Neue Regeln für Android-Apps ab Herbst 2026
Trotz Verifizierungspflicht: Sideloading bleibt unter Android erlaubt
Google führt 2026 eine Entwicklerverifizierung für Android ein, betont aber, dass Sideloading weiter möglich bleiben soll. Kritik gibt es dennoch.

Google hat im offiziellen Android-Developers-Blog angekündigt, dass die geplante Entwicklerverifizierung ab Herbst 2026 verpflichtend für alle Android-Apps wird, die auf zertifizierten Geräten vertrieben werden sollen. Ziel der Maßnahme sei laut Konzern, die Verbreitung von Malware zu erschweren...
Google hat im offiziellen Android-Developers-Blog angekündigt, dass die geplante Entwicklerverifizierung ab Herbst 2026 verpflichtend für alle Android-Apps wird, die auf zertifizierten Geräten vertrieben werden sollen. Ziel der Maßnahme sei laut Konzern, die Verbreitung von Malware zu erschweren und die Identität von App-Herausgebern eindeutig nachvollziehbar zu machen.
Trotz der neuen Regeln betont Google, dass Sideloading – also die manuelle Installation von Apps außerhalb des Google Play Stores – weiterhin möglich bleiben soll. Diese Möglichkeit sei ein grundlegender Bestandteil von Android, den man auch künftig beibehalten wolle.
Keine Auswirkungen auf lokale Entwicklung
Für Entwickler soll sich an der täglichen Arbeit zunächst wenig ändern. So könne weiterhin in Android Studio entwickelt und getestet werden, auch ohne Verifizierung der Entwickleridentität. Lediglich wenn APKs außerhalb von Android Studio – etwa über interne Testverfahren oder Tools wie Firebase App Distribution – verteilt werden sollen, muss die Identität hinterlegt und das App-Paket registriert werden.
Google kündigt zudem kostenlose Entwicklerkonten für Hobbyisten, Studierende und Lehrkräfte an. Damit können Apps auf einer begrenzten Anzahl von Geräten bereitgestellt werden, ohne dass eine amtliche Identifikation erforderlich ist.
Kritik von alternativen App-Stores
Im Blogbeitrag beantwortet das Unternehmen häufig gestellte Fragen zu der kommenden Verifizierungspflicht, geht aber nicht auf kritischen Stimmen aus der Community ein. Insbesondere alternative Plattformen wie F-Droid äußerten jüngst Bedenken. Sie sehen in der zentralen Verifizierungspflicht eine Gefahr für die Offenheit des Android-Ökosystems.
F-Droid befürchtet, dass Google durch die Kontrolle über Entwickleridentitäten und Signaturschlüssel de facto zur zentralen Instanz für alle Android-Apps werden könnte – ähnlich wie Apple bei iOS. F-Droid erklärt, dass diese Entwicklung die Unabhängigkeit alternativer App-Stores bedrohen könnte, da viele Open-Source-Projekte nicht in der Lage seien, sich Googles Anforderungen zu unterwerfen.
Der Betreiber von F-Droid ruft daher Regulierungsbehörden auf, die Pläne zu prüfen und sicherzustellen, dass auch künftig ein freier Betrieb alternativer App-Plattformen möglich bleibt.