Android ohne Google - AOSP: Android ohne Google mit Lineage OS
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Das aus dem Projekt CyanogenMod hervorgegangene Lineage OS gilt als der Standard unter den Custom ROMs. Das System wird regelmäßig gepflegt und haucht auch älteren Smartphones neues Leben ein.Das alternative Betriebssystem ist für mehr als 100 Smartphone-Modelle erhältlich, dazu gehören ...
Das aus dem Projekt CyanogenMod hervorgegangene Lineage OS gilt als der Standard unter den Custom ROMs. Das System wird regelmäßig gepflegt und haucht auch älteren Smartphones neues Leben ein.
Das alternative Betriebssystem ist für mehr als 100 Smartphone-Modelle erhältlich, dazu gehören alte Boliden wie das Galaxy S5 (2014) und das Nexus 6 (2014), die auf diese Weise noch mit aktueller Software versorgt werden können. Das Problem sind die hohen Hürden bei der Installation.
Zum einen wird das ab Werk installierte System vollständig gelöscht (außerdem wird der Bootloader entsperrt) – wenn etwas schiefgeht, kann man sich nicht auf die Garantie berufen, falls die noch nicht abgelaufen ist. Zum anderen ist es erfor derlich, Android-Entwickler tools auf den PC (oder Mac) aufzuspielen und mit der Kommandozeile zu arbeiten.
Man muss dennoch kein Entwickler sein, denn die Installationsanweisungen für jedes Smartphone sind sehr detailliert. Belohnt wird der Mut mit einem schlanken Android System, das alle Basisfunktionen enthält, vom Browser bis zur Telefon-App. Auch die Kalender- und die Kamera-App werden gepflegt, was bei einem CustomROM nicht selbstverständlich ist.

Lineage OS enthält keinerlei Apps von Google, es gibt weder einen Zugang zum Play-Store noch eine Anbindung an Dienste oder die Cloud. Doch wie kommen Apps auf das Smartphone? Hier gibt es mehrere Möglichkeiten.
Am einfachsten ist es, den Amazon App-Store zu installieren. Eine Google-Suche im Browser führt direkt zur .apk-Datei, die sich dann mit wenigen Fingertipps einrichten lässt. Um den Store zu nutzen, muss man allerdings ein Konto bei Amazon haben.
Eine Alternative bietet F-Droid (f-droid.org). In diesem App-Store wird ausschließlich freie Software angeboten. Eine weitere Besonderheit ist, dass man sich nicht registrieren muss, anonyme App Downloads sind also möglich. Der Fokus auf Open Source bringt es allerdings mit sich, dass das App-Angebot über schaubar ist, es gibt weniger als 2000 Apps, angesichts der Millionen Apps im Play Store eine verschwindend geringe Zahl.

Es fehlen denn auch alle Schwergewichte wie Facebook oder Whatsapp. Beide Unternehmen bieten zwar eine apk auf ihren Websites an. Bei der Nutzung im Alltag stellt sich dann aber schnell heraus, dass nicht alles so reibungslos funktioniert wie gewohnt: Die GPS-Ortung dauert länger, Messenger zeigen neue Nachrichten nur, wenn man innerhalb der App unterwegs ist, Push Benachrichtigungen gibt es nicht.
Der Grund ist das Fehlen von Googles Play-Diensten. Die laufen normalerweise im Hintergrund und bilden eine zentrale Schnittstelle für nahezu alle Google-Anwendungen, auch das Cloud Messaging. Die OpenSource-App MicroG übernimmt einige Funktionen der Play Dienste und federt so den Komfortverlust etwas ab. Das verdeutlicht einmal mehr, wie tief die proprietären Dienste von Google im Android-System implementiert sind.