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Vergleichstest

Kompaktlautsprecher um 200 Euro

Können kleine Lautsprecher für 200 bis 260 Euro überhaupt highfidele Töne wiedergeben? Diese Grundsatzfrage gilt es zu klären - ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sprechen nämlich vehement für die kleinen Kompakten.

Autor: Holger Seybold • 28.6.2011 • ca. 1:25 Min

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Die Skepsis innerhalb der Redaktion war groß angesichts der Preislage, in der sich unsere drei kompakten Lautsprecherboxen bewegen. Preise zwischen 200 und 260 Euro pro Paar lassen sofort den Gedanken an einen riesigen Rotstift aufkommen, der rigoros jeden highfidelen Ansatz schon im Entwicklungsst...

Katie Melua: Pictures
MIT DIESEN CDs WURDE GEHÖRT: Katie Melua: Pictures: Das dritte Album der 27-jährigen Sängerin und Songwriterin Ketewan aus Georgien ist ein echter Leckerbissen. Frei nach dem Motto "Weniger ist mehr" erzählt sie mit dezenter Gitarren- und Streicherbegleitung sehr gefühlvoll ihre Geschichten.
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Die Skepsis innerhalb der Redaktion war groß angesichts der Preislage, in der sich unsere drei kompakten Lautsprecherboxen bewegen. Preise zwischen 200 und 260 Euro pro Paar lassen sofort den Gedanken an einen riesigen Rotstift aufkommen, der rigoros jeden highfidelen Ansatz schon im Entwicklungsstadium eliminiert. Doch andererseits machen die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten der drei Neulinge einfach neugierig...

So bieten sich die preiswerten Regalboxen als Erstausrüstung in neu bezogenen Studentenbuden wegen der permanent klammen Haushaltskasse förmlich an. Die neue Kiste muss für zahlreiche Feten über viele Semester herhalten - also sollte die Audio-Ausstattung trotz geringem Budget entsprechend solide sein, was klar für den Kauf eines Markenlautsprechers spricht. Für den Einsatz im Kinderzimmer des Nachwuchses sind sie ebenso geeignet wie für die Beschallung eines Arbeitszimmers.

Seal: Best (1991-2004)
MIT DIESEN CDs WURDE GEHÖRT: Seal: Best (1991-2004): 14 Tracks aus 14 Jahren geben einen Überblick auf die erfolgreichen Songs von Seal. Das Repertoire reicht von "Killer" über "Crazy" bis "Kiss From A Rose". Auch als Doppel-Album mit 13 weiteren interessanten Akustik-Versionen erhältlich.
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Natürlich darf es auch jeder andere musikverwaiste Raum sein - dabei ist es absolut zweitrangig, ob dort eine eigenständige kleine HiFi-Anlage steht oder ob das Musiksignal dem Zone-2-Ausgang des potenten AV-Receivers im Wohnzimmer entspringt. An ihm könnte der ein oder andere unserer Testkandidaten sogar als Surroundlautsprecher andocken und fortan die Rauminformationen des Mehrkanaltons liefern. Die Betätigungsfelder sind also vielfältiger als es auf den ersten Blick scheint.

Messlabor

Die Boston A 25 klingt etwas ausgewogener als es die Frequenzgangmessung suggeriert. Ihr Wasserfalldiagramm sieht jedenfalls am saubersten aus. Die Maximalpegel der Boston (99 dB) und der Heco Victa 301 (102 dB) liegen im Toleranzbereich, nicht aber die 97 dB der Teufel Ultima 20. Schuld ist vermutlich nicht nur die höhere Reflexabstimmung auf Boston-Niveau (≈60 Hz; Heco≈42 Hz), sondern auch der höhere Klirranteil.

Fazit

Trotz gleicher Punktzahl sind unsere beiden Testsieger grundverschieden: Die Boston A25 gefällt dank ihrer neutralen Abstimmung mit quasi jedem Musikmaterial und macht ihren Job einfach souverän - selbst auf die Gefahr hin, im direkten Vergleich gegen die  insbesondere vom jüngeren Publikum im Regal stehen gelassen zu werden. Die gibt sich nämlich offenherziger und möchte dem Hörer gefallen, was ihr nicht nur mit Pop erfreulich gut gelingt.