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Apple auf der Überholspur

Kommentar zum neuen iPhone XS, iPhone XR und zur Apple Watch 4

Mit iPhone XS (Max) und XR sowie der neuen Apple Watch 4 hat Apple gestern das geliefert, was erwartet wurde - und damit seine Sonderrolle im Smartphone-Universum gefestigt. Es gab sogar eine echte Überraschung. Unsere Einschätzung des Apple-Events.

Apple iPhone Xs Max
Setzt sich Apple mit dem iPhone XS von der Konkurrenz ab?
© Apple

Apple spielt in einer anderen Liga als Huawei oder Samsung. Das Unternehmen kommt bei Smartphones zwar nur auf einen Marktanteil von etwa 13 Prozent weltweit, schöpft aber den größten Teil aller Gewinne ab. Kein anderer Hersteller verdient so viel an einem Gerät und daran wird sich auch in Zukun...

Apple spielt in einer anderen Liga als Huawei oder Samsung. Das Unternehmen kommt bei Smartphones zwar nur auf einen Marktanteil von etwa 13 Prozent weltweit, schöpft aber den größten Teil aller Gewinne ab. Kein anderer Hersteller verdient so viel an einem Gerät und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, im Gegenteil.

Denn mit den neuen iPhone XS und XR hat Apple wieder an der Preisschraube gedreht. Das Einstiegsmodell, das iPhone XR mit 64 GB, kostet 849 Euro, die teuerste Konfiguration iPhone XS Max 512 GB schlägt mit 1.649 Euro zu Buche (der US-Preis liegt bei 1.449 Dollar).

Im letzten Jahr war der Einstieg in die Apple-Welt etwas günstiger, das iPhone 8 64 GB kostete 800 Euro, das obere Ende der Fahnenstange bildete das iPhone X 256 GB mit 1.349 Euro.

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Eintrittskarte in ein Software-Ökosystem

Apple hat also im Vergleich zum letzten Jahr, das bereits einen deutlichen Preisrekord markierte, nochmals die Preise erhöht. Das muss man erstmal schaffen. Und die Tatsache, dass das iPhone XR in den Medien als “günstiges” oder “billiges” iPhone bezeichnet wird, zeigt ganz nebenbei, wie subtiles Marketing funktioniert. Apple scheint einigen Journalisten ordentlich den Kopf zu verdrehen.

Das interessante daran ist: Das Unternehmen wird damit durchkommen, die Umsätze werden weiter anziehen. Denn Apple bietet seinen Käufern etwas, was Huawei oder Samsung nicht bieten können: Eine eigene Plattform.

Wer ein iPhone kauft, bekommt Zugang zum iOS-Ökosystem, und wer es einmal betreten hat, bleibt in der Regel auch drinnen. Das liegt unter anderem daran, dass Apple beim Thema Privatsphäre und Datenschutz andere Wege beschreitet als Google mit Android.

Man könnte auch formulieren: Die iPhones sind so teuer, weil sie die Eintrittskarte in ein Software-Okösystem sind, das die Sammlung von Nutzerdaten nicht in den Vordergrund stellt.

Zukunftsmarkt E-Health

Die Plattform macht den Unterschied und mit dem neuen iPhone XS Max kann Apple nun auch jenen Nutzern ein Angebot machen, die ein XXL-Display brauchen. Technisch betrachtet bietet es genauso wie die Schwestermodelle iPhone XR und iPhone XS im Prinzip nur ein Alleinstellungsmerkmal: Die Authentifizierung mittels Face ID ist eine bequeme Alternative zum Fingerabdruck.

Display, Prozessor und Kamera dürften sich im Rahmen dessen bewegen, was die Konkurrenz in der Oberklasse anbietet. Der neue A12-Prozessor zeigt beispielhaft, dass Apple beim Thema Hardware auch nur mit Wasser kocht, denn Huaweis Kirin 980 wird ebenfalls im 7-Nanometer-Verfahren gefertigt, das vielgepriesene maschinelle Lernen in Echtzeit beherrschte bereits die Vorgängergeneration 970.

Eine echte Überraschung gestern war die Apple Watch Series 4. Die Uhr kann ein EKG am Handgelenk erstellen und ein Notsignal senden, wenn ihr Träger stürzt und sich nicht mehr bewegt. Im Zukunftsmarkt E-Health setzt sich Apple damit in die Pole Position.

Apple hat gestern eine überzeugende Vorstellung gezeigt.

Apple Watch Series 4
Die neue Watch Series 4 kann ein EKG am Handgelenk erstellen und ist in den USA als medizinisches Gerät zugelassen.
© Screenshot / Apple

Autor: Andreas Seeger • 13.9.2018

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