Praxistest: Nokia N81 8GB
N-Serie reloaded
Nokia hat am Mittwoch in London einen Musikkracher vorgestellt, der zeigt, in welche Richtung die Finnen ihre Modelle der N-Serie in Zukunft entwickeln wollen. connect war vor Ort und hat sich einen ersten Eindruck vom N81 8GB verschafft.

Zunächst erinnert vieles ans N91, Nokias ersten echten Musikspezialisten der N-Serie. Auch das N81 8GB ist aufgrund der zusätzlichen Playertasten und der 3,5-mm-Klinkenbuchse schon auf den ersten Blick als Musik-Handy zu erkennen. Es bietet wie die zweite Version des N91 acht Gigabyte Speicher, allerdings nicht in Form einer mechanischen und damit empfindlichen und obendrein stromhungrigen Festplatte, sondern dank der drastisch gefallenen Preise für Flashspeicher als integrierter Chip. Achtung: Nokia bringt mit dem N81 ohne den Zusatz 8GB das gleiche Gerät, allerdings mit deutlich kleinerem Speicher (12 MB) und einem Steckplatz für Micro-SD-Karten. Während sich das N91 mit einem groben Display (176 x 208 Pixel) begnügte, kommt das N81 8GB mit der standesgemäßen QVGA-Anzeige (240 x 320 Pixel), die mit kräftigen Farben überzeugt.
Handy für Zocker

Das wird beispielsweise zum Spielen benötigt und davon waren bei der Präsentation einige zusehen. Denn Nokia holt seine Spieleplattform N-Gage aus der Mottenkiste. Die war bislang an ein spezielles N-Gage-Gerät gebunden und soll in Zukunft auf vielen N-Serie-Geräten nutzbar sein, das N81 8GB ist eines der ersten und beeindruckte im Test mit flüssiger 3D-Grafik. Gespielt wird in vielen Fällen im Querformat, über dem Display finden sich zwei zusätzliche Tasten, so dass mit zwei Händen gesteuert werden kann. Ab November soll die N-Gage-Plattform samt dem dazugehörigen Portal für Downloads und Online-Spiele und Community wiedereröffnet werden. Große Spiele-Hersteller wie Electronic Arts haben bereits Titel angekündigt, die für moderate sechs bis zehn Euro zu haben sein sollen.
Neue Nutzeroberfläche

Die zweite Neuerung, die Nokia für die Handys mit Serie60-Plattform wie die N-Serie-Geräte angekündigt hat, ist eine überarbeitete Nutzeroberfläche. Bei der Präsentation wurden Konzepte mit großem Touchscreen gezeigt, die schwer an Apples iPhone erinnerten. Die Neugestaltung soll in mehreren Schritten erfolgen und die ersten geht Nokia mit dem N81 8GB. Das Multimedia-Menü, erreichbar über eine spezielle Taste, ist ein sich drehendes, in dezentem Schwarz gehaltenes Karussell, das unter dem jeweiligen Haupteintrag gleich die dazugehörigen Untereinträge listet. Das entspricht im Prinzip der Registerstruktur, die Sony Ericsson schon seit langem verwendet - hier aber grafisch animiert. Dabei lässt mit dem N81 wie bei einem iPod am virtuellen Rad drehen, die Fläche rund um die Navigationstaste ist mit der entsprechenden Sensorik ausgestattet. Wie gut dieses Rotieren das schlussendlich funktioniert, lässt sich anhand der gezeigten Prototypen noch nicht bewerten. Jenseits des Multimedia-Menüs regiert die gewohnte Serie60-Benutzeroberfläche.
Gute Verarbeitung
Was gefällt ist die gute Verarbeitung. Der Slider läuft und sitzt anders als etwa beim N95, sicher und wackelfrei - und das in jeder Position. Die weiß beleuchteten Zifferntasten sind groß und gut zu bedienen. Was für Verwirrung sorgt, sind die zusätzlichen Playertasten, die um die Fünf-Wege-Navigation eingefügt werden. An diese zusätzlichen Drücker muss man sich gewöhnen.
Das mit 18 Millimeter erstaunlich schlanke Gerät bietet neben den erwähnten Highlights noch UMTS, EDGE, Wireless-LAN, 1,9-Megapixel-Kamera, UKW-Radio und eine Micro-USB-Buchse. Alles in allem ist das N81 ein mächtiges Multimedia-Handy.
Im vierten Quartal soll das N81 8GB auf den Markt kommen. Das N81 kostet 360 Euro, Das kostet N81 8GB wird etwa 510 Euro kosten, das N81 mit 12 MB Speicher aber Micro-SD-Slot soll etwa 430 Euro kosten.