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Dyson V11 Absolute vs. Bosch Serie 8 Unlimited ProPower

Bosch Serie 8 Unlimited ProPower BSS1A114

Autor: Monika Klein • 23.4.2020 • ca. 3:25 Min

Inhalt
  1. Akkusauger der Topliga: Dyson und Bosch im Duell
  2. Dyson V11 Absolute
  3. Bosch Serie 8 Unlimited ProPower BSS1A114

Bosch Serie 8 Unlimited ProPower BSS1A114Der Bosch Serie 8 Unlimited ProPower steigt mit 749 Euro UVP noch höher ein als Dyson, ist im Web aber bereits deutlich gün stiger zu haben. Optisch wirkt er mit schlankerem Kopfteil zurückhaltender als der Dyson, bringt mit 3,3 Kilo aber mehr auf die Waag...

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© Bosch

Bosch Serie 8 Unlimited ProPower BSS1A114

Der Bosch Serie 8 Unlimited ProPower steigt mit 749 Euro UVP noch höher ein als Dyson, ist im Web aber bereits deutlich gün stiger zu haben. Optisch wirkt er mit schlankerem Kopfteil zurückhaltender als der Dyson, bringt mit 3,3 Kilo aber mehr auf die Waage.

Anders als beim Dyson gibt es einen echten Ein/Aus-Schalter, man muss den Knopf also nicht gedrückt halten. Und anders als der Dyson regelt der Bosch Serie 8 Unlimited ProPower die Saugkraft nicht automatisch: Will man mehr Power als im Standardbetrieb, drückt man auf den Turboknopf. Auch hier gilt: Der Booster kostet enorm viel Strom, ist also nur kurzzeitig zu empfehlen.

Wechselbarer Akku

Minuspunkt im Vergleich zum Dyson: Der Bosch zeigt den Akkustand nicht in Minuten, sondern nur als Füllstand an. Der bleibt lange Zeit auf vollem Ausschlag und wiegt einen in Sicherheit, bevor er plötzlich in den rot blinkenden Bereich absinkt. Da packt einen das erste Mal die Panik, dass gleich Schluss ist – der Sauger arbeitet aber noch eine Weile. Wie lange, ist jedoch nicht ersichtlich. Dafür ist der Akku beim Bosch mit einem einfachen Handgriff wechselbar: Jeder Batteriepack der grünen Linie des kabellosen 18V-Bosch-Home-&-Garden-Systems passt. 

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Praktisch: Der Akku ist wechselbar, nach Abnehmen des Saugrohrs kommt eine Düse zum Vorschein.
© WMP

Auch hier geht die Laufzeit in Ordnung: Der Dyson hält zwar etwas länger durch, doch unsere 100 Quadratmeter bekamen wir auch mit dem Bosch sauber. Bosch gibt im Normalmodus ohne elektronisches Zubehör bis zu 40 Minuten an, mit Elektrobürste bis zu 35 Minuten – das kommt ungefähr hin. Im Turbobetrieb ist nach zehn Minuten Schluss. Voll aufgeladen ist der leere 6-Ah-Akku in 6,5 Stunden, mit dem optionalen Schnellladenetzteil BHZUC18N in 75 Minuten. Eine Wandhalterung liegt bei.

Auch hier hat uns die Saugleistung überzeugt. Die elektrisch verstärkte Bodenbürste nimmt Schmutz auf Hartböden tadellos auf. Wir hatten auch auf einem recht hochflorigen runden Teppich keine Probleme. Nur bei einem kleinen, leichten Badvorleger blockierte die Bürste – ebenso wie die vom Dyson.

Leise und wendig, Fugendüse integriert

Der ProPower BSS1A114 ist etwas leiser als der Dyson und fährt sich sehr leicht. Auch er ist im Bürstengelenk schön drehfreudig, allerdings legt sich der Bosch nicht so flach auf den Boden wie der V11 – unters Bett kommt man mit dem Dyson weiter. 

Was uns am Bosch ebenfalls sehr gut gefallen hat: Nimmt man das große Saugrohr vom Motorgehäuse ab, kommt eine Fugendüse zum Vorschein – so kann man ohne Umsteckerei schnell an Kanten entlang saugen. Im Alltag ein echter Pluspunkt!

Lange Haare wickeln sich leider großteils um die Bürste. Tipp des Handbuchs zur "Selbstreinigung": Man kann die Haare durchschneiden und dann einsaugen. Oder die Bürste mit wenigen Handgriffen leicht herausnehmen und reinigen. Das ist beim Dyson komplizierter: Es braucht eine Münze, um die Verriegelung zu lösen, danach mussten wir kräftig ziehen, um die Walze herauszubefördern.

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Überschaubar: Bosch beschränkt sich beim Zubehör auf die Basics – clever ist das biegbare lange Kunststoffrohr.
© WMP

Viel Staub beim Reinigen der Filter

Der Bosch-Motor bringt die eingesaugte Luft derart schnell zum Rotieren, dass der Schmutz zu einem kleinen Päkchen zusammengestaucht wird. Auch lässt sich der Behälter ohne Hakelei komplett abnehmen und einfach auseinanderbauen, der Dreck ist also schnell beseitigt.

Weniger schön ist das Säubern der Filtereinheit: Der Bosch arbeitet mit einem Cartridge-Filter-System dessen drei stabile Papierteile laut Hersteller ein Staubsaugerleben lang halten. Sie sind nicht wasserfest, was Bosch als positiv bewirbt: "Nie mehr Filter waschen". Das würden wir liebend gerne tun, denn die Bosch-Lösung staubt beim Ausklopfen derart heftig, dass man damit am besten ins Freie geht – und die Corona-Schutzmaske anlegt.

Das Zubehör ist übersichtlich: Neben einer Polsterdüse liegt ein langes, flexibles Kunststoffrohr für unzugängliche Stellen bei. Allzu viel Saugkraft kommt an dessen Ende allerdings nicht an, hier empfiehlt sich der Turbomodus.

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© WMP

Fazit

Bosch spielt mit dem Serie 8 Unlimited ProPower BSS1A114 in der Grunddisziplin Bodensaugen auf Augenhöhe mit Dyson. Der Sauger zeigt eine gute Reinigungsleistung, Zubehörteile lassen sich einfach umstecken. Ein Pluspunkt ist der wechselbare Akku – wer andere Bosch-Geräte der grünen Linie besitzt, kann den Stromspender einfach austauschen. Schlimm ist allerdings die Staubentwicklung bei der Filterreinigung.

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Flachgelegt: Der Kopfteil des Dyson lässt sich mit angesteckter Torque-Bürste seitlich ganz nach außen drehen und kommt so etwas besser unter tiefe Möbel.
© WMP

Gesamtfazit

Was die reine Saugleistung und die Handhabung angeht, liegen Bosch und Dyson nahezu gleichauf: Der Dyson legt sich flacher und kommt weiter unters Bett. Im Gegenzug punktet der Bosch mit der am Kopfteil integrierten Düse, die das unkomplizierte Absaugen von Kanten ermöglicht. Allerdings bietet der Dyson V11 Absolute mit der automatischen Saugkraftregulierung, der minutengenauen Akkuanzeige und dem umfangreichen, hochwertigen Zubehör das Quäntchen mehr. Wer darauf verzichten kann, findet auch im Bosch Serie 8 Unlimited ProPower BSS1A114 einen zuverlässigen Haushaltshelfer. Allerdings staubt er bei der Filterreinigung gewaltig – dazu geht man am besten vor die Tür.