Zum Inhalt springen
Technik. Tests. Trends.
Testbericht

Test & Technik - Know-how: Basstiefe kontra Wirkungsgrad

Autoren: Redaktion connect und Wolfram Eifert • 15.8.2009 • ca. 1:35 Min

Inhalt
  1. Lautsprecher Canton Chrono SL 580 DC
  2. Test & Technik - Know-how: Basstiefe kontra Wirkungsgrad
  3. Interview mit Frank Göbl (Entwicklungsleiter Canton)
  4. Datenblatt

Klangtüftler wünschen sich Boxen mit maximalem Tiefgang und geringem Wattbedarf. Gute Boxen sind in beiden Welten zu Hause....

Klangtüftler wünschen sich Boxen mit maximalem Tiefgang und geringem Wattbedarf. Gute Boxen sind in beiden Welten zu Hause.

image.jpg
© Archiv

Für Hochtöner ist Bandbreite kein ernsthaftes Problem. Eine Reichweite bis 30 und mehr Kilohertz ist selbst bei preiswerten Kalottensystemen an der Tagesordnung. Anders im Bass: Durchschnittliche (passive) Standboxen enden vielfach bei 50, Kompakte nicht selten bei 70 Hertz, obwohl 20 Hertz mühelos wahrnehmbar sind.

Rein rechnerisch könnten auch kleine Boxen tiefste Bässe abstrahlen. Der Konstrukteur müsste seine Membranen nur schwerer machen und weicher aufhängen, schon würden Grundresonanz und untere Eckfrequenz sinken. Doch der Zugewinn geht auf Kosten der Empfindlichkeit in den höherfrequenten Bereichen. Eine Kompaktbox im 20-Liter-Format mit echten 20 Hertz wäre unverkäuflich leise.

Dennoch gibt es genügend Tricks und Kniffe. Hörner und Schallführungen, im höherfreqeuenten Bereich ein probates Mittel, sind im Bassbereich ihrer Abmessungen wegen nur selten anzutreffen. Eher geht der Trend wie bei der Canton Chrono SL 580 DC  zu moderat schwereren Schwingsystemen, stärkeren Antrieben und größeren Auslenkungen, flankiert von einigen zusätzlichen Maßnahmen.

image.jpg
© Archiv

Eine spürbare Verbesserung der Schallausbeute im Bassbereich insgesamt (etwa 1 bis 2 Dezibel) versprechen computeroptimierte Schwingsysteme und verlustarme Drosselspulen im Signalweg vor den Basschassis. Steifere Gehäuse und weniger Dämmmaterial zielen in dieselbe Richtung. Bodennah montierte Reflexrohre und/oder Chassis können die Kopplung zwischen Schallquelle und Raum intensivieren. Maximal etwa 3 Dezibel sind so im Tiefbass zu holen.

Einige Hersteller (Canton und Isophon zum Beispiel) spendieren modellabhängig Hochpassfilter, die unsinnigen Ultratiefbass ausblenden und im Gegenzug die Empfindlichkeit im mittleren Bassbereich verbessern.

Großes Potential liegt in den Magnetsystemen, deren Felder im Extremfall elektrisch entstehen. stereoplays Boxenreferenz Grande Utopia EM von Focal (Heft 6/2009) erzielt so eine Grenzfrequenz von 14 Hertz bei bestem Wirkungsgrad. Stellvertretend für viele gute Passiv-Modelle sind unten drei Beispiele mit besonders herausragenden Klangeigenschaften im Bass dargestellt.

image.jpg
© Archiv

Der Königsweg im Ringen um den besten Bass zum günstigsten Preis sind teil- und vollaktive Schallwandler mit elektronischer Bassentzerrung. So nähern sich selbst zierliche Standboxen (etwa die Backes & Müller BM 2 S, Heft 11/2008) mühelos der 20-Hertz-Marke.

Mangelnder Tiefgang bei vorhandenen Ketten lässt sich aber auch durch aktive Subwoofer kostengünstig aus der Welt schaffen. Die neuesten Bass-Spezialisten testet stereoplay in der kommenden Ausgabe.