Performance-Bug
Firefox: Update sorgt für hohe Systemlast
Die neue KI-basierte Tab-Gruppierung in Firefox 141 soll laut Mozilla die Produktivität steigern – viele Nutzer berichten jedoch von erhöhter CPU-Auslastung und Akkuproblemen. Der Grund ist laut Mozilla aber etwas anderes.

Mit der Version 141 hat Mozilla eine KI-gestützte Funktion in Firefox eingeführt, die geöffnete Tabs automatisch analysieren und gruppieren soll. Laut Hersteller soll dies die Übersichtlichkeit im Browser verbessern und die Produktivität der Nutzer erhöhen. Die Reaktionen der Anwender fallen j...
Mit der Version 141 hat Mozilla eine KI-gestützte Funktion in Firefox eingeführt, die geöffnete Tabs automatisch analysieren und gruppieren soll. Laut Hersteller soll dies die Übersichtlichkeit im Browser verbessern und die Produktivität der Nutzer erhöhen. Die Reaktionen der Anwender fallen jedoch überwiegend kritisch aus. Besonders auf mobilen Geräten werde eine stark erhöhte CPU-Auslastung und ein gesteigerter Stromverbrauch beobachtet; und beide Vorkommnisse werden fälschlicherweise miteinander verknüpft.
Nutzer berichten von Problemen
Einige Nutzer machten auf Plattformen wie Reddit auf das Problem aufmerksam. Ein Nutzer beschrieb, dass ein KI-bezogener Hintergrundprozess erhebliche Systemressourcen beansprucht habe. Die Konsequenz sei eine deutlich verringerte Akkulaufzeit gewesen. Auch andere Firefox-Anwender bestätigten ähnliche Erfahrungen, gestützt durch Monitoring-Tools, mit denen die Systemauslastung überprüft wurde.
Abstürze bei Abschaltung des Prozesses
Versuche, den KI-Prozess manuell zu beenden, sollen laut Nutzern nicht erfolgreich gewesen sein. In mehreren Fällen führte dies zu Abstürzen des Browsers, was wiederum einen Neustart erforderte. Eine einfache Möglichkeit zur Deaktivierung der Funktion sei somit nicht gegeben, ohne sich tiefer mit den erweiterten Einstellungen des Browsers zu beschäftigen.
Technische Umsetzung lokal auf dem Gerät
Mozilla betont, dass alle KI-Funktionen lokal auf dem Gerät verarbeitet würden, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Dabei komme ein zweistufiges System zum Einsatz: Ein Embedding-Modell analysiert Titel und Inhalte der geöffneten Seiten, anschließend sorgen Clustering-Algorithmen für Gruppenvorschläge. Für die automatischen Gruppennamen werde ein weiteres KI-Modell genutzt, das auf dem Google-Framework T5 basiere. Externe Server würden dabei nicht kontaktiert.
Funktion lässt sich manuell abschalten
Wer die KI-Funktion deaktivieren möchte, könne dies in den erweiterten Konfigurationseinstellungen von Firefox tun (about:config
in der Adresszeile eingeben). Das Flag browser.tabs.groups.smart.enabled
schaltet die Tab-Gruppierung aus. Den KI-Chatbot in der Sidebar werden Sie durch Umschalten des Flags browser.ml.chat.enabled los.
Etwas anderes ist schuld ....
Wie Mozilla in einem Folge-Statement (via Neowin) erklärte, ist der Performance-Bug aber gar nicht auf die Tab-Gruppierung zurückzuführen. Stattdessen wird derzeit eine Funktion getestet, die bestimmte, besuchte Tabs wiederherstellen kann, ohne dass sich der Nutzer an exakte Titel oder Adressen erinnert. Mozilla nennt dies Semantic History Search, was der Hardware offenbar ebenso mehr Leistung abverlangt. Beim schrittweisen Ausrollen des Funktionstests seien Probleme mitgekommen. Mozilla arbeitet an einem Fix, um das rückgängig zu machen.