ZTE Grand Memo LTE im Test
Das Grand Memo LTE, ein 5,7-Zoll-Phablet des chinesischen Herstellers ZTE, überzeugt im Test mit einer gelungenen Benutzeroberfläche und gigantischem Durchhaltevermögen.

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Der chinesische Hersteller ZTE tritt nun auch hierzulande richtig aufs Gas. Das Phablet Grand Memo LTE, das dem koreanischen Platzhirsch Samsung Galaxy Note 2 oder dem angekündigten Nachfolger Note 3 mit stolz geschwellter Brust entgegen tritt, kommt mit einem Kampfpreis von nur 399 Euro daher....
Der chinesische Hersteller ZTE tritt nun auch hierzulande richtig aufs Gas. Das Phablet Grand Memo LTE, das dem koreanischen Platzhirsch Samsung Galaxy Note 2 oder dem angekündigten Nachfolger Note 3 mit stolz geschwellter Brust entgegen tritt, kommt mit einem Kampfpreis von nur 399 Euro daher.
Gehäuse: Eine Wuchtbrumme
Zum günstigen Kurs bekommt der Nutzer ein auf den ersten Blick recht wertiges Smartphone. Die matte Kunststoffrückseite zeigt sich griffig, kann aber Knarzgeräusche nicht ganz verhehlen. Die Gerätefront wird von dem 5,7 Zoll großen TFT-Display mit HD-Auflösung und einer Helligkeit von starken 386 cd/m2 dominiert. Allerdings wird die Anzeige von einer wenig hübschen Fase eingefasst. Dieses optische Manko ermöglicht jedoch einen sehr sicheren Griff um das Grand Memo LTE herum, und das ist alles andere als unwichtig.
Das Packaging des ZTE-Smartphones fällt bei genauerer Betrachtung nämlich recht enttäuschend aus. So liegen Gewicht und Abmessungen fast auf dem Niveau des Samsung Galaxy Mega, das mit seinem 6,3 Zoll großen Touchscreen jedoch rund 21 Prozent mehr Displayfläche bietet - beim ZTE misst der Screen nur 5,7 Zoll.
Vor allem ist das ZTE mit seiner weit nach hinten herausragenden Kamera auch noch dicker als der Samsung-Konkurrent. Eventuell hängt dies auch mit den Dimensionen des fest verbauten und stattliche 3200 mAh großen Akkus zusammen, der im Grand Memo LTE für Stromzufuhr sorgt.

Hardware: Starke und schnelle Technik
Doch der Akku des ZTE Grand Memo LTE ist ein Trumpf, auch die Technik ist top. So arbeitet hier die potente Plattform Qualcomm APQ8064. Der Quad-Core-Prozessor ist mit 1,5 GHz getaktet und kann auf stattliche 2 GB Arbeitsspeicher zurückgreifen.
An Speicherplatz stehen dem Nutzer knapp 11 GB zur freien Verfügung - das ist der Topwert in diesem Vergleich. Der Speicher lässt sich per Micro-SD-Karte erweitern; auf die Karte lassen sich Fotos, Filme, Musik und Co auslagern, Apps jedoch nicht. Auch sonst hat das ZTE im Bereich Connectivity alle wichtigen Standards an Bord.

Bedienung: Tolle Benutzeroberfläche
Angesichts dieser guten Basis ist das flotte Tempo, mit dem das ZTE im Alltag zu Werke geht, dann keine echte Überraschung mehr. Einen gewichtigen Anteil an diesem Eindruck hat die gelungene Benutzeroberfläche des Grand Memo LTE.
Besonders praktisch ist die Funktion "Mi-EasyAccess": Aus dem Sperrbildschirm heraus lassen sich neben der Entsperrung und der Stummschaltung bis zu vier weitere Funktionen starten. Der Nutzer kann dieses Quartett zudem nach Gusto festlegen. Ebenfalls gelungen ist die Benachrichtigungs-Anzeige, die unter dem Reiter "Schnelltasten" auch das Anlegen von Lieblings-Apps ermöglicht.
Ausstattung: UKW-Radio ist schon drin
Phablets, also Smartphones im Tablet-Format, sind übrigens nicht nur als Office-Maschinen gedacht - hierfür hat das ZTE die Office-Suite von Kingsoft an Bord. Sie sollen auch den Multimediapart perfekt beherrschen. Hier lässt das ZTE allerdings einige Punkte liegen. So kann weder der Music- noch der Videoplayer mit Windows-Dateien im Format .wma- und .wmv umgehen. Außerdem fehlt dem UKW-Radio die Komfortfunktion RDS. Dafür lässt sich das Radioprogramm immerhin aufzeichnen.

Für reichlich Lacher sorgten beim Grand Memo LTE dann einige erstaunliche Übersetzungsfehler. Vor allem im Kamerabetrieb waren diese häufig zu finden - da gab es "Schüttelnde Töne" oder einen "Sprengmodus" zu entdecken.
Davon abgesehen verdiente sich die 12,6-Megapixel-Kamera aber ein Lob für ihre gute Bildqualität. Hierfür ist jedoch das Einschalten des elektronischen Bildstabilisators Pflicht (zu finden unter "Stabilisation"), denn ohne ihn ist es kaum möglich, auch nur ansatzweise scharfe Bilder zu schießen. Wie üblich nimmt auch beim ZTE Grand Memo LTE bei schlechteren Lichtverhältnissen die Qualität ab, während sich das Bildrauschen unverkennbar verstärkt. Videos nimmt das ZTE in Full-HD-Auflösung auf.
Labormessungen: Schwacher UMTS-Empfang
Gespannt waren wir darauf, wie sich das massive ZTE-Smartphone-Tablet denn nun im connect-eigenen Labor schlagen würde. Die Antwort: teils so, teils so. Seine typische Ausdauer, ein praxisnaher Funktionsmix, liegt mit 9:17 Stunden im absoluten Spitzenbereich, die Gesprächszeiten ebenso. Damit bleibt das Grand Memo LTE im GSM-Einsatz bis zu 27:17 Stunden auf Empfang, im UMTS-Betrieb sogar fantastische 11:06 Stunden lang.
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Doch wo viel Licht ist, da gibt es eben auch Schatten: Während die Sende- und Empfangseigenschaften des ZTE im GSM-Betrieb nur knapp an der Traumpunktzahl von 30 vorbei schrammten, gab es beim Betrachten der UMTS-Werte dann doch lange Gesichter. Hier erreichte das Smartphone nur 20 Punkte und bewegt sich somit lediglich auf durchschnittlichem Niveau.
Fazit: Der positive Eindruck überwiegt
Dennoch überwiegt beim ZTE Grand Memo LTE der insgesamt recht positive Eindruck. Wer ein mit kleinem Budget ein möglichst großes Smartphones sucht, das auch das Tablet ersetzen kann, sollte sich das ZTE Grand Memo auf jeden Fall in Betracht ziehen.