Testbericht

Vollverstärker McIntosh MA 7000 AC

15.3.2008 von Redaktion connect und Holger Biermann

Um ein Viertel schwerer, etwas höher und nun mit dicken Griffen, sieht der MA 7000 AC (8200 Euro) seinem kleinen Bruder MA 6900 AC (1/04) sehr ähnlich.

ca. 2:20 Min
Testbericht
  1. Vollverstärker McIntosh MA 7000 AC
  2. Datenblatt
McIntosh MA 7000 AC
McIntosh MA 7000 AC
© Archiv

McIntosh ist die Traditionsschmiede schlechthin: Seit über 60 Jahren folgen die Amerikaner den gleichen optischen wie konstruktiven Vorstellungen. Beim MA 7000 AC für 8200 Euro sind also keine grundlegenden Änderungen zu erwarten. Mit Sicherheit reizten sie aber das Prinzip "großer Transistor" noch weiter aus.

McIntosh MA 7000 AC
Auf jedem Kühlkörper stehen Endtransistoren Spalier und treiben über Autoformer genannte Übertrager (rechts und links außen) die Boxen an.
© Julian Bauer

Eine Selbstverständlichkeit bei den Entwicklern aus Binghampton im Staate New York: Symmetrie nicht nur als Anschlussoption bei den Eingängen oder beim Pre-Out. Sie ziehen das doppelgleisige Prinzip vielmehr über alle Verstärkerstufen hinweg konsequent durch. So besitzt jeder Kanal zwei eigenständige, mit je sechs Endtransistoren bestückte Endstufen. Ihre gegentaktigen Musik-Kräfte vereinen sich erst in einem kunstvoll gewickelten "Autoformer", während es Einstreuungen schlecht ergeht: Weil sie an den jeweiligen Anzapfungen gleichtaktig ankommen, sieht der Übertrager die Spannungsdifferenz Null, ergo nichts, was er weiterzugeben hat.

Deutsche Techniker werden die Autoformer als "Spartrafos" bezeichnen, weil sie statt einer Ein- und Ausgangsspule nur eine einzige besitzen. Was aber im Falle des MA 7000 AC, der keine galvanische Gleichspannungs-Entkopplung braucht (im Gegensatz zu Röhren), zu einer besonders innigen, verlustfreien Umsetzung führt.

Und zwar je nach der mittleren Impedanz der anzuschließenden Boxen wahlweise auf die  Werte zwei, vier oder acht Ohm. Mit dem einen Vorteil, dass der MA 7000 AC sowohl Strom- als auch Spannungssauger-Boxen gleichermaßen bedienen kann. Und dem anderen, dass die Endtransistoren in allen Fällen in der Nähe ihres besonders klangfreundlichen Lieblings-Arbeitspunkts bleiben dürfen.

Mit 1150 Watt Dauerbelastbarkeit des Netztrafos und summa summarum 108_000 Mikrofarad Elko-Speicherkapazität stellt die probate Halbleiter-Ernährung weniger denn je ein Thema dar. Umso genussvoller  darf der HiFi-Fan an die anderen zahlreichen anderen Vorzüge denken, etwa an den sanft wirkenden Übersteuerungsschutz, an die via Glasfaser beleuchteten Wattinstrumente oder an den 5-Band-Equalizer, den er via Mittenrastung der einzelnen Knöpfe aus dem Signalweg nehmen kann.

Der Equalizer ist in erstaunlich vielen Fällen praktisch, im Hörtest aber musste er zwecks Vergleichbarkeit außen vor bleiben. Auch "ohne" begeisterte der MA 7000 AC in jeder Beziehung. Von Beginn an spürte man seine unbändige Kraft.

Die Bassdrums des "Tuva Rap" (Titel-CD 5/07) standen wirklichkeitsgetreu im Raum, die Felle besaßen die originale Federkaft, der Hohlraum antwortete mit dem korrekten Druck und Volumen.

McIntosh MA 7000 AC
Neben Phonobuchsen sowie symmetrischen Ein-und Ausgängen offeriert der Mac auch zahlreiche Fernschalt-Anschlüsse.
© Julian Bauer

Bei orchestraler Musik baute der MA 7000 AC beeindruckend große und vor allem tiefe Bühnen, die selbst gewaltigen Klangkörpern den gebührenden Raum boten. Der Hörtest-Klassiker "Julsang" geriet zu einem bewegenden Moment; Marianne Mellnäs sang mit genau richtigem Timbre und gelöst-natürlicher Artikulation. Selbst der Hintergrundchor übte eine Kraft aus, die die Hörer unweigerlich in die Aufnahme sog. Dabei ging der Amerikaner keineswegs mit der hohen Transparenz und Durchzeichnung des GammuT zu Werke. Nein, der Mac steht für eine ganz eigene "Ruhe" im Klangbild. Wo der Luxman manchmal in den Stimmlagen etwas beengt wirkte und der GammuT ein bisschen zu impulsiv daherkam, spielte der Mac auf unnachahmliche Weise warm und minimal zurückhaltend, ohne dabei Details zu verwischen. Wollte man den stereoplay-Kriterien das Attribut "angenehm" zufügen, so würde der Mac hier Höchstwertungen einfahren. Der MA 7000 AC klingt wie viele Macs vor ihm, nämlich satt, mächtig, klangfarbenstark. Einziger Unterschied: Er macht seine Sache noch besser als alle Mac-Verstärker vor ihm.

McIntosh MA 7000 AC

McIntosh MA 7000 AC
Hersteller McIntosh
Preis 8200.00 €
Wertung 58.0 Punkte
Testverfahren 1.0

Mehr lesen

Bestenliste Smartphones mit Android

Top 10: Die besten Android-Handys

Kopfhörer-Bestenliste

Die besten In-Ear-Kopfhörer

Welches Handy hat die beste Kamera?

Die Smartphones mit den besten Kameras

Weiter zur Startseite  

Mehr zum Thema

Vorverstärker Mcintosh C 2300 AC

Testbericht

Vorverstärker Mcintosh C 2300 AC

Wenn eine Vorstufe gut klingt und außergewöhnliche Technik mitbringt, wie der McIntosh C 2300 AC (6900 Euro) zum Beispiel ein per Fernbedienung…

image.jpg

Testbericht

McIntosh C 220 AC

Der Vorverstärker C 220 garantiert, dass jede Menge Farbe ins Spiel kommt.

Vorstufe McIntosh C 500 C / C 500 T

Testbericht

Vorstufe McIntosh C 500 C / C 500 T

Das herausragende McIntosh C-500-Gespann (zusammen 12900 Euro) lässt sich ohne jegliche Einschränkung kombinieren und glänzt dabei noch durch sein…

McIntosh C 50

Testbericht

Im Test: Vorverstärker McIntosh C 50

McIntosh setzt beim Design konsequent auf Kontinuität. In der Technik gehen die Amerikaner aber mit der Zeit: Die klangstarke Vorstufe C 50 hat neben…

Vollverstärker Technics SU C700 im Test

Vollverstärker

Technics SU C700 im Test

Der Technics SU C700, ein digitaler Schaltverstärker, erweist sich im Test als echtes Schmückstück, bei dem man einen deutlich höheren Preis erwarten…