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Technik. Tests. Trends.
10 Jahre Kurzstrecken-Funktechnik

Blues rund um Bluetooth

Autoren: Redaktion connect und Hannes Rügheimer • 5.11.2008 • ca. 1:30 Min

Wollen zwei Bluetooth-Geräte keine Daten miteinander austauschen, ist keineswegs immer fehlende Profil-Unterstützung die Ursache. Kritiker werfen dem Bluetooth-Standard vor, dass er in vielen Aspekten zu viel Interpretations-Spielraum lässt. Je nachdem, wie Hersteller und Programmierer die Sp...

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© fotos: hersteller

Wollen zwei Bluetooth-Geräte keine Daten miteinander austauschen, ist keineswegs immer fehlende Profil-Unterstützung die Ursache. Kritiker werfen dem Bluetooth-Standard vor, dass er in vielen Aspekten zu viel Interpretations-Spielraum lässt.

Je nachdem, wie Hersteller und Programmierer die Spezifikationen auslegen, können sie zu unterschiedlichen Lösungen kommen - die sich dann nicht miteinander vertragen. Noch heute kann es bei neuen Geräten vorkommen, dass diese sich einfach nicht mit vorhandener Bluetooth-Peripherie verbinden lassen.

Mit etwas Glück lässt sich dies durch ein Software-Update lösen, mit etwas Pech verweigern die Geräte schlichtweg die Zusammenarbeit. Eine weitere Konsequenz dieses Zustands sind Sicherheitsprobleme, die der Bluetooth-Standard bis heute auch nie wirklich los wurde.

Authentifizierung per PIN-Code

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Um zu verhindern, dass Geräte unrechtmäßig auf Daten oder bezahlte Verbindungen anderer Geräte zugreifen können, sieht der Bluetooth-Standard bei der Gerätekopplung eine nicht unkomplizierte gegenseitige Authentifizierung per PIN-Code vor - ein Aspekt, der den Umgang mit Bluetooth in der Praxis für die Anwender weiter erschwert.

Mit den PINs werden die Datenblocks dann verschlüsselt, sodass sie theoretisch abhörsicher sein sollten. Fehler in der Programmierung einzelner Geräte, aber auch Schwächen in früheren Versionen des Standards führten aber immer wieder zu Meldungen, dass Unberechtigte eben doch auf fremde Geräte und Daten zugreifen konnten.

Gefahren: abhören und kapern

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Schlagworte wie "Bluejacking" (Kapern fremder Geräte und kostenpflichtiger Versandfunktionen) oder "Bluebugging" (Abhören per Bluetooth) bereichern seither unseren Sprachschatz.

Das im Bluetooth-Standard vorgesehene "Unsichtbarmachen" von Bluetooth-Geräten schützt nur bedingt vor solchen Attacken, zuverlässigen Schutz verspricht lediglich das konsequente Ausschalten der Bluetooth-Funktion, wenn sie nicht gebraucht wird.

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Doch je mehr die Nutzer den Komfort von drahtlosem Freisprechen, Verschicken von elektronischen Visitenkarten und Bilddateien oder der Funkübertragung von Stereomusik aufs Autoradio zu schätzen lernen, um so seltener sind sie bereit, den Standard in ihren Geräten zu deaktivieren.

Gleichzeitig rufen wachsende Datenmengen und immer schnellere Mobilfunkverbindungen nach höheren Übertragungsraten auch bei Bluetooth. Es bleibt also jede Menge zu tun für die Bluetooth-SIG - die auch schon fleißig am Tüfteln ist. Die nächsten zehn Jahre dürften daher nicht minder spannend werden.

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