Kostenfallen im Ausland und bei Prepaid-Tarifen
- Diese Kostenfallen lauern in Handy-Verträgen
- Kostenfallen im Ausland und bei Prepaid-Tarifen
Telefonica O2 stellt nicht automatisch um Seit Mitte Juni sind die Roaming-Gebühren in der EU vom Tisch. Urlauber plaudern, simsen und surfen zu gleichen Konditionen wie zu Hause. Die EU-Vorgabe haben die deutschen Netzbetreiber Telekom und Vodafone rechtzeitig vor Ferienbeginn beherzigt und ihre K...
Telefonica O2 stellt nicht automatisch um
Seit Mitte Juni sind die Roaming-Gebühren in der EU vom Tisch. Urlauber plaudern, simsen und surfen zu gleichen Konditionen wie zu Hause. Die EU-Vorgabe haben die deutschen Netzbetreiber Telekom und Vodafone rechtzeitig vor Ferienbeginn beherzigt und ihre Kundschaft automatisch auf eine roamingfreie Nutzung umgestellt.
Anders Telefónica Deutschland: O2-Kunden, die einen speziellen Roaming-Tarif gebucht haben, müssen von sich aus aktiv werden und den Wechsel in die roamingfreien Tarife per SMS oder in der O2-App beantragen. Wer das vergisst, zahlt die Zeche und nutzt sein Handy im EU-Ausland zu den Preisen des nicht regulierten Tarifs. Dagegen klagt derzeit der Verbraucherzentrale Bundesverband, der einen Verstoß gegen das Irreführungsverbot des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb sieht.
In der Luft und auf See horrende Kosten
Die Roaming-Gebühren sind zwar abgeschafft, doch schlimme Kostenfallen lauern nach wie vor: Die EU-Vorgabe gilt nämlich nicht bei Fährüberfahrten und Flug- oder Schiffsreisen, da hier die Verbindung über Satellit erfolgt. Da kann Sie der Anruf vom Kreuzfahrtschiff schon mal über fünf Euro pro Minute kosten.
Hier hilft auch der Datenkosten-Airbag von weltweit 59,90 Euro pro Monat nicht – denn der gilt nur für sogenannte terrestrische Verbindungen und greift nicht bei Satellitenanschlüssen vom Flugzeug oder vom Schiff aus. Wer da im Hintergrund automatische Updates auf seinem Smartphone laufen lässt oder nur ein paar Whatsapp-Bilder verschickt, kann arm werden: Nicht selten finden sich in den Verbraucherzentralen Smartphone-Urlauber mit einer Handyrechnung von über 2000 Euro ein.
Wer bei einem Langstreckenflug oder auf einer Kreuzfahrt mit seinen Mobilfunkgeräten das Web nutzen will, sollte sich daher vor Reisebeginn bei Airlines, Schiffen, Fähren oder Reiseunternehmen genau informieren, was die Sache kostet und was zu beachten ist. Und: Schalten Sie ohne geeigneten Tarif Datenroaming ab!
WLAN-Anrufe
Tolle Sache: Bei der Telekom, O2 und Drillisch können Kunden auch im Ausland WLAN-Telefonie nutzen, wenn Smartphone und Tarif das unterstützen. Wer in einem WLAN-Hotspot eingebucht ist, plaudert damit zum gleichen Tarif nach Deutschland wie im Inland. Haben Sie eine Flatrate, sind die Anrufe kostenlos – egal aus welchem Land.
Doch aufgepasst: Das gilt nur für Gespräche nach Deutschland, nicht für Anrufe innerhalb des Urlaubslandes oder in weitere Länder – diese werden als Auslandsanrufe abgerechnet. Speziell mit dem Wegfall der EU-Roaming-Gebühren lauert hier eine Kostenfalle. Wenn Sie in Italien weilen und bei der Pizzeria im Ort einen Tisch buchen, zahlen Sie mit einem WLAN-Telefonat Geld für den Anruf – übers Mobilfunknetz ist er kostenlos.
Prepaid-Aufladung mit Tücken
Für Prepaid-Nutzer ist die automatische Aufladung komfortabel: Sie können bestimmen, ab welchem Betrag das Mobilfunkguthaben wieder aufgestockt werden soll. Doch die Komfortfunktion kann auch Tücken bergen: So bietet etwa Aldi günstige Smartphone-Bundles schon für rund acht Euro pro Monat. Für die Nutzung der Pakete ist aber ausreichendes Guthaben Voraussetzung. Wer die niedrigste Aufladeoption „unter fünf Euro“ wählt, den kann das Sparangebot teuer zu stehen kommen: Wenn das Prepaid-Guthaben zwischen fünf und knapp unter acht Euro liegt, wird der Paketpreis nicht abgebucht.
Das Konto wird aber auch nicht automatisch aufgeladen, weil das Guthaben nicht unter fünf Euro gesunken ist. Die Folge: Der Kunde wird in den teureren Basistarif umgestellt. Wenn er sein Smartphone weiter nutzt, fallen entsprechend höhere Gebühren an. Daher empfiehlt sich, die automatische Aufladung bei zehn Euro Restguthaben starten zu lassen.
Verkürzter Monat
Auch die etablierten Mobilfunker arbeiten mit allerlei Tricks: So haben alle Netzbetreiber und einige Discounter die Laufzeiten bei ihren neueren Prepaid-Bundles verkürzt: Statt nach 30 endet der Tarif nach 28 Tagen. Das heißt: Der Prepaid-Nutzer, der den Tarif übers ganze Jahr buchen will, zahlt statt zwölf 13 Monate, da abhängig vom Schaltjahr bis zu 30 Tage übrig bleiben. Das macht je nach Anbieter und Tarif bis zu 20 Euro mehr im Jahr.