Alles über Glasfaser: Digital-Strategie, Lexikon Glasfaser & Tarife
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Digital-StrategieEs ist bei Weitem nicht die erste Breitband- oder Gigabitstrategie. Doch die aktuelle Bundesregierung will vieles besser machen.An Lippenbekenntnissen zur Wichtigkeit von Digitalisierung und dem Ausbau von Breitbandnetzen durch die Politik mangelte es noch nie. Doch die konkreten Er...
Digital-Strategie
Es ist bei Weitem nicht die erste Breitband- oder Gigabitstrategie. Doch die aktuelle Bundesregierung will vieles besser machen.
An Lippenbekenntnissen zur Wichtigkeit von Digitalisierung und dem Ausbau von Breitbandnetzen durch die Politik mangelte es noch nie. Doch die konkreten Erfolge blieben in den letzten Jahrzehnten überschaubar. Auch die Ampelkoalition verfolgt eine Digitalstrategie. Dabei will sie Fehler aus der Vergangenheit vermeiden.

Bessere Bedingungen
So sollen grundsätzlich alle Beteiligten an Bord geholt werden, und die Wissenschaft genauso gehört und berücksichtigt werden wie Unternehmen und Kunden. Speziell für den Breitbandausbau will die aktuelle Regierung zudem bestehende Hürden senken. So soll beispielsweise die Genehmigung neuer Glasfaser- und Mobilfunkstandorte bis 2025 schneller und digital ablaufen.
Ein digitales Gigabit-Grundbuch soll besseren Überblick über die aktuelle Versorgung und die Ausbaupläne schaffen. Die technischen Ansprüche an die Verlegung sollen abgesenkt werden, sodass auch das sogenannte „Trenching“ (Auffräsen der Straße mit wenigen Zentimetern Breite und Tiefe und weniger tiefe Kabelführung) oder unter bestimmten Bedingungen sogar eine oberirdische Verlegung möglich werden sollen.
Ziel der Maßnahmen: Bis 2025 soll die Hälfte der deutschen Haushalte mit Glasfaseranschlüssen versorgt sein. Ob diese Ziele erreicht wurden, soll Bewertungsgrundlage für die Fortschritte bei der Gigabit- und Digital-Strategie sein. Bis 2030 soll dann ein flächendeckender Ausbau mit Glasfaser (und im Übrigen auch mit 5G) erreicht worden sein.
Darüberhinaus zählen diverse weitere Leuchtturmprojekte und Aktivitäten wie ein Digitalpakt Schule zur Strategie der Bundesregierung. Der Ergebnischeck 2025 wird zeigen, ob die Konzepte diesmal belastbarer sind beziehungsweise waren. Zu wünschen wäre es uns allen.
Lexikon Glasfaser
Vollbild an/ausAbkürzung | Bedeutung |
---|---|
AON | Active Optical Network, Glasfasernetz mit aktiven Komponenten |
APL | Abschlusspunkt Linientechnik, der Endpunkt einer Glasfaserleitung – entweder im ONT oder zur Weiterführung per Kupferkabel (VDSL2/G.fast) |
FTTx | Fiber to the ... x= Home, Building, Curb (Gehsteig), mitunter auch Desk (wie Home), Premises (wie Building), Node (wie Curb). |
Gf-TA | Glasfaser-Teilnehmeranschluss. Übliche Bezeichnung für die Glasfaserdose bei FTTH. |
GPON, PON | (Gigabit) Passive Optical Network. Glasfasernetz mit ausschließlich passiven Komponenten wie Splittern. Immer „Shared Medium“ wie Kabelanschluss |
HFC | Hybrid Fiber Coax Network; deutsch: hybrides Glasfaser- Koaxialkabel-Netz. Dies sagt nichts über die Teilnehmeranschlüsse aus, da heute praktisch jedes Breitband-Netz in der Zuführung zu seinen Verteilstationen Glasfaser nutzt. |
HÜP | Haus-Übergabepunkt. Hier führt der Glasfaseranbieter das Glasfaserkabel ins Gebäude des Kunden. Von dort geht es weiter zum eigentlichen Teilnehmeranschluss – per Glasfaser oder Kupfer. |
NA/NT | Netz-Abschluss oder engl. Network Terminator. Aus Sicht des Glasfasernetzes der Abschlusspunkt, üblicherweise im ONT (siehe dort). |
NVT | Netzwerk-Verteiler. Verteilstation im Glasfasernetz, kann sich in einem Schaltkasten am Straßenrand oder in einem Technikraum bzw. POP befinden. |
ONT | Optical Network Terminator. Siehe auch NA/NT. Das Glasfasermodem, das entweder separat ausgeführt oder im Router integriert sein kann. |
POP | Point of Presence – Anbieterstandort. Um ein Haus oder eine Wohnung mit einem Glasfaseranschluss versorgen zu können, muss der Anbieter einen POP in dessen Nähe betreiben. Die maximale Entfernung hängt vom Netzkonzept bzw. Anbieter ab. |
SM(F), MM(F) | Single Mode oder Multi Mode (ggf. ergänzt um „Faser“). Die Bezeichnung gibt an, ob nur eine (Single) oder mehrere (Multi) Lichtwellenlängen auf der Glasfaser übertragen werden. |
XGS-PON | Bezeichnung für Glasfaseranschlüsse mit 10 Gigabit/s. X steht dabei für römisch zehn, G für Gigabit, und S für Synchron (10 Gbit/s werden im Downlink und Uplink unterstützt). Solche Anschlüsse werden grundsätzlich in passiver Technik (PON) ausgeführt. |
Privatkunden-Tarife für Glasfaseranschlüsse
Bis wohin reicht die Glasfaser?
Nur bei FTTH (Fiber to the Home) reicht die Faser wirklich bis in die Räumlichkeiten des Kunden, wo sie am APL ( Abschlusspunkt Linientechnik) endet und dann per Glasfaserleitung in den Router oder das Glasfasermodem (ONT, Optical Network Terminator) geführt wird – gegebenenfalls über zwischengeschaltete Glasfaser- Teilnehmeranschlussdosen (Gf-TA). Bei FTTB (Fiber to the Building) geht es nach dem APL im Keller hingegen auf konventionellen Kupferkabeln weiter – zum Beispiel per VDSL2 oder auch dessen Weiterentwicklung G.fast. Ähnliches gilt für FTTC (Fiber to the Curb, also bis zum Bordstein). Vor allem hier gibt es keine klare Unterscheidung zu VDSL(2)-Anschlüssen, denn auch Outdoor- DSLAMs ( Digital Subscriber Line Access Multiplexer) sind typischerweise per Glasfaser an die übergeordneten Vermittlungsstellen angebunden.
