Pixel 3 vs. Pixel 4: Kamera, Android, Fazit

Kamera

Eine der deutlichsten Neuerungen betrifft die Kamera. Bisher hatte Google konsequent auf nur eine Optik gesetzt und Effekte wie Hintergrundunschärfe per Software gelöst. Die Pixel-4-Modelle haben nun zwei Linsen, die in einem auffälligen quadratischen Kameramodul untergebracht sind. 

Wie beim Pixel 3 (XL) löst auch beim Pixel 4 (XL) der Hauptsensor mit 12,2 Megapixeln auf. Mit Blende f1.7 ist die Kamera etwas lichtstärker als beim Pixel 3 (f1.8). Dazu kommt beim Pixel 4 jetzt  eine Tele-Brennweite mit 16 MP und f2.4, die einen dreifachen optischen Zoom ermöglicht.

Schon beim Pixel 3 hat Google eine Menge Software-Funktionen implementiert, die uns im Kamera-Test ziemlich beeindruckt hatten, etwa den „Nachtsicht“-Modus, die Funktion „Top Foto“, die aus mehreren Aufnahmen die beste auswählt oder den überragenden Digitalzoom. Letzterer hat beim Pixel 4 nun einen optischen Gegenpart bekommen. Dazu gibt es neue Features wie „Dual Exposure“ und Astrofotografie. Wie diese in der Praxis aussehen, wird der Test des Pixel 4 (XL) zeigen. Möglich ist auch, dass Google manches davon auch beim Pixel 3 per Software-Update nachliefern kann. Das muss sich noch zeigen.

Für die Frontkamera setzte Google beim Pixel 3 auf eine Dual-Kamera bestehend aus Weitwinkel- und Normalbrennweite, jeweils mit 8 MP. Beim Pixel 4 gibt es zwar nur eine 8-MP-Linse, dafür hat Google aber zwei Infrarot-Sensoren, einen Tiefensensor und einen Radarsensor eingebaut. Wie gut die Gesichtserkennung damit klappt und welchen Mehrwert die Gestensteuerung in der Praxis bringt, muss der Test beantworten.

Android 10

Mit seinen Pixel-Smartphones zeigt Google, wie die ideale Zusammenarbeit von Android und Google-Diensten aussehen kann. Als Hersteller von Android kann Google seine eigenen Smartphones natürlich auch am schnellsten mit den neuesten Updates versorgen. So laufen sowohl Pixel 3 (XL) als auch die neuen Pixel 4 (XL) mit Android 10. Softwareseitig gibt es demnach keine großen Unterschiede zwischen beiden Generationen. 

Google garantiert für seine Smartphones zwei Jahre lang Software-Updates und drei Jahre lang Sicherheitsupdates. Als das neuere Modell kann das Pixel 4 entsprechend natürlich länger mit aktueller Software rechnen. Das Pixel 3 wird auf jeden Fall noch mit Android 11 versorgt, das Pixel 4 hat Updates bis Android 12 garantiert. Google ist aber durchaus auch für eine Überraschung gut. So haben die ersten Pixel-Smartphones aus dem Jahr 2016 dieses Jahr auch noch das aktuelle Android 10 erhalten. Das macht auch für die neueren Geräte Hoffnung auf eine noch längere Lebensdauer.

Fazit

Google hat die Pixel-4-Reihe optisch angepasst und auch unter der Haube dürfte der neuere Prozessor mit mehr Arbeitsspeicher für eine stärkere Performance sorgen. Das Display, das beim Pixel 3 bereits mit toller Darstellungsqualität überzeugte, hat beim Pixel 4 mit der 90-Hz-Darstellung noch einmal ein Upgrade erfahren. Die Speichergröße bleibt allerdings auf einem relativ niedrigen Niveau stehen.

Die größten Änderungen liegen im Bereich der Kameras, wo das Pixel 4 mit seiner zweiten Optik mehr Möglichkeiten hat. Wie sehr dessen optischer Zoom aber den beim Pixel 3 schon vorhandenen überragenden Digitalzoom überflügeln kann, muss erst noch der Test zeigen. Bei der Frontkamera ist es letztlich eine Frage der persönlichen Vorlieben, ob man auf die duale Selfie-Kamera des Pixel 3 oder die Gesichtserkennungs-Sensoren des Pixel 4 setzen will.

Google hat mit dem Pixel 4 wieder ein ordentliches Paket geschnürt, das gegenüber dem Pixel 3 eine Reihe spannender Neuerungen bietet. Dabei ist sogar der Startpreis gegenüber dem Vorgänger deutlich gesunken. Wem eine gute Smartphone-Kamera wichtig ist, die bei den Pixel-Smartphones erfahrungsgemäß geboten ist, macht mit einem Upgrade vermutlich nichts falsch. Genauere Details und mehr Entscheidungshilfen können wir nach dem Labortest liefern.