner: analog / DVB-T / -C / -S | 1 / 1 / 1 / 1 |
| IP-Tuner / CI-Plus | TV Plus / 1 |
| HDMI (davon Ultra) / AV-Eingang | 4 (4) / 0 |
| USB (davon 3.0) / Netzwerk / WLAN 2 | (1) / 1 / ac |
| Audioausgang | optisch, Bluetooth 5.3, eARC |
| Besonderheiten | HD+ (IP), TV-Key |
| AUSSTATTUNG | |
| Hintergrundbeleuchtung / regelbar | lokal Mini-QLED/+ |
| … via Lichtsensor / via Bildinhalt | + / 96 Zonen |
| 100 Hz / 200 Hz / Backlight Blinking | + / - / + |
| High Dynamic Range (HDR) | HDR10+ad, HLG |
| Filmmaker Mode / ALLM / HGIG | + / + / + |
| G-Sync / FreeSync / VRR | komp. / Premium-Pro/48–144 |
| FPS 2K / 4K / 8K | 144 / 144 / - |
| Farbtemperatur / Farbraum | voll kalibrierbar |
| Weißabgleich Gain+Bias / Mehrpunkt | + / 20 |
| Gamma / Rausch- / Artefaktfilter | + / + / + |
| Medienwiedergabe | USB, Mirror, AirPlay |
| DLNA-Heimnetz | Client |
| HbbTV / Betriebssystem | + / Tizen |
| Smart-TV Apps* | A, Ap, D, Di, H, J, M, Mx, N, P, R, Ra, S, Sp, W, Y, Z |
| Sprachsteuerung / Smartphone-App | |
| Festplatte für Aufnahmen / über USB | -/+ |
| Zubehör | - |
| Besonderheiten: | KI-Assistenz Copilot und Perplexity, KI-Bild und -Ton, KI-Untertitel-Übersetzung, Dolby Atmos, Ambient Mode und Smart Calibration Basic, Calman-ready, Fernbedienung solarbetrieben, Fernfeldmikro, Multiview (2), Mobile Camera Support, IP-Control, GameBar, OTS Lite, Adaptive Sound Pro, 360 Audio, Q-Symphony, PC-Remote, Microsoft 365 |
*Abkürzungen für Smart-TV-Dienste: A=Amazon Prime Video, Ap=Apple TV , D=DAZN, Di=Disney+, G=Google Play Movies, H=HD+, J=Joyn, M=Magenta-TV, Mx=Maxdome, N=Netflix, P=Paramount+, R=RTL+, Ra=Rakuten, S=Sky, Sp=Spotify, W=Webbrowser, Y=Youtube, Z=Zattoo
Testergebnisse: Samsung GQ65QN80F
| Kategorie | Punkte/Note |
|---|---|
| BILDQUALITÄT max. 500 | 474 überragend |
| TV-Empfang (HD+SD) 50 | 46 |
| High Definition 75 | 74 |
| Ultra High Definition (+HDR) 85 | 82 |
| Kontrast 90 | 84 |
| Schärfe/Bewegungsgüte 60 | 58 |
| Farbtreue 55 | 53 |
| Ausleuchtung/Blickwinkel 40 | 34 |
| Bildverbesserung 45 | 43 |
| KLANGQUALITÄT max. 60 | 48 sehr gut |
| AUSSTATTUNG max. 260 | 224 sehr gut |
| Tuner 65 | 56 |
| Anschlüsse/Kommunikation 85 | 74 |
| Medien/Smart-TV/Gaming 60 | 56 |
| Sonstiges/Ökologie 50 | 38 |
| BEDIENUNG max. 105 | 98 überragend |
| Menügestaltung/Handling 25 | 22 |
| Einstellungsmöglichkeiten 40 | 40 |
| Installation 15 | 14 |
| Fernbedienung 25 | 22 |
| VERARBEITUNG max. 80 | 65 sehr gut |
| Anmutung 25 | 22 |
| Material 55 | 43 |
| connect-URTEIL max. 1005 | 909 überragend |