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Sony Bravia XR-55A80L im Test

Mehr zum Thema: Sony

Sony hatte sich früh zu Googles Android-TV als Betriebssystem bekannt und nutzt wie die meisten Hersteller hochwertige Panels von der Stange. Dennoch konnten die Entwickler einen Technologievorsprung herausarbeiten, der die TV-Geräte einzigartig hochwertig macht. Wir haben den XR55A80L von Sony getestet.

Autor: Roland Seibt • 4.8.2023 • ca. 4:40 Min

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Gaming-TV Highlight
August 2023
Sony XR55A80L im Test
Der Launcher „Google-TV“ wurde überarbeitet und ist nun komfortabler. Die Kontoauswahl ist stärker präsent, die Suchfunktion weiter hinten. Man aktiviert sie eh leichter über das Mikrofon.
© Sony
Inhalt
  1. Sony Bravia XR-55A80L im Test
  2. Sony XR55A80L im Test: Messdaten & Testergebnisse

Früher war es für einen TV-Tester sehr einfach, allein am Aussehen der Bildschirmmenüs den Hersteller eines Gerätes auszumachen. Jede Marke investierte viel in das eigene Betriebssystem, welches die selbst programmierten Features und Algorithmen der eigenen Videoprozessoren verwaltete. Mit dem A...

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Pro

  • OLED-TV mit Google-10
  • natürliche Farbgebung
  • 3 Aufstellvarianten
  • präziser Sound über das Panel (Acoustic Surface)
  • verbesserte Gaming- Optionen
  • HD+ integriert
  • Doppeltuner

Contra

  • hoher Preis

Fazit

Durch viele exklusive Extras und hohe Qualitätsstandards sind Sony-TVs die besten Fernseher mit Android-Betriebssystem. Testurteil: überragend (913 von 1005 Punkten); connect-"Gaming-TV"; connect-"!Highlight"

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Früher war es für einen TV-Tester sehr einfach, allein am Aussehen der Bildschirmmenüs den Hersteller eines Gerätes auszumachen. Jede Marke investierte viel in das eigene Betriebssystem, welches die selbst programmierten Features und Algorithmen der eigenen Videoprozessoren verwaltete.

Mit dem Aufkommen von Smart-TV-Apps gaben viele Firmen nach und nach den Versuch auf, jeden einzelnen von Tausenden Inhalteanbietern weltweit zertifizieren und implementieren zu wollen, dazu noch eine eigene Infrastruktur rund um Sprachsteuerung und das Internet der Dinge aufzubauen.

Großzügig bot sich Google als Meister der intelligenten Verknüpfungen an, wo ein komplettes Digitaluniversum genutzt werden kann, wenn man dem Konzern einen kleinen Teil seiner „TV-Seele“ verkauft.

Sony XR55A80L im Test: Rahmen
Der dunkle Metallrahmen wirkt edel verarbeitet, das gesamte Gerät etwas tiefer als die Konkurrenz. Dafür klingt es überraschend präzise und stimmig.
© Sony

Eingeweihte wissen, dass Sony ein starker Wegbereiter des Systems war und bereits 2011 den Urvater eines Google-TVs vorstellte, als andere Marken noch lange nicht an smarte Extras in TV-Geräten glaubten. Tatsächlich durchschritt man vor einigen Jahren eine technologische Dürreperiode, weil alle tollen individuellen Features rund um den TV-Empfang, die Sony jahrzehntelang entwickelt und perfektioniert hatte, auf einen Schlag hätten neu programmiert werden müssen.

Doch Sony hielt die Strategie wacker durch, und mittlerweile laufen die TV-Geräte reaktionsschnell und stabil mit einem gigantischen App-Angebot. Vor allem setzen sie sich aber durch ihre erweiterten Features wie auch individuelle Hardwareextras von der Masse an Android-TVs ab, die nun alle beim ersten Blick auf das Hauptmenü vergleichbar aussehen.

Sony XR55A80L im Test: Rückseite
Die Rückwand ist ein echter Hingucker. Auch wenn es keine dedizierte Kabelführung gibt ,sind die Anschlüsse doch hinter Klappen versteckt, die Deckel von CI-Slot und Kamera bestens getarnt.
© Sony

Der große Unterschied beginnt beim Twin-Tuner mit USB-Aufnahme. Bis vor zwei Jahren hielt zumindest Philips noch die Stange dieses in Deutschland nicht unwichtigen Luxusfeatures, nun findet man nur noch Modelle von Sony – wohl gemerkt beschränkt auf Android-TV.

Ähnlich sieht es mit der Einbindung von HD+ für deutsche Privatsender in HD aus, oder der Unterstützung von Autokalibration mittels der professionellen Labor-Farbsoftware Calman. Kaum ein anderer Hersteller nimmt den Aufwand in Kauf, so etwas in Android zu programmieren.

Auch was die Hardware betrifft will Sony dem Ruf als Premiumanbieter gerecht werden. Man greift auf die Dienste von LG als Lieferant der WRGB-OLED-Panels zurück, jedoch bleibt keine Anstrengung unversucht, die Hardware technisch zu optimieren und den Look zu verschönern. So wird beispielsweise durch Kühlung und verbesserte Algorithmen zur Berechnung von Verschleiß und Erhitzung punktuell und kurzzeitig eine besonders hohe Lichtleistung ermöglicht, ohne Einbrennen zu riskieren.

Dabei ist unser XR-55A80L in HDTV bereits wunderbar brillant und hält die Pegel von Vollfarben bis hinauf zu 400 Nits sauber aufrecht – eine Ausnahme bei OLED-Panels mit Weißbooster.

Sony XR55A80L im Test: Standfüße
Die schlanken Metallfüße lassen sich in drei Positionen befestigen – optimiert für kleinere Stellflächen oder Soundbar-Integration.
© Sony

In HDR konnten wir das Gerät gar zu Spitzlichtern mit über 1000 Nits bewegen, jedoch nur im Bildmodus „Brillant“. Mit 670 Nits im exzellent farbechten Modus „Anwender“ hält der Sony das Versprechen seiner Erbauer, deutlich leuchtstärker zu sein als sein Vorgänger A80K.

Dieser startete vor einem Jahr mit einem offiziellen Verkaufspreis, der 200 Euro über dem hier getesteten Novizen lag. Inzwischen ist er auf Sonys Homepage aktuell mit 1550 Euro zu einem äußerst verführerischen Abverkaufspreis erhältlich. Und ehrlich gesagt unterscheidet die beiden Modelle kein wirkliches Killerkriterium, bis vielleicht auf die Verdopplung des Festspeichers für Android-TV.

Dass nach der Installation unserer Lieblings-Apps letztes Jahr kaum 2 GB zum Arbeiten übrig blieben, war nämlich ein großes Manko. Sony stockte die Hardware von 16 auf 32 GB auf, sodass wir am Ende nun noch satte 15 GB verprassen können. Als Android-Board wird immer noch „MT5895“ angegeben, ein A73-Quadcore mit 1,8 GHz. Reaktionsschnell war ja schon das Vorgängermodell.

Der 55A80L ist übrigens der kleinste Vertreter seiner Zunft. Neu hinzugekommen sind neben 65“ und 77“ dieses Jahr noch großflächige 83“. Kleinere Diagonalen gibt es aktuell nur noch in der alten A90K-Serie.

Sony XR55A80L im Test: Screenshot Raumlichtsensor
Bei der Nutzung des Raumlichtsensors (hier im Einstellungsmenü) sowie der Entfernung von Banding- Artefakten (Testbild im Hintergrund) erwies sich Sony als überaus innovativ.
© Roland Seibt

Mehr als OLED

Einen guten Sony-TV machen besonderes Design und Klang aus. Dabei regt Sony hier das Display direkt zu akustischen Schwingungen an und nennt es „Acoustic Surface Audio+“. Das gelingt ausgesprochen harmonisch. Diesmal sind drei Aktuatoren und zwei dynamische Woofer verbaut. Stimmen kommen äußerst präzise direkt aus der Bildmitte, Stereoeffekte scheinen an den oberen äußeren Kanten produziert zu werden, begrenzt auf den Hochtonbereich.

Die professionelle Signalverarbeitung leistet einen guten Beitrag zur Räumlichkeit, der Bass ist tief, aber nicht maximal dynamisch. Anfangs werden Höhen überbetont, selbst nachdem man die automatische Klangeinmessung durchgeführt hat. Um das auszugleichen sollte man den Equalizer bemühen, danach ist man klanglich in der Oberklasse.

Was das Design betrifft kommt man dort schon beim Auspacken an. Die Standfüße lassen sich in drei Positionen anbringen, um schmalen Racks oder einer Soundbar gerecht zu werden. Das Gerät wirkt etwas tiefer als Mitbewerber, jedoch ist die Rückwand so geschickt entworfen, dass man Klappen, hinter denen sich Anschlüsse, CI-Slot und die optionale Kamerabefestigung verbergen, kaum wahrnimmt.

Natürlich ist alles aus Plastik, jedoch nutzt Sony hier ein vollends recycletes Material namens „Sorplas“. Die Standfüße und die edle Einfassung des Panels sind freilich aus Metall.

Sony XR55A80L im Test: Screenshots App
(links) Leider hatte Sony vor einigen Jahren eine tolle selbst entwickelte Smartphone- App ad acta gelegt. Jetzt steuert „Google- TV“ den Fernseher auch per Mobiltelefon. (rechts) Der Sony-TV wird schnell als lizensiertes Zubehör eines Android- Smartphones erkannt, woraufhin Installation, Bildschirmspiegelung, Medienwiedergabe und rudimentäre Steuerbefehle, vom Handy aus möglich werden.
© Roland Seibt

Wie gesagt hat Sony jede Menge Extras im Gepäck, um sich von anderen Android-TVs abzusetzen. Neben der Audioeinmessung zählt dazu auch eine sehr ordentliche Verwaltung von TV-Sendern, aber auch eine besonders nahtlose Integration von ungemein vielen Einstellungen zur Bild- und Tonverfeinerung.

Für weitere Boni bemüht man Verbindungen zu anderen Konzerntöchtern. So geschieht die Anpassung von HDR-Schattierungen von Games mit einer Playstation-5 exklusiv (nun auch mit einer Game-Bar als Bildschirmmenü), genauso wie die Einbindung des Videoanbieters BRAVIA CORE, der die höchste Qualität aller Streamingdienste besitzt und jetzt neben DTS-Ton und IMAX-Enhanced-Bild auch Dolby Atmos liefert – natürlich mit Filmen von Sony Pictures.

Und wer sich fragt, warum der weltweit größte Anbieter von Anime-Kunst, „Crunchyroll“, einen eigenen Knopf auf der Fernbedienung bekommt: Auch dieser gehört zur Sony-Gruppe. Sony ist zwar auch der führende Anbieter von Kamerasensoren, doch die tiefgreifendste Integration der als Zubehör erhältlichen „BRAVIA CAM“ ist davon wohl unabhängig.

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Der TV passt jedenfalls im Falle eines Falles Bild, Ton und Stromverbrauch daran an, wie viele Personen wo vor dem TV sitzen – eine tolle Idee. Wir haben bereits oftmals über die hochwertig umgesetzte Abstimmung der Bildqualität geschrieben, die an Sonys Studiomonitore angelehnt ist, und der neue A80L bildet dabei natürlich keine Ausnahme.

Er besitzt ähnlich positive Attribute in der Farb- und Brillanzdarstellung wie sein Vorgänger, jedoch mit einer guten Portion mehr Kick. Wer mehr braucht, muss auf Sonys S95L-Serie von QD-OLEDs warten, die wohl im Herbst vorgestellt wird.

Fazit

Durch viele exklusive Extras und hohe Qualitätsstandards sind Sony-TVs die besten Fernseher mit Android-Betriebssystem.

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