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Sony Bravia 9 im Test: Sonys Bester ist ein QLED-TV

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Vor ein paar Wochen hatten wir Sonys Bravia 7 als best ausgestatteten Fernseher mit Google-Betriebssystem gefeiert. Nun schauen wir uns den großen Bruder Bravia 9 an, der Brillanzleistung und HDR-Kontrast auf die Spitze treiben soll. Ist er wirklich beeindruckender als ein OLED-TV? Das haben wir getestet.

Autor: Roland Seibt • 29.7.2024 • ca. 5:00 Min

Online-Siegel
überragend
75-Zoll-Mini-QLED-TV
SonyBravia 9
Juli 2024 Zum Produkt
Sony Bravia 9 im Test
Mit fünf Zentimetern Gesamttiefe schmiegt sich der Bravia 9 elegant an die Wand. Für fetteren Sound hat Sony einige Lösungen parat, hier im Bild die Bravia Bar 9.
© Sony

Im Test hatten wir den LCD-TV Bravia 7 (hier unser Test) als würdigen Einstieg in Sonys Spitzenklasse bezeichnet. Über ihm steht als Bravia 8 ein OLED-Modell, das aufgrund seiner Paneltechnologie feinste lokale Kontraste wie beispielsweise einen funkelnden Sternenhimmel vor pechschwarzem Universum...

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Pro

  • exzellente HDR-Brillanz
  • toller Kontrast durch ausgereiftes Local Dimming
  • Google-TV mit Doppeltuner und vielen Sony-Boni Å klingender Metallrahmen
  • intelligent beleuchtete Fernbedienung
  • sehr gute Nachhaltigkeit

Contra

  • hoher Preis

Fazit

Der Sony Bravia 9 ist einer der brillantesten, farbechtesten und damit besten HDR-TVs auf dem Markt. connect-Urteil: überragend (927 von 1005 Punkten)

92,1%

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Im Test hatten wir den LCD-TV Bravia 7 (hier unser Test) als würdigen Einstieg in Sonys Spitzenklasse bezeichnet. Über ihm steht als Bravia 8 ein OLED-Modell, das aufgrund seiner Paneltechnologie feinste lokale Kontraste wie beispielsweise einen funkelnden Sternenhimmel vor pechschwarzem Universum perfekt darstellen können wird. Um dem möglichst viel entgegenzustellen, wurde in letzter Zeit die LCD-Display-Technologie enorm optimiert.

Der Kontrastumfang der eigentlichen Flüssigkristall-Panels wurde durch neue Materialien verbessert. Farbreinheit und Effizienz konnten durch Quantum-Dot-Nanopartikel in der Hintergrundbeleuchtung deutlich gesteigert werden. Zu guter Letzt eröffnet das lokale Dimmen des Backlights durch Mini-LEDs ungeahnte Brillanz- und Kontrastpotenziale.

Sony Bravia 9 im Test: Screenshot Google TV
Google TV arbeitet hier lobenswert reaktionsschnell. Als Ergänzung zum herkömmlichen Smart-TV-Universum hält Sony einige besondere Asse im Ärmel.
© connect

Ergänzend schlucken neuartige Kontrastfilterscheiben einen Großteil der schädlichen Raumlichtreflexionen, wenn das Wohnzimmer mal nicht stockfinster sein sollte. Und sie helfen auch, durch gezieltes Verteilen des Pixellichts den von Natur aus mauen Farbblickwinkel der LCD-Technik zu verbessern.

Und genau so ein total hochgezüchtetes Display ist der Hauptvorteil unseres Bravia 9, wenn wir ihn mit dem Bravia 7 vergleichen. Letzteren hatten wir übrigens in 65 Zoll getestet, der kleinsten verfügbaren Bildschirmdiagonale. Den Bravia 9 gibt es erst gar nicht in dieser Größe, der Käufer hat nur die Wahl zwischen 75 und 85 Zoll. Wir finden, die 600 Euro Aufpreis für 25 zusätzliche Zentimeter kann man durchaus investieren. Ansonsten wäre der OLED-TV Bravia 8 in 77 Zoll für 4300 Euro eine Alternative, die man ins Auge fassen sollte.

Sony Bravia 9 im Test: Anschlüsse und Fernbedienungen
(links) Zwei Besonderheiten: Über dem S- Center Speaker in, durch den der TV als Centerbox genutzt werden kann, befindet sich ein Schalter, um das integrierte Mikrofon der Sprachassistenten hardwareseitig zu deaktiveren. (rechts) Bewegt man Sonys smarte Fernbedienung (l.) im Dunkeln, beleuchtet sie kurz ihre Knöpfe. Für Freunde von Nummern- und Laufwerkstasten liegt ein Zweitsender (r.) bei.
© Sony

Marketing auf den Punkt

Insgesamt können wir Sonys Werbeaussagen als vollends realistisch loben, denn der Bravia 7 wird betitelt mit: „Perfekt ausbalanciert für brillantes Entertainment“, während der Bravia 9 unter „unser hellstes 4K Display aller Zeiten“ läuft. Vergleicht man alle anderen Aspekte beider TV-Konzepte, fällt es hingegen schwer, die 1400 Euro zu argumentieren, die der 9er in 75 Zoll mehr kostet als der 7er.

Beide basieren auf einem flott agierenden Google-TV, bieten einen Doppeltuner und vier HDMI-Eingänge, von denen zwei die volle Bandbreite ohne Kompression unterstützen. Allerdings besitzt der Bravia 9 schon keinen analogen Videoeingang oder Kopfhöreranschluss mehr, und die Buchsen sind in einer anderen Konstellation auf der Hauptplatine angebracht. Das spricht für eine Weiterentwicklung.

Und auch wenn Sony beteuert, es handle sich um den identischen XR-Bildprozessor, meinen wir vor allem bei der Nachbearbeitung von kritischen Bewegtsequenzen eine Überlegenheit des großen Bruders festgestellt zu haben. Sogar der Farbumfang bis hinauf zu HDR-Sättigungen und vor allem die fast studiowürdige Neutralität der Farbnuancen konnte und musste auch nicht mehr verbessert werden. Die Leuchtenergie legte wie versprochen jedoch enorm zu.

Sony Bravia 9 im Test: Rahmen / Füsse
Sony ist Meister im Verstecken von Klanglösungen. Hier tönen tatsächlich sogar die Metallrahmen, und es gibt richtungsweisende Upfiring-Hochtöner. Der schwere Fernseher setzt auf viel Metall, die Füße lassen sich außen oder weiter innen befestigen. Ihre Höhe kann so eingestellt werden, dass Sonys Soundbars unter den TV passen.
© aaltair / shutterstock.com / Sony

Wie kein zweiter stattet Sony die Einstellungsmenüs von Google- TV mit einer hübschen Bebilderung und Erläuterungen aus, und kann durchaus stolz auf die vielen Detaillösungen sein, die zusätzlich zum Standard des Betriebssystems programmiert wurden. Das beginnt natürlich bei der Implementation des Doppeltuners mit Timeshift- und Aufnahmefunktion – einer lieb gewonnenen Lösung, die leider immer öfter aufgegeben wird. Die Alternative „Mediathek“ zum Abspielen von verpassten TV-Inhalten hat halt manchmal nicht die gewünschte Sendung parat.

Wir haben uns eigentlich daran gewöhnt, die Komfortfunktionen von HD-plus zu nutzen – wie Replay, Speicheroptionen einiger Privatsender oder den ausführlicheren Programmführer – doch wieder wurde uns bei der Sendersuche diese Möglichkeit nicht vorgeschlagen. Normalerweise kann Sony das alles, doch wahrscheinlich war es in unserer Firmware noch nicht freigeschaltet.

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Andere Schmankerl wie der Filmdienst „Sony Pictures Core“ oder die Raumeinmessung der Klangaufbereitung bringen echte Mehrwerte, Sonys Tools-Menüs erleichtern die tägliche Bedienung mehr als andere Google-TVs. Das reicht bis hin zur professionellen Analyse der HDMI-Verbindungsparameter, bei der Profis sehen können, ob nicht ein Bit an Quantisierung mehr herauszuholen ist.

Gespenstisch wird es, wenn man eine BRAVIA-Cam als Zubehör kauft (was wir nicht taten). Dann werden Klang- und Bildqualität auf die Zuschauergruppe abgestimmt, gegebenenfalls das Display deaktiviert, um Strom zu sparen. Oder es wird gewarnt, wenn jemand zu nah am TV sitzt. Natürlich wird auch der Weg zu klassischen Kamera-Apps wie Konferenzen und Fitness- bzw. Gesundheitstutoring geebnet.

Optimale Einstellungen: Sony Bravia 9 (75 Zoll)

Vollbild an/aus
Einstellung Wert
BildmodusProfessionell
Helligkeitmax
Autom. LuminanzEin
Kontrast92
Schwarzwert50
Schärfe2
Farbe50
Gamma2
FarbtemperaturExperte
RGB-Gainmax
RGB-Offset0,0,0
Empfohlener SehabstandTV 4,5 m / DVD: 4,0 m
HD 2,6 m / UHD: 1,4 m
Gaming:Der BRAVIA 9 versteht sich bestens mit unserer PS5. Latenzen bis hinunter zu 12 ms und VRR bis 120 fps verbessern Reaktion und Darstellung.

Auch was den Sound betrifft hat Sony sich einiges einfallen lassen. Beim Zählen der Klangquellen stießen wir auf zuerst unerklärliche Phänomene und glaubten fast, der Metallrahmen ums Display würde mitschwingen, ja sogar die Raumdecke zog Dialoge hoch.

Tatsächlich hat Sony unsichtbare Schallwandler außen verbaut und nutzt Tonstrahler, die aus der oberen Hinterwand zur Decke feuern. Das ergibt den bestmöglichen TV-Sound, der sprichwörtlich aus dem Nichts zu kommen scheint. Als herausragend gut funktionierend erwies sich die Dialoganhebung, die fein justierbar Stimmen verstärkt und absenkt, ohne Musik und Szenario negativ zu beeinflussen. Bisher rieten wir davon ab, mit derartigen Spielereien abends die Nachbarn besänftigen zu wollen, doch jetzt kann sich das Ergebnis absolut hören lassen.

Nebenbei besitzt der Bravia über einen Adapter die Option, als Centerlautsprecher für eine Surroundanlage zu fungieren, und soll perfekt auf Sonys Soundlösungen abgestimmt sein. Wir haben die Bravia Bar 9 und das Set Bravia Theatre Quad ausprobiert und können dem nur zustimmen. Einen Check dieser Lautsprecher führen wir jedoch gesondert durch, er würde hier den Rahmen sprengen.

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SonyBravia 9
Juli 2024 Zum Produkt

Maximale Brillanz

Wie eingangs erwähnt löste Sony die Aufgabe hervorragend, ein gewaltig leuchtstarkes Mini-LED-Backlight mit einem guten Energielabel zu vereinen. Unsere Messungen bewiesen zum einen, dass der Bravia 9 mit 0,8% Raumlichtreflexionen viermal besser schluckt als sein kleiner Bruder, er aber mit über 3000 Nits auch fast doppelt so brillant Spitzlichter feinzeichnet. Dazu besitzt er viermal so viele Dimmzonen an QD-Mini-LEDs, die vorbildlich angesteuert werden.

In der mittleren Stufe wird der Schwarzwert exzellent aufgewertet, während keine Details verborgen bleiben. Aus korrektem Sehabstand erscheint das Ergebnis in dunklen Szenen kaum weniger satt als ein OLED-Bild, kann im moderat beleuchteten Wohnzimmer und mittags jedoch aus gewaltigen Lichtreserven schöpfen.

Fazit

Der Sony Bravia 9 ist einer der brillantesten, farbechtesten und damit besten HDR-TVs auf dem Markt.

Aus dem Messlabor

Farb- und Brillanzmessung Ultra-HD, HDR, BT.2100, 12 Bit

Mit nahezu 3000 Nits bei kalibriertem Weißpunkt ist der Bravia 9 nur noch wenig vom Normungsideal entfernt. Das kann kaum ein anderer TV so gut. Der Farbraum wird auf 96% DCI gezügelt, damit der Blaupunkt präziser am Soll sitzen darf.

Sony Bravia 9 im Test: Screenshot Messlabor HDR
Farb- und Brillanzmessung Ultra-HD, HDR, BT.2100, 12 Bit *
© connect

Farb- und Brillanzmessung HDTV, Full-HD, BT.709, 8 Bit

Man kann den Sony in HDTV noch weit über 700 Nits hochprügeln, und das dank des guten De-Bandings ohne Quantisierungsfehler. Hier stimmen Farbtreue, Pegel und Gamma immer noch, sodass die Deltas professionell unter zwei bleiben.

Sony Bravia 9 im Test: Screenshot Messlabor HDTV
Farb- und Brillanzmessung HDTV, Full-HD, BT.709, 8 Bit *
© connect

*Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com

Display unter dem Mikroskop

Man kann hier gut erkennen, dass das VA-LCDPanel sich einerseits hinter einer gut mattierenden Kontrastscheibe befindet, das Licht der Pixel aber zusätzlich horizontal gestreut wird. Dadurch wird der Blickwinkel, speziell was Farbverschiebungen betrifft, verbessert.

Sony Bravia 9 im Test: Aus dem Messlabor - Pixel
Display unter dem Mikroskop
© connect

Testergebnisse: Sony Bravia 9 (75 Zoll)

Vollbild an/aus
Kategorie Punkte
BILDQUALITÄT max. 500484 überragend
TV-Empfang 5047
High Definition 7575
Ultra High Definition (+HDR) 8585
Kontrast 9087
Schärfe 6056
Farbtreue 5555
Ausleuchtung / Blickwinkel 4036
Bildverbesserung 4543
KLANGQUALITÄT max. 6047 gut
AUSSTATTUNG max. 260230 sehr gut
Tuner 6558
Anschlüsse / Kommunikation 8573
Medien / Smart-TV / Gaming 6057
Sonstiges /Ökologie 5042
BEDIENUNG max. 10597 überragend
Menügestaltung / Handling 2523
Einstellungsmöglichkeiten 4039
Installation 1513
Fernbedienung 2522
VERARBEITUNG max. 8069 sehr gut
Anmutung 2523
Material 5546
URTEIL max. 1005927 überragend
Sony-Xperia-10-VI
Preis, Erscheinungsdatum, technische Daten Sony Xperia 10 VI: Neue Mittelklasse, alte Hardware

Daten & Messwerte: Sony Bravia 9 (75 Zoll)

Vollbild an/aus
Hersteller Sony
ModellBravia 9 75
Preis4400 Euro
Internetwww.sony.de
MESSWERTE
Abmessungen in cm (B × H × T)167 × 98 × 40 (4,8) cm
Bilddiagonale / Gewicht189 cm / 45 kg
Kontrast ISO / in-Bild / dynamisch1316 / 21161 / >8 Mio
Flächen- / Spitzenweiß / HDR805/ 761/ 3060 cd
Gamma / Abweichung vom Ideal2,4 / 2,1 %
Farbtemperatur / Abweichung7087 K / 2,1 %
Farbraum HDTV / HDR-BT.2020100 % / 78 %
Ausleuchtung / Farbverteilung98 % / 99 %
Latenz Film- / Gamemodus251 / 21 ms
Einschalt- / Umschaltzeit7 / 3,8 s
Verbrauch max. / Film / Standby333 / 82 / 0,3 W
ANSCHLÜSSE
Tuner: analog / DVB-T / -C / -S1 / 2 / 2 / 2
IP-Tuner / CI-plus- / 1
HDMI / Komponente / AV-in4 / - / -
USB (davon 3.0) / Netzwerk / WLAN2 (1) / 1 / ax
Audioausgangoptisch (Adapter), eARC, Bluetooth 5.3
Besonderheiten:S-Center-in
AUSSTATTUNG
Hintergrundbeleuchtung / regelbarMini-QLED / +
… via Lichtsensor / via Bildinhalt+ / +
100 Hz / 200 Hz / Backlight-Blinking+ / - / +
High Dynamic Range (HDR)PQ, DV, HLG
Filmmakermode / ALLM / HGIG- / + / -
G-Sync / FreeSync / VRR- / - / 48-120
FPS 2K / 4K / 8K120 / 120 / -
Farbtemperatur / Farbraumkalibrierbar
… RGB Gain+Offset / 10p / 20p+ / + / -
Gamma / Rausch- / Artefaktfilter+ / + / +
MedienwiedergabeUSB, ChromeCast, MiraCast, Airplay
DLNA-HeimnetzClient, Renderer
HbbTV / Betriebssystem+ / Google-TV 12
Smart-TV Apps*A, Ap, D, Di, G, J, M, Mx, N, P, R, Ra, S, Sp, W, Y, Z
Sprachsteuerung / Smartphone-AppGoogle / Bravia
Festplatte für Aufnahmen / über USB- / +
ZubehörZweitfernbedienung
Besonderheiten:Fernfeldmikrofon, SonyPictures Core, IMAX Enhanced, Netflix/Prime, Calibrated, 2 Standfußpositionen/-höhen, Atmos, Toneinmessung, Calman AutoCal, PS5: Automatik / Remote Play

*Abkürzungen für Smart-TV-Dienste: A=Amazon Prime Video, Ap=Apple TV , D=DAZN, Di=Disney+, G=Google Play Movies, H=HD+, J=Joyn, M=Magenta-TV, Mx=Maxdome, N=Netflix, P=Paramount+, R=RTL+, Ra=Rakuten, S=Sky, Sp=Spotify, W=Webbrowser, Y=Youtube, Z=Zattoo

Sony-ULT-Wear
Spitze Zielgruppe: Mit ANC und extra Bass-Boost Sony ULT Wear im Test: Mit bebendem Bass auf Platz 1?
91,4%
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