Testbericht
stereoplay Messtechnik: Wirklicher als echt?
Sonys neuer Wunderchip CXD 9957 GF durchkämmt und differenziert in Echtzeit das laufende Videobild nach verschiedenen Bildelementen wie Flächen, Details, Rauschen, Schrift.

"HD Reality Enhancer", das übersetzt sich locker in "hochauflösende Wirklichkeits-Verstärkung". Klingt nach einem Wunder, und das ist es auch beinahe, wenn man bedenkt dass Sonys neuer Wunderchip CXD 9957 GF in Echtzeit das laufende Videobild nach verschiedenen Bildelementen wie Flächen, Details, Rauschen, Schrift durchkämmt und differenziert.

Im gleichen Atemzug arbeitet er diese Bildteile entsprechend nach, entrauscht Grieseliges, zieht mit feinem Strich fitzelige Details nach, glättet Flächen und Verläufe und sorgt für knackscharfe Konturen und klare Schrift. Damit das nicht zu dramatischer Verschlechterung und damit dem Gegenteil der Zielsetzung führt, hievt der Chip das Bild von der aufgezeichneten 8-Bit-Auflösung auf satte 14 Bit.
Der Auflösung hilft weiter auf die Sprünge, dass die Farbkomponenten des Signals, die normaler Weise nur ein Viertel der Schärfe des Kontrastanteils besitzen, auf die volle Bandbreite hochgerechnet werden, also eine Transformation von 4:2:2 auf 4:4:4 Komponenten stattfindet. Der HDMI-Standard "Deep Color" sieht aber maximal 12 Bit in 4:4:4 vor.
Das Signal muss also je nach Endgerät wieder auf 12, 10 oder 8 Bit heruntergerechnet werden, und hierfür nutzen die Entwickler eine Technik, die für Audiosignale schon lange zum Einsatz kommt: Super Bit Mapping, kurz SBM. Ähnlich wie bei Audio setzt auch das Videoderivat des Algorithmus' auf eine Pulsfolge des niedriger aufgelösten Endsignals, die im statistischen Mittel und damit der Wahrnehmung nach dem höher aufgelösten Originalsignal entspricht. Damit reduziert Sony vor allem gestufte Übergänge im Bild, wo zarte Schattierungen zu sehen sein sollten.