Kombitest Vor-/End-Kombi Audio Research LS-17, Audio Research Reference 110
Für 14000 Euro muss eine Verstärker-Kombi mehr liefern als ausreichende, saubere Leistung. Die Vorstufe LS-17 und die Endstufe Reference 110 von Audio Research bieten diesen Bonus: Sie machen müde Hörer munter.

Bald 40 Jahre gibt es die Audio Research Corporation schon. Gegründet 1970, verschrieb sich die Firma ausgerechnet der zu diesem Zeitpunkt maximal unpopulären Röhrentechnik - und hält ihr bis heute die Treue. Mit Techno-Romantik oder stumpfem Dogmatismus hat das nichts zu tun. Die Amerikaner sind für alles offen, bauen Röhren-Hybriden, reine Transistor-Amps, sogar Digitalverstärker, aber auch legendäre Voll-Röhren wie die mit 14 Glaskolben bestückte Reference-Phonostufe aus dem Jahr 1999.
Wer die für Phono notwendige, gigantische Verstärkung samt komplizierter RIAA-Rückentzerrung so meisterhaft beherrscht, der baut eine Line-Vorstufe mit links. Schließlich geht es hier meist nur darum, das Eingangssignal mit variabel abgesenktem Pegel, ansonsten aber unverändert zum Ausgang durchzustellen. So betrachtet erscheinen auch die 4000 Euro schon recht ambitioniert, welche die Audio Research Corporation für ihre kleinste vollsymmetrische Vorstufe LS-17 verlangt. Andererseits stammen die ARC-Geräte auch nicht aus irgendeinem Billiglohn-Land, sondern werden in Plymouth im US-Bundesstaat Minnesota nach wie vor weitestgehend von Hand bestückt, gewickelt, gelötet, verschraubt, ein bis zwei Tage eingebrannt, getestet und schließlich verpackt. Und zwar von einer Firma, die großen Wert auf die Feststellung legt, dass sie für jedes im Laufe ihrer Geschichte produzierte Gerät noch nahezu jedes Ersatzteil - von der Gehäuseschraube bis zum selektierten Röhrensatz - vorrätig hält.
Im Test: Vorstufe LS-17 um 4000 Euro; Endstufe Reference 110 um 10.000 Euro