Faire Smartphones aus Deutschland
- Fairphone und Shiftphone: Nachhaltig produzierte Smartphones
- Faire Smartphones aus Deutschland
Die Shiftphones sind die deutsche Antwort auf das Fairphone-Projekt. Das kleine Familienunternehmen mit Sitz in Falkenberg bei Kassel besteht seit Ende 2014 und hat seitdem rund 14.000 Geräte verkauft. Ziel ist es, mit der Produktion von Smartphones so wenig Schaden wie möglich anzurichten. Auch h...

Die Shiftphones sind die deutsche Antwort auf das Fairphone-Projekt. Das kleine Familienunternehmen mit Sitz in Falkenberg bei Kassel besteht seit Ende 2014 und hat seitdem rund 14.000 Geräte verkauft. Ziel ist es, mit der Produktion von Smartphones so wenig Schaden wie möglich anzurichten. Auch hier wird auf den Einsatz von konfliktbehafteten Metallen verzichtet. So stammen zum Beispiel Lötzinn und Gold aus fairer Produktion. Auf Tantal verzichtet Shift sogar ganz und nutzt stattdessen Kondensatoren aus Keramik.
Das Smarthone namens Shift wird ebenfalls in China produziert, wo die Montage in kleinen Familienbetrieben vorgenommen wird. Jeder Mitarbeiter erhält ein überdurchschnittliches Gehalt und Zusatzleistungen wie Versicherungen. Es gibt einen freien Tag in der Woche, geregelte Arbeitszeiten und keine gesundheitsschädigenden Tätigkeiten. Das alles ist in China nicht üblich. Um die Einhaltung dieser Standards zu gewährleisten, arbeitet Shift mit der NGO TAOS zusammen, die auch Fairphone betreut. Ein weiterer Schritt in Richtung Transparenz ist schon in Planung: der Aufbau einer eigenen Produktion.

Die inneren Werte des Shiftphones
Einen modularen Aufbau wie das Fairphone hat das Shift 5.2 nicht, wodurch man Reparaturen nicht ganz so leicht durchführen kann. Dafür ist das Design um einiges besser. Alle Ersatzteile sind bestellbar und recht günstig: Ein neues Display ist für nur 55 Euro zu haben. Wer sich zutraut, den Tausch selbst durchzuführen, bekommt von Shift entsprechende Anleitungen zur Verfügung gestellt. Ansonsten tauscht Shift das Display in der eigenen Werkstatt für 88 Euro.
Wie auch Fairphone setzen die Falkenberger nicht auf die neuesten Komponenten, um das Handy zu einem günstigen Preis (299 Euro) möglichst vielen Leuten anzubieten. So ist der 1,3-GHz-MTK-Chipsatz fast vier Jahre alt und unterstützt kein LTE. Die Kamera liefert ebenfalls nicht die besten Bilder. Hier schenken sich Shift- und Fairphone nichts. Für Alltagsaufgaben reicht es jedoch aus. Bei Shift steht für Ende 2017 jedenfalls ein modular aufgebautes Smartphone namens Shift Pro mit schnellem Qualcomm-Prozessor und aktuellem Android auf der Agenda.
Fazit
Beide Hersteller müssen unbedingt beim veralteten Android und den damit verbundenen Sicherheitsrisiken nacharbeiten. Der Ansatz, fair produzierte Smartphones mit Nachhaltigkeitsgedanken zu bauen, ist aber ein großer Schritt in die richtige Richtung und verdient Unterstützung. Hier können große Konzerne noch etwas lernen.