Wiko View 3 Pro im Test
Das View 3 Pro bringt mit seiner Triple-Kamera, viel Speicher und einem großen Akku Glamour in die Mittelklasse – für 299 Euro ein sehr attraktives Gesamtpaket

Der französische Smartphone-Hersteller Wiko baut in seinem Portfolio eher auf günstige Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones. Das neue View 3 Pro markiert mit 299 Euro aktuell die Speerspitze des Sortiments und bietet einige Ausstattungselemente, die sich sonst nur in teureren Geräten finden.â...
Der französische Smartphone-Hersteller Wiko baut in seinem Portfolio eher auf günstige Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones. Das neue View 3 Pro markiert mit 299 Euro aktuell die Speerspitze des Sortiments und bietet einige Ausstattungselemente, die sich sonst nur in teureren Geräten finden.​
Mit der Verarbeitung und dem Design kann der Neuling trotz des günstigen Preises bereits punkten. Hier sticht besonders der Rahmen unseres Testgeräts hervor, der in der Farbe Anthracite Blue einen Farbverlauf von Dunkelblau nach Roségold aufweist. Originell ist auch die Rückseite, die in der unteren Hälfte mit ins Glas eingravierten schrägen Streifen daherkommt. Bei der zweiten Farbvariante Deep Bleen gibt’s die visuelle Erleuchtung bei Dunkelheit gratis mit dazu: Dort ist fluoreszierende Farbe in die Rückseite eingearbeitet.​
Auf der Front erblickt man ein LC-Display mit 6,3-Zoll-Diagonale und der mittlerweile üblichen Full-HD-Plus-Auflösung. Inhalte sehen grundsätzlich scharf aus und auch die Farben wirken natürlich. In den Einstellungen lässt sich die Farbtemperatur zudem anpassen. Bei der Helligkeit der Anzeige muss man indes Abstriche hinnehmen: Mit 352 cd/m2 ist das Wiko leider das leuchtschwächste Phone im Test, was sich vor allem bei Sonneneinstrahlung bemerkbar macht.​

Ausreichend Leistung
Unter der Haube findet sich eine für den Preis gute Ausstattung: Hier werkelt Mediateks Mittelklasse-Chipsatz Helio P60, der mit bis zu 2 GHz taktet und auf satte 6 GB RAM zurückgreifen kann. Die Kombination sorgt für eine ordentliche Performance, wobei die Benchmark-Ergebnisse dem Wiko eine ähnliche Leistung bescheinigen wie dem doppelt so teuren Samsung Galaxy A9. Aktuelle Spiele sind also spielbar – wenn auch nicht in den höchsten Grafikeinstellungen.
Bei der restlichen Ausstattung hat Wiko ebenfalls nicht geknausert und stellt dem Nutzer rund 117 GB freien Speicher zur Verfügung. Mehr Platz lädt man über eine Micro-SD-Karte nach, oder nutzt stattdessen zwei SIM-Karten.
Softwareseitig läuft das View 3 Pro mit Android 9, das mit einer nativen Benutzeroberfläche ohne eigenes Design daherkommt. Die Bedienung erfolgt somit flüssig und intuitiv. Außerdem wird eine zügige Verteilung von Sicherheitsupdates erleichtert. Stand Mitte Juni kam unser Gerät mit dem April-Patch, was noch akzeptabel ist.
Auch wenn die Android-Oberfläche fast unverändert ist, bündeln die Franzosen diverse besondere Eigenschaften unter einem gesonderten Punkt in den Einstellungen – neben einer Gesichtserkennung etwa einen Spiele- sowie einen einfachen Modus. Bei Letzterem zeigt das Phone die Icons der Apps stark vergrößert an, was die Bedienung erleichtert.

Gemischte Laborergebnisse
Bei den Ergebnissen aus dem Labor sehen wir Licht und Schatten. So hat das View 3 Pro mit leichten Funkschwächen zu kämpfen, auch im wichtigen LTE-Standard. Außerdem könnte die Akustik etwas besser sein. An der Laufzeit haben wir hingegen ganz und gar nichts auszusetzen, denn das Wiko bringt es auf fast zehn Stunden – dem großen 4000-mAh-Akku und schlanken System sei Dank.
Insgesamt bietet das View 3 Pro ein gutes Gesamtpaket mit überragendem Preis-Leistungs-Verhältnis. Dank der sehr guten Triple-Kamera und dem üppigen Speicher bringt es etwas Oberliga-Feeling in die Mittelklasse.

Triple-Kamera
Das View 3 Pro kann mit einer Triple-Kamera aufwarten, die in der Preisklasse um 300 Euro noch selten anzutreffen ist. Dabei bietet das Phone neben einem Hauptsensor mit 12 Megapixeln einen 5-Megapixel-Tiefensensor und einen Ultra-Weitwinkel mit 13 Megapixeln Auflösung.
Dank des mit 120 Grad sehr weiten Blickwinkels ist das Objektiv sowohl für Landschaftsaufnahmen als auch in der Stadt ein guter Begleiter, um viel aufs Bild zu bannen. Die leichten Randverzerrungen, die sich dabei ergeben, sind technisch bedingt und lassen sich kaum vermeiden. Andere Hersteller wirken diesen allerdings per Software entgegen.

Die Ausstattung der Kamera-App umfasst einen Porträtmodus, der passable Ergebnisse erzielt. Zusätzlich lassen sich Hautton und Hautbild anpassen, was jedoch zu einem recht künstlichen Ergebnis führt.
Ein Nachtmodus ist ebenfalls implementiert, er empfiehlt sich automatisch, sobald die Helligkeit unter ein bestimmtes Niveau fällt. Die Ergebnisse können natürlich nicht mit hochpreisigen Geräten mithalten, verringern jedoch das Rauschen der Aufnahme.
Im Labor erreichte das Wiko bei der Fotoqualität sowohl in hellen als auch in dunklen Umgebungen ein "sehr gut", was für den Preis eine starke Leistung ist. Auch schön: Der Ultra-Weitwinkel fällt in Sachen Qualität gegenüber der Hauptkamera kaum ab.