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Schlankes Notebook

Acer Swift 7 (SF713-51) im Test

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Das Swift 7 ist nur knapp einen Zentimeter dünn. Doch lässt sich auf so engem Raum wirklich ein leistungsfähiger, gut ausgestatteter Mobilrechner unterbringen? Wir haben das Notebook getestet.

Autor: Rainer Müller • 23.2.2017 • ca. 4:40 Min

Acer Swift 7 mit Display
Die schlanke Bauform des Acer Swift 7 ist absolut beeindruckend. Doch was bringt das dem Nutzer tatsächlich?
© Acer

Früher hießen praktisch alle Consumer-Notebooks von Acer „Aspire“. Um diese Marke angesichts des immer breiteren Portfolios nicht zu überfordern, kündigte der Technologiekonzern aus Taiwan im Spätsommer an, neue Produktfamilien einzuführen. Neben den bereits etablierten „Switch“-Detach...

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Pro

  • ultramobiles 13-Zoll-Notebook
  • sehr kompakte Abmessungen
  • geringes Gewicht
  • stabiles Aluminiumgehäuse
  • hochwertige Verarbeitung
  • lüfterloses Design
  • zwei schnelle USB-C-Anschlüsse
  • sehr hohe Ausdauer

Contra

  • durchschnittliche System- und Grafikleistung
  • überschaubare Schnittstellen-Ausstattung

Fazit

connect-Testurteil: gut (410 von 500 Punkten)

82,0%

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Früher hießen praktisch alle Consumer-Notebooks von Acer „Aspire“. Um diese Marke angesichts des immer breiteren Portfolios nicht zu überfordern, kündigte der Technologiekonzern aus Taiwan im Spätsommer an, neue Produktfamilien einzuführen. Neben den bereits etablierten „Switch“-Detachables – Tablets, die per Andocktastatur zu Notebooks mutieren – gibt es künftig auch Geräte der Marken „Spin“ und „Swift“. Spin heißen künftig die Convertible-Notebooks mit 360-Grad-Scharnier, Swift nennen sich besonders flache Notebooks, die nicht zuletzt mit ihrem Design überzeugen sollen. Gleichzeitig wurden Ziffernbezeichnungen eingeführt, mit deren Hilfe bereits am Produktnamen die Wertigkeit erkennbar ist. Wie bei den Core-Prozessoren von Intel kennzeichnet 7 das jeweilige Topmodell, gefolgt von 5 und 3. Zusätzlich gibt es Einstiegsgeräte mit der Nummer 1.​

Wenn Acer nun einen Mobilrechner mit der Bezeichnung „Swift 7“ auf den Markt bringt, liegt die Vermutung nahe, dass es sich dabei um etwas Besonderes handeln muss – genau genommen um das Topmodell der gleichnamigen Geräteserie. Das ist in diesem Fall allerdings nicht so gemeint, dass sich das Datenblatt wie eine Ansammlung von Superlativen liest. Top bezieht sich hier vor allem auf die Verpackung der Komponenten: Das Swift 7 ist dem Hersteller zufolge nichts weniger als das dünnste Notebook der Welt. Vernachlässigt man die Gummipuffer an der Unterseite, misst es zusammengeklappt genau 9,98 Millimeter: Weniger als einen Zentimeter also – das gilt in der Notebook-Welt als ähnlicher Meilenstein wie die Unterschreitung der 10-Sekunden-Marke im 100-Meter-Lauf.​

Verpackung und Inhalt 

Hier drängen sich sofort zwei Fragen auf: Geht die Schlankheit auf Kosten der Stabilität und ist es überhaupt möglich, auf so begrenztem Raum tatsächlich ein hochwertiges Notebook unterzubringen, das nicht nur mit Kompaktheit, sondern auch mit Ausstattung und Leistung überzeugen kann? Beides lässt sich mit leichten Abstrichen bejahen.​

Zur ersten Frage: Natürlich gibt es robustere Notebooks. Angesichts der extrem schlanken Abmessungen ist das in den Trendfarben Schwarz und Gold lackierte Aluminiumgehäuse dennoch recht stabil geraten. Die Gorilla-Glas-4-Abdeckung schützt den 13 Zoll großen Bildschirm nicht nur vor Kratzern, sondern sorgt auch für eine akzeptable Verwindungssteifigkeit des Displaydeckels. Positiv zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch die Standfestigkeit des Notebooks, sofern man es nicht bis zum Anschlag aufklappt. So manch anderes Leichtgewicht bekommt hier selbst in aufrechter Position Probleme, weil die Basiseinheit in Relation zum Bildschirm schlicht zu wenig wiegt, was zu einem ungünstigen Schwerpunkt führt. Nicht so beim Swift 7, das nicht nur extrem schlank ist, sondern mit rund 1150 Gramm auch außergewöhnlich wenig wiegt. Acer hat also nicht nur besonders kompakte Komponenten verbaut, sondern auch sehr leichte – was sich zwangsläufig auf die Herstellungskosten niederschlägt. Auch die insgesamt sehr hochwertige Verarbeitung hat ihren Preis.​

Acer Swift 7 mit Windows 10
Trotz der dünnen Base Unit kippt das Swift 7 nicht über und steht sehr stabil auf seinen schmalen Gummifüßen.
© Acer

Kleiner Etikettenschwindel 

Was genau ist nun drin in dem ultramobilen Flachmann? Beginnen wir beim Rechenwerk: Standesgemäß hat Acer dem frisch gebackenen Rekordhalter einen Core-i-Prozessor der neuesten Generation spendiert. Das ist – zumindest auf den ersten Blick – insofern bemerkenswert, als das Swift 7 ohne Lüfter auskommt. Zwar haben die Taiwaner in Form des​ Switch Alpha 12 bereits im letzten Frühjahr einen passiv gekühlten Mobilrechner mit Core-i-CPU herausgebracht. Im vorliegenden Fall hat der Verzicht auf ein lärmendes Gebläse jedoch nichts mit der ausgeklügelten Kühltechnologie des Herstellers zu tun, sondern mit dem Prozessor selbst. Dabei hilft ein kleiner, aber feiner Marketingtrick von Intel: Der verbaute Core i5-7Y54 aus der aktuellen Kaby-Lake-Serie ist nämlich streng genommen gar kein „i“-, sondern nach bisher gültiger Nomenklatur ein „m“-Prozessor. Konkret handelt es sich, trotz der anderslautenden Serienbezeichnung, um den Nachfolger des Core m5-6Y54 aus der Skylake-Generation. Wie dieser ist er per Design extrem sparsam und benötigt daher ohnehin keine aktive Kühlung, sprich: keinen Lüfter.​

Mit Blick auf die Performance bleibt der geringe Stromverbrauch zwangsläufig nicht ohne Folgen. Da helfen auch satte 8 GB RAM nichts: In puncto Systemleistung landet das Swift 7 nur im mobilen Mittelfeld. Das gilt explizit auch für die Grafikperformance der zugehörigen Chipsatz-CPU Intel HD Graphics 615. Einen großen Vorteil hat das Ganze aber dennoch: Die Sparsamkeit des Prozessors wirkt sich sehr positiv auf die Akkulaufzeit​ aus. Denn obwohl das schlanke Gehäuse zu wenig Platz für einen wirklich leistungsfähigen Stromspeicher bietet, hält der Mobilrechner im Ausdauer-Benchmark fast neun Stunden lang durch – das drittbeste Ergebnis, das je ein Notebook mit Intel-Core-Prozessor im connect-Test erzielt hat.​

Eine besondere räumliche Herausforderung ist auch die Versorgung mit Schnittstellen. Für einen herkömmlichen USB-Anschluss mit gängiger Typ-A-Buchse ist die Seitenfläche des Swift 7 schlicht zu schmal. Acer hat daher zwei USB-3.1-Slots im Typ-C-Format eingebaut. Beide sind ladefähig, die vordere unterstützt zudem DisplayPort, ermöglicht also den Anschluss eines externen Monitors. Lobenswert, weil nicht bei allen Herstellern selbstverständlich, ist, dass ein USB-A-Adapter zum festen Lieferumfang des Ultrabooks gehört. Außer den beiden USB-Slots existiert nur noch die obligatorische Klinkenbuchse für Headsets und Kopfhörer, die gerade noch so in die Basiseinheit passt, sowie die an der Unterseite befindlichen Lautsprecher, die einen erstaunlich guten Sound produzieren.​

Mehr ist nicht dran an dem Gerät, das hinsichtlich der Anschlussoptionen seinen knappen Abmessungen doch ordentlich Tribut zollen muss. Für die Tastatur samt integriertem Nummernblock gilt das übrigens nicht, denn trotz des bauartbedingt geringen Tastenhubs lässt es sich sehr gut darauf tippen. Auch das große Touchpad hat sich ein Extralob verdient.​ Weniger gefallen hat uns, dass das Keyboard nicht beleuchtet werden kann, und auch einen Fingerabdrucksensor sucht man vergeblich.​

Acer Swift 7 Tastatur
Neben dem großen Touchpad überzeugt auch das Keyboard – trotz des geringen Tastenhubs. Beleuchtbar ist es allerdings nicht.
© Acer

Fazit: Schlankheit hat ihren Preis 

Wer ein leichtes, hübsches und unglaublich dünnes Ultrabook sucht, das zudem sehr lange durchhält, ist mit dem Swift 7 gut beraten. Man muss sich jedoch darüber im Klaren sein, dass die Schlankheit ihren Preis hat. Das betrifft nicht nur die Anschaffungskosten an sich, sondern auch deren Relation zur überschaubaren Ausstattung und der eher durchschnittlichen Systemleistung. Um unter der magischen Grenze von einem Zentimeter zu bleiben, musste Acer letztlich doch ein paar Kompromisse eingehen. 

Wem das zu viele Zugeständnisse sind, der findet passende Alternativen beim selben Hersteller: Soll es ein Gerät mit ähnlicher Qualität, aber mit Touchscreen sein, bietet sich das hauseigene Convertible Spin 7 an, das mit einer Bauhöhe von knapp elf Millimetern ebenfalls das dünnste seiner Art sein soll. Für schmalere Geldbeutel könnte dagegen das Schwestermodell Swift 5 interessant sein, das zwar nicht ganz so schlank ist, dafür aber sogar einen stärkeren Akku besitzt als das eigentliche Topmodell.​

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