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Wiko View 2 Pro im Test

Mit Top-Kamera und trendigem Notch-Display ist das Wiko View 2 Pro ein gutes Smartphone. Es hat aber auch einige Schwächen, wie unser Test zeigt.

Autor: Michael Peuckert • 4.10.2018 • ca. 3:20 Min

Wiko View 2 Pro im Test
Die 16-MP-Hauptkamera des Wiko View 2 Pro lieferte im Labortest eine fantastische Bildqualität ab, sowohl unter guten als auch düsteren Lichtbedingungen.
© Wiko

Das View 2 Pro gehört zur aktuellen Speerspitze des französischen Smartphone-Herstellers Wiko. Für 299 Euro verspricht es, eine interessante Alternative in der Mittelklasse zu bieten. Ob dies gelingt, muss das View 2 Pro im Labortest zeigen.Schicker Anzug mit NotchDer erste Eindruck stimmt schon ...

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Pro

  • schickes Design
  • tadellose Verarbeitung
  • helles LC-Display
  • überragende 16-Megapixel- Hauptkamera
  • schlankes Android 8.0
  • 53 GB interner Speicher
  • Dual-SIM- oder Wechselspeicherslot

Contra

  • niedrige Displayauflösung
  • kein ac-WLAN und USB-C-Anschluss
  • Funkschwächen
  • kein Schutz gegen Staub und Wasser
  • kein drahtloses Laden

Fazit

connect-Testurteil: gut (398 von 500 Punkten)

79,6%

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Das View 2 Pro gehört zur aktuellen Speerspitze des französischen Smartphone-Herstellers Wiko. Für 299 Euro verspricht es, eine interessante Alternative in der Mittelklasse zu bieten. Ob dies gelingt, muss das View 2 Pro im Labortest zeigen.

Schicker Anzug mit Notch

Der erste Eindruck stimmt schon mal, das View 2 Pro macht vom Start weg eine gute Figur. Es setzt auf eine moderne Optik mit an den Seiten abgerundetem Rücken sowie hochwertige Materialien wie Glas und Metall. Die Verarbeitung passt ebenfalls. 

Allerdings zieht das Schwarz des Testmusters – alternativ ist das Wiko auch in Gold erhältlich – Fingerabdrücke magisch an. Das sieht nicht schön aus, wer auf Ästhetik schaut, muss sehr oft zum Putztuch greifen. Hier hätte dem View 2 Pro eine Antifingerprintbeschichtung sicherlich gutgetan. 

Auch das 6-Zoll-Display im 19:9-Format kommt topmodern daher und trägt seine große, nicht deaktivierbare Displayaussparung (Notch) frech zur Schau. Leider liegt die Auflösung mit 720 x 1528 Pixeln aber nur auf erweitertem HD-Niveau. Der Darstellung fehlt es an Brillanz. Die Strahlkraft liegt dafür bei guten 528 cd/m2, was auch im Sommer für einen klaren Blick sorgen sollte.

Wiko View 2 Pro im Test - Einstellungen
(links) Die Konfiguration für den Dual-SIM-Einsatz ist einfach. (rechts) Das Wiko lässt sich per Fingerprint oder Gesicht entsperren.
© Wiko / Screenshot & Montage: connect

Magere Ausstattung, aber... 

Auch der Blick auf die Ausstattungsliste lässt den Tester nicht gerade frohlocken, denn hier bietet das Smartphone lediglich biedere Hausmannskost an. Dies beginnt bei der Plattform SDM450 von Qualcomm mit ihren acht bis zu 1,8 GHz schnellen Kernen. Die bietet im Alltag lediglich ein ordentliches Bedientempo und ergibt entsprechend durchschnittliche Benchmark-Ergebnisse. Auch die Connectivity kocht auf Sparflamme, denn schnelles 5-GHz-WLAN sucht man hier ebenso vergebens wie einen modernen USB-C-Anschluss oder eine Schnellladefunktion für den 3000-mAh-Akku. 

Auf der Habenseite stehen LTE der Kategorie 6, NFC und ein Hybrid-Slot für den Dual-SIM-Betrieb oder die Erweiterung des internen Speichers per Micro-SD-Karte. Wobei wir das View 2 Pro beim Thema Speicher ausdrücklich loben wollen, denn 4 GB Arbeits- und knapp 53 GB frei verfügbarer Nutzerspeicher sind klasse. Dennoch ist die Ausstattung in Summe selbst für ein Smartphone der Mittelklasse nicht wirklich berauschend. Doch Wiko scheint den Fokus beim View 2 Pro auf andere Eigenschaften gelegt zu haben, denn dass es dennoch gute 141 Punkte in der Ausstattung erreichen konnte, liegt in erster Linie an der überragenden Kamera.

Wiko View 2 Pro im Test - Kamera
Das Kamerainterface des Wiko View 2 Pro bietet viele Möglichkeiten. So kann man sich etwa die letzten sieben Bilder mit der Funktion „Kamerarolle“ in einer Art Vorschau anzeigen lassen.
© Screenshot WEKA / connect

Beste Bildqualität zum kleinen Preis

Das View 2 Pro folgt dem Trend zur Dual-Kamera. Wobei Wiko von einer 16-Megapixel-Dual-Kamera mit 120-Grad-Superweitwinkel und einer Blende f/1.75 spricht. Doch unser Testmuster lieferte lediglich 16 Megapixel mit dem Haupt- und 8 Megapixel mit dem Superweitwinkel-Sensor. Sei’s drum, denn die Superweitwinkel-Aufnahmen konnten aufgrund der starken Randverzerrungen eh nicht überzeugen und werden daher wohl nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen. Für die Hauptkamera sieht die Sache komplett anders aus. 

Wiko nutzt hier den Sony-Sensor IMX499 und einen schnellen Phasenautofokus, dazu packen die Franzosen die beiden Technologien „Multi-Frame Processing“ und „Blurless“. Die erfassen bei jeder Aufnahme nacheinander fünf Bilder und wählen das Beste dann intelligent aus. Das scheint ausgezeichnet zu funktionieren, denn unter Laborbedingungen kann das View 2 Pro bei der Bildqualität sowohl in heller als auch in dunkler Umgebung nahezu die Maximalpunktzahl erreichen, was einer kleinen Sensation gleichkommt. 

Auch der subjektive Bildeindruck kann die Messergebnisse bestätigen – die Bilder sind spitze! Die Bedienung über das intuitive Kamera-Interface gefällt, während die 16-MP-Kamera auf der Front qualitativ nur Mittelmaß bietet. Auch der Porträt-Modus mit Echtzeit-Bokeh arbeitete nicht immer optimal und Videoaufnahmen sind auf Full-HD-Auflösung mit maximal 60 Bildern pro Sekunde begrenzt. Dies schmälert das überragende Kameraergebnis des Wiko View 2 Pro aber in keiner Weise.

Testsiegel connect gut
Testsiegel connect gut
© WEKA Media Publishing GmbH

Android in seiner reinsten Form

Wie üblich setzt Wiko auf das native Android-System, lässt die Oberfläche also unangetastet, was schnelle Updates erlaubt. Auf dem Testgerät läuft dennoch die nicht mehr ganz aktuelle Version 8.0. Die Bedienung klappt dafür wie üblich problemlos, der Nutzer findet sich schnell zurecht. Highlights sind aber rar gesät. Hier sind lediglich die Multitasking-Funktion „Bildschirm teilen“ oder die Schnellfeatures zu nennen, die sich über einen langen Druck auf das jeweilige App-Symbol auf dem Homescreen starten lassen. Doch das ist Android-Standard von der Stange; eigenständige Funktionen sucht man beim View 2 Pro vergebens.

Funkschwächen im Labor

In Sachen Akku vertraut Wiko auf einen 3000 mAh großen Energieriegel und erreicht damit eine Laufzeit von guten 7:55 Stunden. Ein Schnellladegerät zum raschen Nachtanken liegt allerdings nicht bei. Geht die Laufzeit noch in Ordnung, gefallen uns die schwachen Funkeigenschaften im LTE- und GSM-Betrieb überhaupt nicht. Licht und Schatten halten sich beim View 2 Pro also die Waage.

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