Deutschland: Datenverbindungen

Der hohen Bedeutung von Websurfen, App-Nutzung, Messaging und Streaming tragen wir Rechnung, indem die Daten-Disziplin 45 Prozent Anteil an der Gesamtnote hat.

Betrachtet man die Anteile am Frequenzspektrum, das den drei deutschen Anbietern mittlerweile zur Verfügung steht, hat die Deutsche Telekom das größte Stück vom Kuchen – und weiß es auch zu nutzen. Deutlich zeigen dies etwa die durchschnittlichen Datenraten in unseren verschiedenen Testszenarien.

Nummer zwei beim verfügbaren Spektrum ist Telefónica/ O2, was vor allem an den Ergebnissen in Großstädten zu beobachten ist – natürlich resultieren gute Ergebnisse hier nicht allein aus den verfügbaren Frequenzen, auch beim Netz- und insbesondere 5G-Ausbau sind die Münchner in den Großstädten ein großes Stück vorangekommen.

Vodafone wiederum gelingt es, trotz eines gewissen Handicaps in Sachen Frequenzverfügbarkeit, viel aus dieser knappen Ressource herauszuholen: In Groß- und Kleinstädten sowie auf den Verbindungsstraßen folgt der Anbieter mit jeweils nur kleinem Abstand hinter dem stärkeren Bonner Konkurrenten.

Anzumerken ist zudem, dass auch die mittlerweile erfolgte weitgehende Abschaltung der 3G-Netze relativ geräuschlos über die Bühne ging und keine negativen Auswirkungen auf die Mobilfunkversorgung zeigte – dank der damit einhergehenden Frequenzumwidmung eher im Gegenteil.

Walktests in Großstädten: O2 auf Platz zwei nach Telekom

In den großstädtischen Walktests muss sich Vodafone mit hauchdünnem Abstand Telefónica/ O2 geschlagen geben. Bei der Upload-Performance ist der Vorsprung der Bonner deutlicher: Hier liegt die Telekom vorn, Vodafone und O2 sind etwa gleich stark – folgen aber hinter den Bonnern.

Telekom und Vodafone stark auf den Straßen

Bei den Drivetests auf den Verbindungsstraßen setzen sich Telekom und mit geringem Abstand Vodafone deutlicher von Telefónica/O2 ab. Wer beim Autofahren Connected Services nutzen will, wird die Unterschiede spüren. Während Telefónica in den Großstädten schon viel erreicht hat, bleibt für diesen Anbieter auf dem Land noch einiges zu tun. Aber auch Telekom und Vodafone haben dort noch ein Stück Arbeit vor sich.

Gemischtes Bild in der Bahn

Erschwerte Rahmenbedingungen, die alle drei Netze betrafen, wollen wir nicht verschweigen: Wegen zahlreicher Streckensanierungen mussten deutsche Züge dieses Jahr häufig abseits ihrer besser mit Mobilfunk versorgten Stammstrecken fahren. Dennoch konnten Telekom und Vodafone in diesem schwierigsten Szenario jeweils noch ein paar Prozentpunkte zulegen.

Demgegenüber schneidet Telefónica in der diesjährigen Bahn-Wertung etwas schwächer ab als im Vorjahr. Letztlich bleiben aber alle drei deutschen Netzbetreiber aufgefordert, ihre Performance in deutschen Zügen weiter zu verbessern. Ein Blick vor allem in die Schweiz mag dazu inspirieren.