Interview mit Reinhold Tritschler
- Schräge Zukunft
- Die Blom-Technik
- Das "3-D-City-Modell"
- Interview mit Reinhold Tritschler
- Kurzporträt: Das ist Blom
naviconnect: Herr Tritschler, Blom bietet Schrägbildansichten von über 1000 Städten in Europa. Vor kurzem hat Ihr Unternehmen einen Kooperationsvertrag mit Tele Atlas geschlossen. Welche Vorteile haben Nutzer von Navigationssystemen durch die Verbindung von Blom- und Tele Atlas-Daten? ...
naviconnect: Herr Tritschler, Blom bietet Schrägbildansichten von über 1000 Städten in Europa. Vor kurzem hat Ihr Unternehmen einen Kooperationsvertrag mit Tele Atlas geschlossen. Welche Vorteile haben Nutzer von Navigationssystemen durch die Verbindung von Blom- und Tele Atlas-Daten?

Tritschler: Autofahrer werden künftig dazu in der Lage sein, auf ihren Navigationssystemen 3-D-Grafiken zu verwenden. Der Wiedererkennungswert ist viel größer als bei üblichen Luftbildaufnahmen, so dass der User sich klar besser orientieren kann, sowohl hinter dem Steuer als auch als zu Fuß. Mit unseren Geodaten können die Anwender außerdem bequem von der Vogelperspektive in die Straßenansicht wechseln und erhalten somit fast ein reales Abbild ihrer Umgebung. Das ist gewissermaßen so, als ob der Fahrer durch die Windschutzscheibe sieht.
naviconnect: Welche Hürden sind noch zu überwinden, bis Blom-Ansichten tatsächlich auf Navigationsbildschirmen den richtigen Weg weisen? Wann könnten entsprechend ausgestattete Navis erst mals auf den Markt kommen?
Tritschler: Blom hat seine Hausaufgaben gemacht. Wir sind bereit. Derzeit sehen wir noch ein Hemmnis beim Speichern der Datenmenge auf den mobilen Navigationsgeräten. Hier sind die Hersteller gefordert Abhilfe zu schaffen und entsprechende Kapazitäten anzubieten.
"Wir stoßen auf offene Ohren"
naviconnect: Gibt es bereits praktische Erfahrungen mit Blom-Daten in Navigationssystemen?
Tritschler: Derzeit gibt es bereits verschiedene Anwendungen, die auf unsere Daten zurückgreifen. In der Navigation gibt es bereits ein erstes Projekt mit NDrive in Portugal. Darüber hinaus sind wir derzeit mit verschiedenen Herstellern im Gespräch.
naviconnect: Stichwort Alleinstellungsmerkmal: Sind die Hardware-Anbieter an Ihrer Technik und Ihren Produkten überhaupt interessiert, oder entwickeln diese entsprechende Darstellungsmodelle nicht lieber selbst?
Tritschler: Wir stoßen in den Gesprächen mit den Navigationsanbietern auf offene Ohren. Sie sind von unseren Daten begeistert. Dass zum Beispiel ein Navigationsanbieter auf die Idee kommt, eigene Geodaten zu erheben, kann ich mir nicht vorstellen. Für ihn ist es doch viel bequemer, wenn er seine Wünsche an uns richtet und bei uns das Produkt einkauft. Wir können unseren Kunden das gewünschte Geodatenpaket schnell und formatneutral zur Verfügung stellen, so dass das Unternehmen diese Daten problemlos in die eigene Applikation integrieren kann.
Aktuell über 1000 Städte in Europa
naviconnect: Wird Blom in naher Zukunft auch kleinere Städte in Deutschland und Europa als Schrägbild und 3-D-City-Modell anbieten?
Tritschler: Aktuell verfügen wir über 1000 Städte in Europa. Dies ist natürlich nur eine Momentaufnahme. Unsere Firmenstrategie ist es, mit unserem neuesten Produkt Blom URBEX die größte Datenbank für Geodaten in Europa anzubieten. Aus diesem Grund erweitern wir unser Material kontinuierlich.
naviconnect: Ist es geplant, die Blom-Ansichten - ähnlich wie bei Google Maps - via Internetportal auch Menschen zugänglich zu machen, die nicht mit dem Fahrzeug unterwegs sind?
Tritschler: Erste Anwendungen sind zum Beispiel das Online-Portal www.dasoertliche.de. Wir haben hierfür mit "Map and Route" einen Kooperationsvertrag geschlossen. Darüber hinaus setzen aber zum Beispiel auch einige Kommunen wie Regensburg und Mannheim bereits unsere Bilder auf ihren Internet portalen ein. Auch unser Blom URBEX soll uns bei diesem Geschäfts modell unterstützen.