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Der große Mobilfunknetztest 2026

Mobilfunknetztest 2026: Wer hat das beste Handy-Netz?

Mehr zum Thema: o2 Deutsche Telekom Vodafone Sunrise Swisscom

Schon seit stolzen 32 Jahren gibt es unseren Test der Mobilfunknetze. Auch in diesem Jahr haben wir seine Methodik in enger Zusammenarbeit mit unserem Testpartner umlaut weiter verfeinert. Wie schneiden die Mobilfunknetze in Deutschland, Österreich und der Schweiz 2026 ab?

Autor: Hannes Rügheimer • 26.11.2025 • ca. 3:50 Min

Mobilfunknetztest 2026: Wer hat das beste Handy-Netz?
Mobilfunknetztest 2026: Wer hat das beste Handy-Netz?
© AntonKhrupinArt - Shutterstock.de

Einen ersten Leistungsvergleich der deutschen Mobilfunkanbieter gab es schon in der Gründungs-Ausgabe von connect im Jahr 1993. Wir blicken also mittlerweile auf 32 Jahre Mobilfunk-Netztests zurück. Seit 2004 und somit bereits über 20 Jahre führen wir unseren renommierten Leistungsvergleich der ...

Einen ersten Leistungsvergleich der deutschen Mobilfunkanbieter gab es schon in der Gründungs-Ausgabe von connect im Jahr 1993. Wir blicken also mittlerweile auf 32 Jahre Mobilfunk-Netztests zurück. Seit 2004 und somit bereits über 20 Jahre führen wir unseren renommierten Leistungsvergleich der Mobilfunknetze in enger Kooperation mit dem Aachener Benchmarking- Experten durch, der seit 2019 unter dem Namen umlaut firmiert.

Der renommierteste Mobilfunk-Netztest

Den in der Mobilfunkbranche wohl am höchsten anerkannten Netztest hätten wir uns allerdings nicht erarbeiten können, wenn wir ihn nicht einerseits ständig methodisch weiterentwickelt und andererseits seinen Fokus nicht auf immer mehr Länder ausgedehnt hätten.

Die umfangreichen Messkampagnen führen wir nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch, sondern etwa auch im Vereinigten Königreich, in den Niederlanden, Spanien und weiteren Ländern. Dies bringt wiederum wertvolle Erfahrungen, die eine besonders fundierte Beurteilung der Netzqualität in unterschiedlichen Marktumfeldern und Topografien erlauben.

Der Lohn der Mühe: Eine große Zahl von Mobilfunkkunden richtet ihre Anbieterwahl an den Ergebnissen unseres Netztests aus. Und die CTOs der Mobilfunkanbieter orientieren sich bei ihren Planungen an unseren Testergebnissen. Diese Bedeutung und dieses Renomee machen uns schon ein wenig stolz.

Methodische Weiterentwicklung

Um weiterhin am Puls von Markt und Technologie zu bleiben, haben wir das Testverfahren (siehe hier) auch dieses Jahr fortentwickelt. Im zunehmend wichtigen Crowdsourcing setzen wir zum Beispiel verstärkt auf aktiv durchgeführte Messungen, um die Einflüsse zu verringern, die die jeweils im Vordergrund genutzte Anwendung auf die empfangenen und versendeten Datenraten hat. Auf ausdrücklichen Wunsch des österreichischen Anbieters Drei messen wir dessen Netz zudem erstmals im modernen 5G-Standalone-Modus (5GSA).

Lesen Sie, welche Qualität und welche Leistungen wir den deutschen, österreichischen und Schweizer Netzbetreibern dieses Jahr attestieren können.

Praxisnahe Wertung

Mobilfunknetztest 2026: Praxisnahe Wertung
Mobilfunknetztest 2026: Praxisnahe Wertung
© connect

Die heute relevantesten Smartphone-Anwendungen sind Text-, Sprach- und Video-Messaging, App-Nutzung und mobile Web-Anwendungen. Sie alle basieren auf Datenverbindungen, die aus diesem Grund mit 48 % in unsere Gesamtwertung einfließen. Doch auch Sprachtelefonie ist nach wie vor wichtig und soll gut funktionieren, wenn man sie braucht. Sie macht deshalb 27 % des Gesamtergebnisses aus. Crowdsourcing (siehe auch unten) steuert 25 % bei.

Ausgeklügeltes Testverfahren

Mobilfunknetztest 2026: Anzahl der Test kombiniert
Angegeben sind hier die kombinierten Werte für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Einzelwerte pro Land siehe „So testen wir“.
© connect

Mit Crowdsourcing lassen sich die realen Leistungsdaten ermitteln, die von einer großen Zahl von Anwendern bei ihrer täglichen Smartphone-Nutzung tatsächlich erreicht werden. Zudem erlaubt es Crowdsourcing, die Netzabdeckung selbst in nur spärlich besuchten Gebieten genau zu bestimmen.

Da Funktechnologien und Datenraten aber unter anderem von den verwendeten Endgeräten und den gebuchten Tarifen abhängen, führen wir für die Ermittlung der Spitzenleistungen der Mobilfunknetze zusätzlich gezielte Testfahrten und Tests zu Fuß mit mobilem Mess-Equipment durch – die sogenannten Drivetests und Walktests. Die Kombination beider Ansätze liefert einen 360-Grad-Blick auf die Leistungen der Netze.

Mobilfunknetztest Testfahrzeuge

Hier die Ergebnisse unseres Mobilfunknetztests:

Fazit: Hannes Rügheimer, connect-Autor

Unsere Gratulation geht nicht nur an die Testsieger, sondern an alle getesteten Anbieter. Die meisten von ihnen konnten sich steigern oder ihr Vorjahresergebnis halten – nicht selbstverständlich angesichts herausfordernder Rahmenbedingungen und schon vorher recht hoher Punktzahlen.

In Deutschland verteidigt die Telekom ihren Testsieg zum 15. Mal in Folge, holt wieder die Note „überragend“ und steigert sich gegenüber dem Vorjahr um fünf Punkte. Bemerkenswert sind die Steigerungen bei O2/ Telefónica und auch Vodafone – sowie natürlich die Tatsache, dass diese beiden Anbieter sich nun den zweiten Rang teilen.

In Österreich thront wieder die zur Telekom-Gruppe zählende Magenta an der Spitze – in der Alpenrepublik zum achten Mal in Folge – auch hier mit der Note „überragend“ und einem Punkt Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. A1 hält seine hohe Vor- jahres-Leistung und erzielt damit ebenfalls ein „überragend“. Der kleinste österreichische Anbieter, Drei, verliert gegenüber im Vorjahr zehn Punkte. Der Grund ist vermutlich Finetuning-Bedarf beim hier erstmals gemessenen 5GSA.

In der traditionell auf höchstem Niveau umkämpften Schweiz erreichen alle drei Anbieter die Top-Note „überragend“. Dabei erzielt Swisscom zum neunten Mal in Folge den Testsieg und verbessert sich um sechs Punkte. Sunrise konnte sich um zwei Punkte steigern, und Salt um beeindruckende 20.

Interview: Maziar Kianzad, Global Network Benchmarking Lead umlaut

Maziar Kianzad, Global Network Benchmarking Lead umlaut
Maziar Kianzad, Global Network Benchmarking Lead umlaut
© umlaut

Wie beurteilen Sie die Entwicklungen bei den Betreibern, die unser diesjähriger Netztest aufzeigt?

Ich finde es erfreulich, dass sich viele Anbieter im DACH-Bereich klar steigern konnten. Trotz steigender Ausbau- und Energiekosten sowie hoher regulatorischer Anforderungen sehen wir weiterhin klare Verbesserungen. Die Betreiber investieren konsequent und priorisieren Qualität – auch unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen. Damit dieser Fortschritt anhält, brauchen sie aber Unterstützung durch schnellere Genehmigungen und weniger regulatorische Hürden.

Auch in der Bahn scheint es Lichtblicke zu geben.

Wir sehen klare Fortschritte in Deutschland. Die Netzbetreiber investieren gemeinsam mit der Deutschen Bahn in neue, gleisnahe Standorte und zusätzliche LTE- und 5G-Frequenzen, und im Zug selbst kommt neueste Technik zum Einsatz. Unsere Messungen zeigen deutlich weniger Funklöcher und höhere Datenraten.

5G Standalone gilt als nächster großer Technologieschritt. Welche Rolle wird es in künftigen Netztests spielen?

5GSA wird in künftigen Tests selbstverständlich immer mehr berücksichtigt, da es echtes 5G mit geringerer Latenz, stabilerer Performance und neuen Diensten ermöglicht. Die Betreiber agieren im Consumer-Segment aber noch bewusst zurückhaltend, da der spürbare Mehrwert für viele Alltagsanwendungen aktuell noch begrenzt ist und 5GSA technisch sehr anspruchsvoll ist.

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