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Wallbox-Vergleich

Wallboxen für E-Dienstwagen im ADAC-Test: Nur eine fällt durch

Wer seinen Dienstwagen zu Hause lädt, muss die Stromkosten mit dem Arbeitgeber korrekt abrechnen. Dafür braucht es eine spezielle Wallbox. Der ADAC hat nun zwölf Modelle getestet – mit überraschenden Ergebnissen.

Wallbox
Der ADAC hat 12 Wallboxen für E-Dienstwagen zum Laden zu Hause getestet.
© olga_demina / stock.adobe.com

Wird ein elektrischer Dienstwagen regelmäßig zu Haue geladen, ist eine eichrechtskonforme Wallbox erforderlich. Nur so lässt sich der Stromverbrauch rechtssicher gegenüber dem Arbeitgeber abrechnen. Besonders wichtig ist dies, wenn an derselben Ladestation auch private Fahrzeuge geladen werden. ...

Wird ein elektrischer Dienstwagen regelmäßig zu Haue geladen, ist eine eichrechtskonforme Wallbox erforderlich. Nur so lässt sich der Stromverbrauch rechtssicher gegenüber dem Arbeitgeber abrechnen. Besonders wichtig ist dies, wenn an derselben Ladestation auch private Fahrzeuge geladen werden. Dann muss die Wallbox jeden Ladevorgang eindeutig zuordnen können.

Anforderungen an eine geeignete Wallbox

Für diesen Einsatzbereich sollte eine Wallbox mehrere Funktionen bieten: Neben einem eichrechts- oder zumindest MID-konformen Zähler sind Exportmöglichkeiten für die Ladedaten nötig – idealerweise per App oder Web-Interface.

Der Zugriff sollte über WLAN oder Mobilfunk erfolgen, nicht über Bluetooth. Empfehlenswert ist zudem RFID-Leser zur Nutzererkennung sowie ein Display für die Ladeübersicht. Wer eine Photovoltaik-Anlage nutzen möchte, sollte auf passende Schnittstellen achten.

Testbedingungen und Preisspanne

Um herauszufinden, welche Wallbox sich am Besten für das Laden von E-Dienstwagen eignet, hat der ADAC zwölf Wallboxen getestet. Die Preisspanne lag dabei zwischen 1.100 und knapp 2.000 Euro. Der Einkauf erfolgte anonym. Insgesamt wurden zwölf Geräte geprüft, darunter Modelle von KEBA, ABB, Mennekes und Zaptec. Im Fokus standen Sicherheit, Funktion, Ausstattung, Datenexport und IT-Sicherheit.

Die besten Geräte im Vergleich

Testsieger wurde die KEBA KeContact P40 mit der Gesamtnote 1,6 und einem Preis von 1.299 Euro. Sie ermöglicht laut ADAC einen einfachen Datenexport per App, etwa als CSV-Datei.

Auf dem zweiten Platz landeten zwei Modelle: die ABB Terra AC (1.499 Euro) und die Charge Amps Dawn Professional DE (1.670 Euro), jeweils mit der Note 1,7. Beide bieten eine zuverlässige Ladeleistung und einen praktischen Datenexport.

Den dritten Platz belegten die Smappee EV Wall Eichrecht (1.100 Euro) und die Zaptec Pro M&E (1.599 Euro), jeweils mit der Note 1,8. Die Smappee bietet den Export ausschließlich über ein Web-Portal, bei der Zaptec funktioniert dies auch per App.

Schwächen bei App, Export und Ausstattung

Auf Platz vier rangierten unter anderem Modelle von ABL, Alfen, Kathrein und Mennekes – alle mit der Note 1,9. Hier zeigten sich vereinzelt Probleme bei App-Verfügbarkeit, WLAN-Zugang oder Datenexport. Bei einigen Geräten fiel zudem ein hoher Stand-by-Verbrauch auf.

Die ChargeLine Business (1.399 Euro) erhielt die Note 2,1, während die Porsche Wallbox Eichrecht mit 2,2 etwas schlechter abschnitt. Kritik gab es unter anderem an der Signalisierung, der App-Funktionalität sowie technischen Problemen beim Verriegeln des Steckers.

Deutlicher Verlierer im Test

Die DaheimLader Business der New Inergy GmbH fiel aufgrund gravierender IT-Sicherheitsmängel durch. Unter anderem wurden WLAN-Zugangsdaten und Admin-Passwörter per Bluetooth offengelegt. Das Produkt wurde deshalb auf die Note 5,0 („mangelhaft“) abgewertet. Zwar habe der Hersteller rasch reagiert und ein Firmware-Update bereitgestellt, der Schaden für das Produkt sei aber erheblich.

Stromkosten exakt erfassen und exportieren

Für eine rechtssichere Abrechnung sind nicht nur präzise Messungen, sondern auch der Export der Daten entscheidend. Bei zehn der getesteten Modelle ist dies direkt über eine App oder ein Web-Portal möglich. Oft lassen sich Zeitraum, Fahrzeug oder die zugehörige RFID-Karte auswählen. Einige Geräte bieten zusätzlich einen automatischen Versand per E-Mail.

Bei zwei Modellen – ABL eM4 Single und ChargeLine Business – erfolgt der Export über externe Anbieter, was für Privatnutzer umständlich sein kann.

PV-Anlage und neue Pauschalregel ab 2026

Dienstwagenfahrer können laut ADAC besonders sparen, wenn sie Strom aus ihrer eigenen Photovoltaik-Anlage nutzen. Eine klare vertragliche Regelung mit dem Arbeitgeber ist dabei empfehlenswert. Ab 2026 sollen neue Pauschalen gelten, die sich am durchschnittlichen Haushaltsstrompreis orientieren. Alternativ können weiterhin exakte Kosten nachgewiesen und steuerfrei erstattet werden.

Stand-by-Verbrauch nicht unterschätzen

Ein häufig unterschätzter Faktor ist der Stand-by-Verbrauch. Hier zeigten sich deutliche Unterschiede: Das sparsamste Gerät verbrauchte im Ruhezustand nur ein Drittel des stromhungrigsten Modells.

Allgemeine Tipps vor dem Kauf

Der ADAC empfiehlt, Wallboxen grundsätzlich von Fachkräften installieren zu lassen. Wichtig sind eine Konformitätserklärung, die Anmeldung beim Netzbetreiber sowie ein sauberes Kabelmanagement. Vor dem Kauf sollten Verbraucher genau klären, welche Funktionen ihnen wichtig sind – etwa App-Steuerung, Stromzähler oder Zugangskontrollen.

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Autor: Leif Bärler • 12.12.2025

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