In-Ear Kopfhörer
Sony WF-C700N im Test
Für einen Preis von unter 150 Euro bieten die Sony WF-C700N zahlreiche Features, viel Ausdauer und einen richtig guten Sound.

Über die Jahre hinweg hat sich Sony auf dem Gebiet der kabellosen Kopfhörer einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Eine Vielzahl an Features, eine ausgeklügelte App und ein warm abgestimmter, etwas basslastiger Sound, der bei vielen Hörern gut ankommt, überzeugen bei den Geräten aus Japan immer wieder aufs Neue. Bei der aktuellsten In-Ear-Variante namens WF-C700N besticht neben der Leistung besonders auch der Preis. Bei einer UVP zum Release von gerade einmal 129€ sollten gerade auch Sparfüchse ihre Lauscher aufstellen.
Klarer und warmer Klang
Das Wichtigste zuerst: Der Sound der Sony WF-C700N kann sich mehr als hören lassen. Direkt aus der Verpackung in die Ohren geschoben, stellt Sony traditionell die Bässe in den Vordergrund. So entsteht ein tiefes, kraftvolles Klangbild, dem es zunächst vielleicht noch ein wenig an Balance fehlt.

Da die Sony-Headphones-App jedoch genug Möglichkeiten bietet, den Klang der kleinen Kopfhörer an die individuellen Vorlieben anzupassen, lässt sich dieser Umstand jedoch ohne Weiteres egalisieren. Mit ein wenig herabgesenkten Bässen und etwas angehobenen Höhen spielen die WF-C700N klar, präzise und immer noch kraftvoll.
Mit einer verzerrungsfreien Maximallautstärke von 108 dB spielen die WF-C700N zudem ausreichend laut. Bei den Codecs muss man sich mit dem Basis-Paket von SBC und AAC begnügen. Hochauflösende Codecs wie AptxHD oder LDAC bieten die Sony-In-Ears leider nicht an.
Zahlreiche App-Features
Die schon angesprochene Head-Phones-App hat neben ihren insgesamt acht Sound-Presets und dem 6-Band-Equalizer für eine präzise Klang-Kalibrierung auch noch eine ganze Menge weiterer Optionen.
Während eine individuelle Einstellung der Gestensteuerung, eine Trageerkennung oder eine Anpassung des Transparenzmodus auch noch von einigen anderen Herstellern geboten wird, ist die 360 Reality Audio-Technologie für objektbasierten 3D-Sound ausschließlich Sony-Geräten vorbehalten.

Sucht man ein Haar in der Suppe, kann man am ehesten die fehlende Multipoint-Anbindung ankreiden. Da Sony jedoch bereits versichert hat auch dieses Feature noch per Softwareupdate nachzureichen, sollte man auch diesen vorläufigen Makel nicht allzu strak kritisieren.
Solide Dämpfung
Wenn es darum geht die Außenwelt von den audiophilen Ohren des Hörers fernzuhalten, machen die WF-C700N einen ordentlichen, wenn auch keinen überragenden Job. Das ANC arbeitet leider nicht derart leistungsstark, um tieffrequentes Rauschen ideal auszublenden - hier bietet manch anderer Hersteller doch etwas mehr Power.

Generell fühlt sich das ANC in den mittleren Frequenzen deutlich wohler als im Tiefbassbereich. Auf manuelles switchen der aktiven Geräuschunterdrückung darf man bei Sony zudem getrost verzichten. Die In-Ears bieten adaptives ANC, das sich automatisch an die jeweilige Geräuschkulisse anpasst. Ebenfalls positiv: die mechanische Dämpfung der Sony In-Ears ist so gut, dass auch trotz des nicht ganz so kraftvollen ANCs noch immer eine ausreichende Abschottung von ungewünschtem Umgebungslärm geboten wird.
Leicht und Ausdauerstark
Mit einer ununterbrochenen Musikwiedergabe von 478 Minuten und damit fast acht Stunden bei eingeschalteten ANC liefern die Sony Stöpsel in Sachen Akkulaufzeit eine richtig starke Leistung ab. Dass sich das Case nicht kabellos laden lässt, kann man dann auch durchaus verzeihen.

Selbst wenn man die kleinen In-Ears aber mal einem echten Ausdauertest unterzieht, fühlen sich die WF-C700N auch nach Stunden nie störend im Ohr an. Mit einem Gewicht von gerad einmal 9 Gramm sitzen die Stöpsel luftig und leicht im Ohr ohne je zu quetschen oder zu kratzen. Ein kleines Manko dieser Leichtigkeit entsteht dann allerdings beim Halt. Da die Sony-In-Ears weder einen Steg, noch Wingtips für zusätzlichen Support besitzen und auch die Aufsätze auf lediglich drei Größen (S, M, L) beschränkt sind, können die kleinen Klang-Knöpfe bei allzu ruckartigen Kopfbewegungen schon mal gerne ein Eigenleben entwickeln.
Ordentliche Bedienbarkeit
Wenn es um das Handling der WF-C700N muss man schon die ganz strenge Brille aufsetzen, um echte Kritikpunkte zu finden. Si bieten die In-Ears etwa kein Touchfeld sondern haptische Druckknöpfe für die Bedienung. Das mag sich etwas weniger elegant anfühlen, klappt aber problemlos, auch da der Druckpunkt der Tasten gut gewählt ist. Dürften wir uns bei der Bedienung tatsächlich etwas wünschen, wäre es dann auch weniger eine Touchsteuerung als eine Lautstärkeregelung an den Kopfhörern - diese fehlt nämlich leider.

Fazit
Die Sony WF-C700N bieten für einen Preis von 129 Euro ein rundum gelungenes Gesamtpaket. Sound und Dämpfung sind gut, die Ausdauer sogar hervorragend und die App bietet zahlreiche sinnvolle Features. Dass sich die Bedienung und der Halt im Ohr vielleicht nicht gerade auf Referenzniveau bewegen, lässt sich da leicht verschmerzen.