Vergleichstest
Zehn Kopfhörer für iPhone & Co.
Sind Apples neue Earpods wirklich so gut? Oder greift man lieber zu anderen Kopfhörern? Wir haben 10 Headsets für iPhone und Co getestet.

Bose SIE2i
Der Sportkopfhörer Bose SIE2i (149,95) ist kaum zu übersehen: In Granitgrün oder Orange leuchtet der sportliche Beschaller am Ohr. Dort sitzt er sehr bequem und unauffällig - man könnte glatt vergessen, dass man überhaupt einen Kopfhörer trägt! Wäre da nicht der Klang.
Der ist beim Bose SIE2i nicht von einem überhöhten Bass geprägt, sondern ausgeglichen und unaufdringlich. Höhen, Mitten, Bass - überall klingt der Kopfhörer natürlich und brillant. Beim sportlichen Einsatz überzeugt der SIE2i voll und ganz, fiel auch beim Joggen oder Mountainbiken nicht aus dem Ohr, was an den speziellen Silikon-Einsätzen liegen dürfte, die in den Größen S, M und L beiliegen, ebenso wie eine Armtasche für das Smartphone.
Fazit: Keine Kabelgeräusche, griffige Fernbedienung, Topklang: Der Bose ist der ideale Trainingspartner.

Apple Earpods
Die Farbe Weiß war ja schon immer das Erkennungszeichen der Apple-Kopfhörer. Das bleibt auch bei den neuen Earpods (29 Euro) so. Abgesehen von der Farbe hat sich einiges geändert: Die Kopfhörer wurden zugunsten eines besseren Klangs komplett neu entwickelt. Das sieht man dem spacigen Gehäuse auf den ersten Blick an.
Dabei sind die Earpods nach wie vor keine In-Ear-Kopfhörer, sondern legen sich einfach in die Ohrmuschel. Der Vorteil: Unterwegs hat man kaum Kabelgeräusche. Der Nachteil: Die Geräuschdämmung ist nur mittelmäßig. Die Drücker der Fernbedienung lassen sich gut ertasten, der Klang ist natürlich und klar, aber ein wenig bassarm. Dennoch klingen die neuen Earpods viel besser als ihre Vorgänger und spielen in ihrer Preisliga ganz vorne mit.
Fazit: Die neuen Earpods klingen besser als ihre Vorgänger. Gehobene Ansprüche erfüllen sie aber nicht.

Parrot Zik
Wenn man den Bluetooth-Bügelkopfhörer Parrot Zik (349 Euro) aufsetzt, dann ist das beinahe so, als ob man in einer Mercedes S-Klasse Platz nimmt, denn die Verarbeitung des von Designer Philippe Starck designten Kopfhörers ist erstklassig.
Ausgefeilt ist auch die Technik: Auf einer Touch-Oberfläche am rechten Hörer stellt man unter anderem die Lautstärke ein und wechselt zum nächsten Song. Genial: Nimmt man den Kopfhörer ab, stoppt die Musik. Setzt man ihn wieder auf, läuft sie weiter. So viel zu den Gimmicks.
Der Klang des Parrot Zik ist brillant, klar, räumlich und gleichzeitig druckvoll - das Klangtuning erfolgt mit der kostenlosen App Parrot Audio Suite. Dank integriertem Mikrofon lässt sich der Parrot Zik auch gut als Headset zum Telefonieren verwenden.
Fazit: Der Parrot Zik verbindet Hightech, tollen Klang und Design. Ein Kopfhörer für höchste Ansprüche.

Bowers & Wilkins C5
Der In-Ear-Kopfhörer C5 (179 Euro) von Bowers & Wilkins verbindet schickes Design mit hohem Tragekomfort. Mit einer speziellen Vorrichtung lässt sich der Kopfhörer perfekt auf die Größe des Ohrs anpassen.
Der C5 sitzt dann kaum wahrnehmbar im Ohr und verwöhnt seinen Träger mit einem natürlich- ausgeglichenen Klang mit einem präsenten, aber nie störenden Bass - ideal für stundenlangen Hörspaß. Die Verarbeitung des Bowers & Wilkins C5 ist hochwertig, auch die Fernbedienung lässt sich dank einer Vertiefung gut ertasten und bedienen.
Allerdings gibt der C5 Kabelgeräusche weiter, und das Kabel ist vor allem bei Kälte ein wenig widerspenstig. Diese Schwäche sieht man dem edlen Ohrknopf angesichts seiner hervorragenden Performance aber gerne nach.
Fazit: Hoher Tragekomfort, sehr gute Geräuschdämmung, guter Klang und edles Design. Was will man mehr?

Bowers & Wilkins P3
Komfortablen Schick fürs Ohr beschert der Bügelkopfhörer Bowers & Wilkins P3 (199 Euro) seinem Träger. Dabei ist der edel designte Kopfhörer mit seinen silberfarbenen Applikationen und den angenehmen Stoffpolstern fast zu schade, um ihn mit nach draußen zu nehmen.
Leider gewöhnt man sich nur allzu schnell an seinen hervorragenden, ausbalancierten und warmen Klang. Und so nimmt man ihn am Ende wohl nur allzu gern mit raus - vor allem in der kalten Jahreszeit. Einziger Nachteil: Der Bügel rutscht bei Nickbewegungen leicht nach vorne. Der P3 verfügt über ein in die Fernsteuerung integriertes Mikrofon, sodass es sich mit dem komfortablen Kopfhörer auch bequem telefonieren lässt.
Fazit: Der P3 von B&W ist faltbar und kompakt, klingt hervorragend und sitzt sehr bequem. Ideal für den Winter.

Harman Kardon NI
Harman Kardon hat verschiedene In-Ear- und Bügelkopfhörer im Programm, etwa den In-Ear-Kopfhörer NI (99,95 Euro). Das Kürzel NI steht für Noise Isolating, und das kann der optisch unauffällige In-Ear-Kopfhörer richtig gut. Von außen dringen praktisch keine Geräusche mehr ans Ohr des Trägers.
Dafür ist der Klang ein wenig farblos und in den Höhen etwas spitz. Die integrierte Fernbedienung sitzt ein wenig zu weit oben, die Tasten lassen sich wegen der fehlenden Konturen nur schwer erfühlen. Dafür überzeugte der NI beim Telefonieren mit einer ordentlichen Gesprächsqualität.
Fazit: Der Harman Kardon NI bietet eine gute Schallisolation, beim Klang mangelt es am Feinschliff.

Philips The Construct
Stell dir vor, du springst aus 40 Kilometern ab und dein Kopfhörer springt mit ... O.k., wir wollen nicht übertreiben, aber tatsächlich wurde der mit dem O'Neill-Logo versehene Bügelkopfhörer The Construct (169,99 Euro) von Philips sehr robust und dehnbar konstruiert - er ist somit ein idealer Reisebegleiter.
Umso erfreulicher, dass Abenteuerlust und guter Sound sich nicht ausschließen, denn der Construct gefällt mit seinem unaufdringlichen, klaren Klang und dem präsenten Bass. Vor allem bei Elektro- und Rockmusik blüht er so richtig auf. Telefonieren lässt es sich dank integriertem Mikro ebenfalls gut.
Fazit: Der Philips The Construct ist ein sehr robuster Bügelkopfhörer mit kräftigem und klarem Klang.

AKG 619DJ
Der Bügelkopfhörer AKG 619DJ (119 Euro) ist in den gleichen Farben wie die neuen iPods erhältlich. Was der schicke und solide verarbeitete DJ-Kopfhörer draufhat, bewies er in der Praxis: Sein Klang ist klar und kräftig, könnte aber noch ein wenig mehr Räumlichkeit vertragen. Vor allem der druckvolle Bass gefällt.
Ansonsten sitzt der AKG 619DJ eng auf den Ohren und lässt nur minimal Außengeräusche durch seine edlen Ledermuscheln. Diese dürften - ähnlich wie beim Philips The Construct - gerne noch ein wenig größer sein. Die Gesprächsqualität mit dem integrierten Mikrofon ist durchweg überzeugend.
Fazit: Schicker Bügelhörer mit kleinem und großem Klinkenanschluss, gutem Klang und druckvollem Bass.

Creative HS-660i2
Für 40 Euro spielt der In-Ear-Kopfhörer Creative HS-660i2 in einer Preisliga mit den Earphones von Apple - aber ist er auch genauso gut? Was den Bass anbelangt ja, hier bietet der Creative HS-660i2 mehr als die Earpods von Apple. 1:0.
In Sachen Brillanz und Klangqualität liegen die Earpods vorne, hieran mangelt es dem Creative HS-660i2 spürbar. Vor allem im Tiefton fehlt es an Farbe. 1:1. Dafür gefallen die Creative HS-66i2 mit guter Schallisolation. Die Gesprächsqualität beim Telefonieren geht ebenfalls in Ordnung.
Fazit: Die Creative HS-660i2 bieten ordentlichen Klang, sind aber nicht besser als die Earpods von Apple.

Logitech UE 350vi
Ein guter Kopfhörer muss nicht sündhaft teuer sein. Das beweist der In-Ear-Kopfhörer Logitech UE 350vi. Das Kürzel UE steht für die "Ultimate Ears", eine Firma, die seit einiger Zeit zu Logitech gehört. Ultimate Ears hat sich dem Musikgenuss verschrieben, und das spürt man beim UE 350vi, der für rund 60 Euro mit einem basslastigen, warmen und zugleich brillanten Sound gefällt.
Vor allem Stimmen klingen präsent und natürlich. Der UE 350vi verfügt zudem über eine Fernbedienung mit griffigen Tasten und integriertem Mikrofon. Die Gesprächsqualität bei Telefonaten war durchweg gut.
Fazit: Der Logitech UE 350vi bietet guten Klang zum fairen Preis und ist eine gute Earpod-Alternative.
