"Recht auf Reparatur"
iPhone-Reparatur zu gefährlich? Apple gegen neues Gesetz
Ein neues US-Gesetz soll Hersteller verpflichten, Ersatzteile an Kunden zu verkaufen. Apple will dagegen nun angeblich vorgehen - die iPhone-Reparatur sei zu gefährlich.

In mehreren US-Bundesstaaten wurde ein neues Gesetz zum Recht auf Reparatur vorgeschlagen - ein "Right to Repair". Dem Gesetzentwurf nach wären Apple und andere Elektronik-Hersteller verpflichtet, ihren Kunden die Reparatur ihrer Geräte zu erleichtern, ohne diese selbst zu übernehmen...
In mehreren US-Bundesstaaten wurde ein neues Gesetz zum Recht auf Reparatur vorgeschlagen - ein "Right to Repair". Dem Gesetzentwurf nach wären Apple und andere Elektronik-Hersteller verpflichtet, ihren Kunden die Reparatur ihrer Geräte zu erleichtern, ohne diese selbst zu übernehmen. Dazu müsste Apple etwa Ersatzteile direkt an Kunden und nicht offiziell autorisierte Service-Werkstätten verkaufen.
Mehr noch: Hersteller wären dazu verpflichtet, ihre Bauanleitungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Acht Staaten beraten derzeit darüber, das geplante Gesetz zu verabschieden - darunter Minnesota, Nebraska, New York und Massachusetts.
Sicherheitsbedenken bei Eigen-Reparatur
In Nebraska will Apple nun angeblich gegen die Gesetzesvorlage rechtliche Schritte einlegen. Eine erste gerichtliche Anhörung soll am 9. März stattfinden, berichtet Motherboard. Dann will Apple angeblich vor allem Sicherheitsbedenken vorbringen. Die Lithium-Akkus, die im iPhone verbaut sind, könnten Feuer fangen, wenn Kunden diese selbst zu reparieren versuchten.
Das Hin und Her um ein Recht auf Reparatur ist nicht ganz neu. Bereits letztes Jahr wurde ein Gesetzesentwurf in den USA gekippt, nachdem Apple, IBM und andere Hersteller aktive Lobbyarbeit betrieben hatten. Damals wurde besonders in den Vordergrund gestellt, dass Kunden sich an gebrochenem Glas schneiden könnten, sollten sie versuchen, ein gesplittertes Display auszutauschen.
Lobby gegen Lobby
Die Gegenseite will das nicht gelten lassen. Unter dem Namen Repair.org haben sich zahlreiche Reparaturwerkstätten zusammengetan und kämpfen für das Recht auf Eigenreparatur. Der Geschäftsführer von Repair.org, Gay Gordon-Byrne, sagte, Hersteller sollten ihren Kunden so viel Informationen wie möglich zur Verfügung stellen, wenn sie ihre Geräte für gefährlich hielten. "Wenn sie sich um explodierende Akkus Sorgen machen, sollten sie Warnhinweise anbringen und den Kunden erklären, wie man sie sicher entfernt." Ein solcher Warnhinweis existiert bereits beim Akku des iPhone 7.
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Langfristig will der Verband an der Reparatur-Front erreichen, dass bei Kunden weniger hohe Zusatzkosten durch Reparatur beim Hersteller entstehen. Gordon-Byrne erklärte, man müsse viele weitere Gesetzesentwürfe an den Start bringen, denn dann sei der Druck für die Hersteller irgendwann nur noch schwer zu ignorieren.