Kostenfalle Handy
Zwar werden Handys immer besser und die Tarife unterm Strich billiger. Doch noch immer lauern genügend teure Fallstricke im Mobilfunk.

- Kostenfalle Handy
- Vorsicht im Ausland
- Ihr gutes Recht
Alles wird teurer? Das gilt für Lebensmittel, Benzin und Neuwagen, aber nicht für Mobilfunk: Seit Jahren fallen hier die Preise. Noch vor fünf Jahren wurde ein Handygespräch mit bis zu 99 Cent die Minute abgerechnet. Mittlerweile plaudert man unterwegs schon für unter neun Cent die Minute - ein...
Alles wird teurer? Das gilt für Lebensmittel, Benzin und Neuwagen, aber nicht für Mobilfunk: Seit Jahren fallen hier die Preise. Noch vor fünf Jahren wurde ein Handygespräch mit bis zu 99 Cent die Minute abgerechnet. Mittlerweile plaudert man unterwegs schon für unter neun Cent die Minute - ein Preisverfall von über 90 Prozent. Wo gibt's das schon?
Doch nicht alles ist so billig, wie es scheint. Der Tarifdschungel birgt genügend Kostenfallen, in die unbedarfte Kunden tappen können, und die Zahl der dubiosen Anbieter, die mit unseriösen Machenschaften an Ihr Geld wollen, steigt wieder an. Damit der Griff zum Handy nicht zum Schuldnerberater führt, zeigt Ihnen connect die schlimmsten Kostenfallen - und wie Sie sich vor Gefahren bei der Handynutzung schützen können.
Schlecht beraten
Frau V., seit Jahren bei einem Service-Provider unter Vertrag, entschied sich bei einer Vertragsverlängerung für das Nokia-Smartphone E72 in Verbindung mit einem Base-Tarif. Im Monatspreis von 25 Euro waren alle Gespräche ins Fest- und ins E-Plus-Netz abgedeckt. Frau V. sah sich in puncto Kosten damit gut abgesichert und freute sich über das neue Handy, das ihr der Verkäufer empfohlen hatte.

Die Freude war kurz: Schon im ersten Monat flatterte eine Rechnung mit Extrakosten von weit über 50 Euro ins Haus. Wie das? Das Smartphone wählte sich automatisch ins Internet ein, darüber wusste Frau V. nicht Bescheid. Der Schreck saß tief, und so beschloss die verunsicherte Kundin, den Internet-Zugangspunkt zu löschen, den sie nach langem Suchen im Handymenü auch fand.
Als Nokia sie benachrichtigte, dass ein wichtiges Software-Update bereitstünde, lud sie dieses innerhalb von fünf Minuten per WLAN herunter. Kann ja nichts kosten, läuft ja übers heimische Festnetz - dachte sie. Daraufhin sperrte ihr Anbieter das Handy.
Nach Rücksprache mit dem Kundenservice erfuhr sie, dass das Update Kosten in Höhe von über 80 Euro verursacht hat. Auch wurde ihr mitgeteilt, dass bei ihrem Smartphone eine Sperrung des Internets gar nicht möglich wäre. Sie bräuchte für die Nutzung unbedingt eine Datenflat - diese würde ja nur 9,90 Euro extra pro Monat kosten, so der freundliche Service-Mitarbeiter. Schön, davon im Nachhinein zu erfahren.
Schon bei der Vertragsverlängerung wurde versäumt, Frau V. auf die Tücken von Smartphones hinzuweisen - dass die Geräte zum Datenabgleich oder für Updates eigenständig Internetverbindungen aufbauen. Dass man dafür eine geeignete Handy-Surfflat braucht, ließ der Verkäufer ebenfalls unter den Tisch fallen. Deshalb: Wer ein neues Handy will, sollte sich vor Vertragsabschluss über das Gerät kundig machen.
Ein geeigneter Datentarif ist für die Nutzung eines Internet-Phones Pflicht. Immerhin: Die Netzbetreiber Telekom, Vodafone und O2 haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten ihre aktuellen Smartphones in der Regel in Verbindung mit Tarifen an, in denen im Monatspreis eine Datenflat enthalten ist.
Auch Base setzt auf Kostensicherheit, geht dazu aber einen anderen Weg: Die Düsseldorfer haben Smartphones unterschiedlicher Preisklassen inklusive Datenflat zum günstigen Komplettpreis im Programm. Je nach Modell zahlt der Kunde zwischen elf und 29 Euro pro Monat und muss sich wegen der Kosten keinen Kopf mehr machen.
Vorsicht Datenpreise
Auch die Datenpreise in Deutschland sind deutlich gesunken: So rechnen die Mobilfunk-Discounter Simyo, Fonic oder Aldi Talk schon seit vier Jahren mit 24 Cent pro Megabyte ab. Dieser Tarif ist bei besagten Anbietern automatisch voreingestellt, Über den günstigen Preis kann man nicht meckern? Nicht in jeden Fall: Herr K. aus Stuttgart, ein sparsamer Mensch, wollte sein Handy geschäftlich für die E-Mail-Kommunikation nutzen und sah sich mit dem 24-Cent-Preis gut bedient.
Falsch gedacht: Im Eifer des Geschäfts wurde der Versand und Abruf von E-Mails mit großen Dateianhängen immer häufiger. Ende des Monats war er dann mehrere hundert Euro los. Denn: Die voreingestellten Datentarife lohnen sich nur für Smartphone-Nutzer, die lediglich gelegentlich im mobilen Web unterwegs sind. Wer häufig im Internet ist, ist mit einer Datenflat am besten dran. Die gibt's bei Billiganbietern wie Simyo, Blau.de, Fonic, Congstar, Maxxim oder Tchibo schon unter zehn Euro pro Monat.
Veraltete Tarife
Frau S. bestellte sich eine neues iPhone 4 übers Web - ohne Vertrag. Das Touchscreen-Handy wollte sie mit ihrem alten Handytarif nutzen, der schon etliche Jahre auf dem Buckel hat. Das spart Geld, war sie der Meinung, und legte mit ihremneuem Schmuckstück gleich los. Ein fataler Trugschluss: Der mobile Spaß kostete sie gleich zu Beginn fast 2000 Euro. Kein Wunder: Schon allein für ein mickriges MB wurden im alten Handytarif zehn Euro fällig. Das hat man mit einem Internet-Phone schnell verbraucht.
Nicht selten bleiben Mobilfunkkunden aus Unkenntnis über Jahre hinweg veralteten Tarifen treu, bei denen nicht nur die Datentarife unverschämt teuer sind, sondern auch Anrufe zu Mondpreisen von bis zu einem Euro pro Minute abgerechnet werden. Da kann man sein Geld gleich aus dem Fenster schmeißen. Damit Sie nicht die Melkkuh für Ihren Betreiber spielen, hilft Ihnen der connect-Tarifrechner unter https://telfish.connect.de komfortabel, das beste Angebot für Ihre Bedürfnisse zu finden
Auf Fußangeln achten
Herr R. aus Essen ging auf das Angebot eines Handyshop-Verkäufers ein und schloss einen Mobilfunk-vertrag mit Sprachminuten und Datenflat für rund 50 Euro pro Monat ab. Dazu gab's das Android-Phone HTC Wildfire für einen Euro obendrauf. Bei der ersten Rechnung staunte Herr R. nicht schlecht: Da war die Rede von rund 60 Euro im Monat.
Ihm war verschwiegen worden, dass er monatlich zehn Euro fürs neue Handy extra zahlen muss. Den Hinweis fand er auch nicht im Vertrag, sondern erst bei einem Anruf bei der Kunden-Hotline. Daraufhin wollte sich Herr R. beim Shopverkäufer beschweren. Pech nur, dass der Laden in der Zwischenzeit dicht gemacht hatte.
Daher: Vorsicht vor gewitzten Verkäufern, die Sie mit tollen, womöglich nur diesen Tag gültigen Schnäppchen und Null-Euro-Aktionen zum Abschluss drängen. Die Handynutzung zum Nulltarif gilt meist nur kurze Zeit. Für den Rest der langen zweijährigen Laufzeit darf der Kunde den vollen Betrag löhnen.
Unterschreiben Sie nichts, bevor Sie nicht in Ruhe alle anfallenden Kosten geprüft haben, und beachten Sie unbedingt das Kleingedruckte: Denn bei den Mobilfunkern ist es leider beliebte Unsitte, oben zu trommeln und wesentliche Infos zu Preisen und Konditionen ganz unten in den Fußnoten zu verstecken. Noch dazu müssen sich die Handynutzer nicht selten durch ein seitenlanges Dickicht an Kleingedrucktem kämpfen.