Studie
Schwachstelle Passwort: Multi-Faktor-Authentifizierung immer häufiger gefragt
Zum Welt-Passwort-Tag am 1. Mai hat GMX eine interessante Studie veröffentlicht. 56 Prozent der Deutschen wünschen sich mehr Sicherheit.

In einer zunehmend digitalen Welt sind Online-Konten ein begehrtes Ziel für Cyberkriminelle. Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage von GMX, passend zum Welt-Passwort-Tag am 1. Mai, wünschen sich rund 56 Prozent der Deutschen eine stärkere Absicherung beim Login – idealerweise durch eine...
In einer zunehmend digitalen Welt sind Online-Konten ein begehrtes Ziel für Cyberkriminelle. Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage von GMX, passend zum Welt-Passwort-Tag am 1. Mai, wünschen sich rund 56 Prozent der Deutschen eine stärkere Absicherung beim Login – idealerweise durch eine verpflichtende oder zumindest häufiger angebotene Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA). Diese Methode ergänzt das klassische Passwort um einen weiteren Sicherheitsfaktor, etwa eine biometrische Bestätigung per Fingerabdruck oder eine Push-Benachrichtigung aufs Smartphone.
Besonders hoch ist der Wunsch nach zusätzlicher Sicherheit bei sensiblen Bereichen: 30 Prozent der Befragten möchten ihr E-Mail-Postfach besser schützen, 28 Prozent ihre Online-Shopping-Konten und 21 Prozent ihre Cloud-Speicher. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Noch immer verwenden 57 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer dasselbe Passwort für mehrere Dienste – ein gefährliches Verhalten, das Angreifern Tür und Tor öffnet.
Erfreulich ist: Bereits 71 Prozent nutzen heute für einzelne Dienste MFA-Technologien – und das nicht nur, wo es gesetzlich vorgeschrieben ist, wie etwa beim Online-Banking. Besonders beliebt ist der zusätzliche Schutz bei Online-Shops (35 %) und E-Mail-Postfächern (33 %). Auch soziale Netzwerke (19 %) und Messenger-Dienste (16 %) werden zunehmend mit einem zusätzlichen Authentifizierungsschritt gesichert.
Am häufigsten kommt dabei die SMS-TAN (65 %) zum Einsatz, gefolgt von Sicherheitscodes per E-Mail (40 %). Moderne Verfahren wie biometrische Authentifizierung – etwa per Gesichtserkennung oder Fingerabdruck – nutzen immerhin 27 Prozent der Befragten. Push-Benachrichtigungen und spezielle Authentifizierungs-Apps werden jeweils von 22 Prozent verwendet.
"Ein sicheres Passwort sollte einzigartig und komplex sein. Wer zusätzlich eine MFA einsetzt, bietet Hackern deutlich weniger Angriffsfläche – gerade beim Schutz persönlicher Daten im E-Mail-Postfach ist das essenziell", betont Michael Hagenau, Geschäftsführer von Web.de und GMX.
Doch die Passwort-Problematik bleibt: Viele Deutsche verwalten ihre Zugangsdaten für 20 oder mehr Dienste – oft auf Kosten der Sicherheit. 50 Prozent geben an, ein und dasselbe Passwort für verschiedene Plattformen zu verwenden, sieben Prozent nutzen es sogar für sämtliche Logins. Ein fahrlässiges Verhalten, das im Ernstfall verheerende Folgen haben kann: Wird ein Passwort gehackt, können Kriminelle problemlos auch auf andere Accounts zugreifen.
Eine Alternative gewinnt derweil an Aufmerksamkeit: die passwortlose Anmeldung über sogenannte Passkeys. Bereits 70 Prozent der Befragten haben davon gehört, 32 Prozent nutzen die neue Technologie aktiv. 61 Prozent könnten sich vorstellen, ihre Passwörter bei wichtigen oder sogar allen Online-Diensten durch Passkeys zu ersetzen – ein Trend, der die Art und Weise, wie wir unsere Identität im Netz sichern, nachhaltig verändern könnte.
Parallel wächst die Angst vor neuen Bedrohungen: 53 Prozent der Befragten sorgen sich um Passwortdiebstahl, und 64 Prozent fürchten, dass Künstliche Intelligenz die Methoden der Passwortknackerei erheblich verbessern könnte.
Die Ergebnisse der Umfrage, die das Marktforschungsunternehmen Bilendi im Auftrag von Web.de und GMX im April 2025 erhoben hat, zeichnen ein klares Bild: Die Mehrheit der Deutschen ist bereit, neue Wege für mehr digitale Sicherheit zu gehen. Und das ist auch dringend nötig – denn die Herausforderungen im digitalen Raum wachsen stetig.
