Die 3 besten kostenlosen Antivirus-Apps für Android
Mit einer Antivirus-App erhöhen Android-Nutzer ihre Sicherheit messbar. Wir zeigen drei Antivirenprogramme, mit denen Sie Ihr Android-Smartphone sogar kostenlos schützen können.

Auf dem PC gehören sie zur Grundausstattung, auf dem Handy sind sie weniger verbreitet: Virenscanner erkennen Viren und entfernen sie, bevor sie Schaden anrichten können.Die Erkennung basiert in der Regel auf zwei verschiedenen Techniken. Zum einen erhalten die Scanner per Online-Update die "...
Auf dem PC gehören sie zur Grundausstattung, auf dem Handy sind sie weniger verbreitet: Virenscanner erkennen Viren und entfernen sie, bevor sie Schaden anrichten können.
Die Erkennung basiert in der Regel auf zwei verschiedenen Techniken. Zum einen erhalten die Scanner per Online-Update die "Steckbriefe" bekannter Schadprogramme. Zum anderen versuchen sie, noch unbekannte Schädlinge an ihrem Verhalten zu erkennen. Faustregel: "Was sich wie ein Virus verhält, ist auch ein Virus". Dann sperrt die Antivirensoftware die Bedrohung in einen Quarantänebereich, wo sie keinen Schaden mehr anrichten kann.
Die besten Virenscanner für Android
Die Magdeburger AV-Test GmbH testet regelmäßig Virenscanner für Android auf Herz und Nieren. Neben Geschwindigkeit und Bedienkomfort (Fehlalarme, Akkulaufzeit etc.) entscheidet die Erkennungsrate über das Abschneiden: Die Programme werden auf mehrere tausend bekannte Schädlinge losgelassen und müssen möglichst viele davon identifizieren. Der Test wird in zwei Kategorien durchgeführt: "Neueste Malware" (3.000 Malware-Apps) und "Weit verbreitete Malware der letzten vier Wochen" (2.800 Malware-Apps).
Immerhin 12 von 15 getesteten Apps erkannten alle schädlichen Apps. Konkret waren dies die Produkte von Avast, AVG, Avira, Bitdefender, Eset, F-Secure, G-Data, Kaspersky, McAfee, Norton, Securi On OnAV und Sophos. Ausgerechnet Google Play Protect liegt mit 98,9 beziehungsweise 99,8 Prozent das möglicherweise entscheidende Quäntchen darunter. Ein Vergleich der Virenscanner lohnt sich also weiterhin.
Die vollständigen Testergebnisse finden Sie auf der Website der AV-Test GmbH.
Hinweis: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt vor dem Hintergrund der politischen Spannungen zwischen Deutschland und Russland vor dem Einsatz von Programmen des russischen Herstellers Kaspersky Lab.
Unterschiede in Funktionalität und Preis
Der Funktionsumfang der jeweiligen Software spielt für das AV-Test Ergebnis keine Rolle. Das ist aus unserer Sicht auch richtig so, da es auf die Kernfunktion, den Schutz vor Malware, keinen Einfluss hat. Außerdem gibt es hier kein "richtig" oder "falsch".
Manche Nutzer bevorzugen einfach ausgestattete Software, die sich auf das Wesentliche konzentriert und dafür vielleicht auch noch kostenfrei oder allenfalls werbefinanziert ist. Andere legen Wert auf ein möglichst umfangreiches Paket an Sicherheitsfunktionen und sind bereit, dafür etwas zu bezahlen. Auf der Website von AV-Test erfahren Sie zu jedem getesteten Virenscanner, welche der folgenden Zusatzfunktionen er bietet:
• Application Control: Funktionen, die den Zugriff auf bestimmte Apps erlauben, blockieren oder einschränken. Unsere Einschätzung: Häufig überschneidet sich die Anwendungskontrolle mit Funktionen, die Android ohnehin von Haus aus bietet. Das schmälert ihren Nutzen.
• Backup: Sicherung der persönlichen Daten auf der SD-Karte oder in einem Cloud-Speicher. Unsere Einschätzung: Es gilt die alte Weisheit, dass (nur) ein Backup so gut wie kein Backup ist. Daher schadet es nicht, wenn der Virenscanner ein zusätzliches anlegt.
• Call Blocker: Anrufsperre für bestimmte oder unbekannte Nummern. Unsere Einschätzung: Bei den meisten Android-Geräten kann man auch ohne zusätzliche Software unerwünschte Anrufer blockieren. Die Funktion ist vor allem dann interessant, wenn sie die Bedienung erleichtert und bei Bedarf bekannte Nummern von Telefon-Spammern herunterlädt, um sie automatisch zu blockieren.
• Privacy Advisor: Funktionen zur Bewertung der von Apps gesammelten Daten auf Basis von Berechtigungen, Datenverkehr oder Vertrauenswürdigkeit. Unsere Einschätzung: Solche digitalen Beratungsfunktionen können speziell weniger versierten Anwendern den sicheren Umgang mit dem Smartphone erleichtern. Der Umfang der Informationen und deren Aufbereitung spielen dabei eine entscheidende Rolle.
• Sicheres Surfen: Schutz vor schädlichen Webseiten und/oder Phishing-Seiten. Unsere Einschätzung: Bei den uns bekannten Lösungen basiert Safe Browsing auf einer Datenbank, die bereits als potenziell gefährlich eingestufte Webseiten auflistet. Wie gut Safe Browsing funktioniert, hängt stark von der Qualität dieser Datenbank ab. Uns reicht die Anzeige von potenziell gefährlichen Webseiten, die Google in seine Trefferlisten integriert hat.
• VPN: Nutzung eines Virtual Private Network zum Schutz des Datenverkehrs und zum anonymen Surfen. Unsere Einschätzung: Die Nutzung eines VPN kann die Sicherheit beim Surfen deutlich erhöhen. Es ist aber kein "Allheilmittel", nach dessen Aktivierung man sich völlig sorglos im Netz bewegen kann. Der Umgang mit VPN will gelernt sein!
• WiFi Advisor/Check: Test zur Erkennung von sicheren und unsicheren WLAN-Verbindungen. Unsere Einschätzung: Eigentlich reichen dafür die Bordmittel von Android. Auch hier können WLAN-Verbindungen erkannt werden, die gar nicht oder mit einem veralteten Verschlüsselungsverfahren verschlüsselt sind. Je nachdem, welche Android-Variante auf dem Handy läuft, kann der WiFi-Advisor trotzdem helfen - zum Beispiel durch automatische Warnungen und eine übersichtliche Darstellung.
Preislich bieten Android-Virenscanner erfahrenen App-Käufern nichts Neues. Sie finden sowohl kostenlose als auch werbefinanzierte Software. Es gibt Testversionen, die nach der Testphase den Dienst einstellen oder bestimmte Funktionen sperren. Hersteller so genannter Freemium-Apps bieten einen kostenlosen Umfang an, der durch kostenpflichtige Zusatzfunktionen erweitert werden kann. Der Trend geht zu Abo-Modellen, bei denen regelmäßig eine Gebühr zu entrichten ist, solange die Antivirensoftware genutzt wird.



Diese Virenscanner haben die volle Punktzahl im AV-Test geholt
- AVG Antivirus Free - durchschnittliche Bewertung: 4.7 - Anzahl Bewertungen: 7,84 Mio
- Avast Antivirus & Security - durchschnittliche Bewertung: 4.7 - Anzahl Bewertungen: 7,22 Mio
- Kaspersky Plus for Android - durchschnittliche Bewertung: 4.7 - Anzahl Bewertungen: 4,2 Mio
- Eset Mobile Security - durchschnittliche Bewertung: 4.7 - Anzahl Bewertungen: 1,02 Mio
- Bitdefender Mobile Security - durchschnittliche Bewertung: 4.7 - Anzahl Bewertungen: 402 Tsd
- Norton 360 - durchschnittliche Bewertung: 4.6 - Anzahl Bewertungen: 1,82 Mio
- GDATA Mobile Security - durchschnittliche Bewertung: 4.1 - Anzahl Bewertungen: 10,9 Tsd
- Sophos Intercept X - durchschnittliche Bewertung: 4.0 - Anzahl Bewertungen: 46,4 Tsd
- F-Secure Total Security & VPN - durchschnittliche Bewertung: 3.7 - Anzahl Bewertungen: 15,7 Tsd
- McAfee Mobile Security - durchschnittliche Bewertung: 3.6 - Anzahl Bewertungen: 828 Tsd
- Securion OnAV - durchschnittliche Bewertung: keine Angaben - Anzahl Bewertungen: keine Angaben
Welches ist das beste kostenlose Antivirenprogramm für Android?
Grundsätzlich ist jeder der oben genannten Virenscanner, der die volle Punktzahl von 18 Punkten erreicht hat, eine Empfehlung wert. Was der AV-Test allerdings nicht beantwortet, ist die Frage nach dem besten kostenlosen Virenscanner für Android. Hier unsere Empfehlungen aus der Praxis:
- Mit über 100 Millionen Downloads und einer Durchschnittsnote von 4,7 ist AVG AntiVirus Free unser Favorit. Für unsere Einschätzung spielt auch die Zahl der Bewertungen eine Rolle. Satte 7,8 Millionen Nutzer haben die Software überwiegend sehr positiv bewertet.
- Avast Mobile Security schneidet fast genauso gut ab. Nur die geringere Anzahl positiver Bewertungen - 7,2 Millionen - unterscheidet die beiden. Kein Wunder: AVG und Avast stammen vom selben Hersteller.
- Auch Kaspersky wird sehr gut bewertet. Allerdings sitzt der Anbieter in Russland, weshalb das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik von der Nutzung abrät. Die nächstbeste Lösung ist Eset Mobile Security, dessen kostenlose Version durch Eingabe einer E-Mail-Adresse freigeschaltet wird.
Trotz zahlreicher Gratisangebote kann sich die Investition in einen Virenscanner lohnen. Denn die kostenlosen Antivirenprogramme werden nur aktiv, wenn der Malware-Scanner manuell gestartet wird. Eine Scan-Funktion, die regelmäßig automatisch im Hintergrund nach Malware sucht, gibt es unseres Wissens nur bei kostenpflichtigen Lösungen, zum Beispiel bei dem bereits erwähnten AVG AntiVirus im Pro- oder Ultimate-Tarif (ab 12 Euro pro Jahr).
Welche zusätzlichen Maßnahmen sind empfehlenswert?
Auch wenn Sie Ihr Handy bereits mit einem Virenscanner ausgestattet haben, können Sie weitere Schritte unternehmen, um Ihre Sicherheit zu erhöhen:
- Verwenden Sie nur vertrauenswürdige Quellen für Apps: Installieren Sie Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen wie dem Google Play Store oder von den Websites der Hersteller. Vermeiden Sie es, Apps von unbekannten Websites zu installieren oder Links in verdächtig erscheinenden Nachrichten zu öffnen.
- Lesen Sie Bewertungen und überprüfen Sie die Berechtigungen der Apps: Bevor Sie eine App installieren, lesen Sie die Bewertungen und achten Sie auf die Berechtigungen, die die App verlangt. Wenn eine App beispielsweise Zugriff auf persönliche Informationen oder Funktionen wie Mikrofon oder Kamera verlangt, die für ihre Hauptfunktionen nicht erforderlich sind, könnte dies auf Schadsoftware hindeuten.
- Installieren Sie alle Updates: Stellen Sie sicher, dass Sie alle verfügbaren Updates für Ihr Android-Gerät installieren. Diese Updates beheben häufig Sicherheitslücken, die von Angreifern ausgenutzt werden könnten, um Malware zu installieren.
- Vermeiden Sie riskante Webseiten und Downloads: Insbesondere Websites mit Pornografie, Glücksspielen und illegalen Downloads haben sich häufig als "Virenschleudern" erwiesen. Vermeiden Sie insbesondere das Herunterladen von Dateien von solchen Seiten!