Grafikkarte Intel Arc B580 Limited Edition im Test
Die Intel Arc B580 sieht auf dem Papier im Vergleich zu ihrer Vorgängerin, der A770, ziemlich schwach und abgespeckt aus. Doch unser Test sagt etwas anderes. Lesen Sie, warum diese GPU ihr Geld wert ist.

Wer eine aktuelle Grafikkarte um die 300 Euro sucht, tut sich nicht leicht. Gerade wenn man einen Blick auf die Speichergröße hat und nicht weniger als 12 GByte möchte, ist die Auswahl in diesem Preissegment eher mau. Unweigerlich kommt man auf die Intel Arc B580. Sowohl Nvidias RTX 5060 als au...
Wer eine aktuelle Grafikkarte um die 300 Euro sucht, tut sich nicht leicht. Gerade wenn man einen Blick auf die Speichergröße hat und nicht weniger als 12 GByte möchte, ist die Auswahl in diesem Preissegment eher mau. Unweigerlich kommt man auf die Intel Arc B580. Sowohl Nvidias RTX 5060 als auch AMDs Radeon RX 9060 XT haben 8 GByte VRAM und nur 128 Bit. Darüber gibt es noch vereinzelt die AMD RX 6750 XT Boards mit 12 GByte VRAM, aber mit der alten 7-nm-Technologie. Oft sieht man noch Angebote für die Arc A770 mit 16 GByte Speicher ebenfalls um die 300 Euro. Die hauseigene Intel-Konkurrenz fällt aber komplett aus, sobald man die ersten Spiele-Benchmarks recherchiert. Da hilft es auch nicht, wenn die technischen Daten „behaupten“, die A770 sei viel besser als die B580 – das ist sie nicht. Unsere Labortests mit der neuen Intel-GPU waren so gesehen ziemlich beeindruckend.
Erhalten haben wir ein Board direkt von Intel mit zwei 90-mm-Axial-Lüftern, den üblichen drei DisplayPorts, einem HDMI-Anschluss und einem 8-Pin-PCIe-Stromanschluss. Letzteres ist ein echter Segen für Gamer, die noch einen etwas älteren PC haben und einfach nur die Grafikkarte tauschen wollen, ohne sich den Kopf über ein neues Netzteil zu zerbrechen – 500 Watt sollten es aber schon sein. Schließlich werden die 190 Watt auf dem Papier auch tatsächlich gezogen – so jedenfalls unsere Labormessungen.

Synthetische Benchmarks
Synthetische Benchmarks sind wichtig, weil sie einen direkten Vergleich erlauben. Bei Time Spy erreicht die Intel-GPU 15.251 Zähler auf unserer Testplattform. Das stuft der Benchmark als „Good“ ein, suggeriert eine mögliche Framerate bei Battlefield 5 von 135 fps, und das ist leicht besser als die von uns zuletzt gemessene RX 6750 XT mit 14.288 Zählern auf selbiger Plattform. Auch bei Time Spy Extreme ist die B580 mit 7539 Zählern etwas besser.

Schlechter ist sie bei DirectX11, die Ergebnisse für diese API werden bei UL mit dem Benchmark Fire Strike ermittelt. Wer also alte Spiele liebt, fährt mit der älteren AMD-GPU womöglich besser. Sehr positiv aufgefallen ist, dass Intel mit 20 RT-Cores ein besseres Raytracing-Ergebnis einfährt als die AMD-Karte. Bei Port Royal steht es 7898 zu 6250 für Intel. Beim Benchmark Night Raid liegen beide mit rund 81.000 bzw. 82.000 Punkten gleich auf. Nur zum Vergleich: Eine AMD- Radeon-880M-Notebook-Grafik erreichte bei uns zuletzt 22.425 Punkte in dieser Disziplin. Am Ende wird aber mit baren Spiele-Frames bezahlt.


Die Spiele-Benchmarks der Intel ARC B580 Grafikkarte
Die erste klare Aussage, die wir treffen können, ist, dass die Intel Arc B580 uneingeschränkt für Full-HD-Gamer empfohlen werden kann. Wir messen ohne Upscaling, aber mit hohen Grafikdetails, und der Pixelbeschleuniger von Intel erreicht für 1080p meist über 100 fps. Bei Cyberpunk 2077 sind es noch gute 96 fps. Wer es hübsch mag und Raytracing hochdrehen will, benötigt dann aber schon Upscaling, was bei Intel unter XeSS firmiert – aber in Spielen nicht so weit verbreitet sein dürfte wie bei den Pendants von Nvidia und AMD. Bei älteren Titeln sind sogar höhere Auflösungen spielbar, was uns das Ergebnis von Shadow of the Tomb Raider zeigt, wo die B580 130 fps verbuchen kann. Nur zum Vergleich: Die RX 6750 XT macht hier 132 fps.
Dass Intel offenbar stetig an den Treibern optimiert, zeigt uns das Spiel Forza Horizon 5, bei dem wir zunächst aus Versehen in allen Auflösungen 7 Bilder/s erreichen. Schaltet man die Frameratenbegrenzung aus, verschwindet das Problem sofort.
Auch wenn man sich mit durchschnittlich 70 Bildern/s bei Forza Horizon 5 zufriedengeben könnte, raten wir davon ab, die Intel Arc B580 als Pixelbeschleuniger für den 4K-TV im Wohnzimmer einzusetzen. Die Enttäuschung über ruckeliges Gaming kommt dann spätestens beim nächsten AAA-Titel. Einige Games dürften aber auch mit WQHD ordentlich laufen, was wir an den 101 fps von Forza Horizon 5 sehen.

Technische Angaben Intel ARC B580
Vollbild an/ausAngabe | Wert |
---|---|
GPU: | Battlemage BMG-G21 |
Taktrate Basis/Boost: | 2670/– |
Fertigung: | TSMC 5 nm |
VRAM: | 12 GByte DDR6 |
Bustakt/Durchsatz: | 192 Bit/456 GByte/s |
Schnittstellen: | 8-Pin-PCIe HDMI 3x DP |
Kühlung: | 2x 90-mm-Lüfter |
Einbauhöhe/TDP: | 2 Slots/190 Watt |
Garantie: | 2 Jahre |