Over-Ear-Kopfhörer mit ANC
Anker Soundcore Life Q30 im Test: Starker Auftritt für kleines Geld
Der neue Over-Ear-Kopfhörer von Anker verspricht mehrstufiges Noise Cancelling und Hi-Res-Audio für unter 80 Euro. Im Test konnte er überzeugen.

Für einen ANC-Kopfhörer – also ein Modell, das aktiv Umgebungsgeräusche unterdrückt – kann man locker mehrere Hundert Euro investieren. Anker setzt für seinen Newcomer Soundcore Life Q30 nur 80 Euro an. Trotzdem will der Bügelkopfhörer mit starker Technik punkten.
Hier die Specs im Überblick:
- Hi-Res-zertifizierter Klang bis zu 40 kHz
- 40-mm-Treiber mit Seidenmembran
- hybride aktive Geräuschunterdrückung (Mikrofone innen und außen)
- drei ANC-Stufen
- Transparenz-Modus
- bis zu 40 Stunden Spielzeit mit ANC, bis zu 60 Stunden im Normalbetrieb
- NFC: schnelles Pairing mit Android-Geräten
- Multi-Point-Connection erlaubt gleichzeitige Verbindung zu zwei Bluetooth-Geräten
- USB-Typ-C-Ladeanschluss
Das klingt schon mal vielversprechend. Zumal bereits der Vorgänger Life Q20 im Test überrascht hat.
Starker Sound
Im Hörtest schlug sich der Life Q30 vor allem angesichts seines Preises sehr gut: Mit mittleren und höheren Lagen kommt er bestens zurecht, auch Bässe stellt er sauber zwischen die Ohren. Wenn man die Lautstärke sehr hochdreht, geraten tiefe Klänge teils etwas aufdringlich, etwa die Kontrabasslinie bei Nubya Garcias‘ „Pace“ oder Remmidemmi-Mucke à la Deichkind. Wobei die Hamburger Crew nahezu jeden Kopfhörer an seine Grenzen bringt ... Bei moderatem Pegel stimmt die Klangperformance aber auch hier.
Anders als der Vorgänger Life Q20 lässt sich der Q30 zum Feintuning in die Soundcore-App einbinden. Hier bietet Anker einen Equalizer, der neben dem Soundcore-Signature-Sound noch 20 weitere Klangbilder bereithält. Wer selbst Hand anlegen will, kann sein eigenes Profil erstellen.
Sichere Bedienung über echte Tasten
Der Tragekomfort ist gut, die weichen Ohrmuscheln aus Protein-Leder sitzen auch über längere Zeit angenehm und drücken nicht. Die Bedienung erfolgt über echte Tasten (keine Sensorflächen), die klar abgesetzt und sicher zu ertasten sind.
Telefonieren klappt ebenfalls in ordentlicher Qualität. Die Sprachassistenten von Apple und Google lassen sich über die Play-Taste aufrufen.

Wirksames Noise Cancelling ...
Für die Steuerung des ANC-Modus ist ein eigener Drücker zuständig. Er schaltet zwischen den drei Modi „Normal“ (ohne ANC), „Transparency“ und „Noise Cancelling“. Zum Switch in den Transparenz-Betrieb, in dem man Stimmen in der Umgebung deutlich verstärkt wahrnimmt, kann man auch zwei Sekunden die Handfläche auf die rechte Ohrmuschel pressen. Wobei der Life Q30 jedes Mal ansagt, in welche Betriebsart er schaltet. Anker nutzt für die Geräuschunterdrückung Mikrofone innen sowie außen an der Ohrmuschel – daher Hybrid-ANC. Das soll bei Reisen im Zug oder Flugzeug bis zu 95 Prozent der Motorengeräusche erkennen und ausblenden. Eine Transporttasche für den klappbaren Kopfhörer samt USB-C-Ladestrippe und AUX-Kabel liegt bei.
... per App in drei Stufen
In der App, die sich auch als Widget auf den Startbildschirm pinnen lässt, kann man die Geräuschunterdrückung differenzieren – in „Verkehr“, „Indoor“ und „Outdoor“. Die Einstellung „Verkehr“ konzentriert sich auf die Motorengeräusche im Flugzeug, Bus sowie Bahn. „Indoor“ schirmt vor Geplapper und anderem Ungemach im Büro ab – was gut funktioniert. Bei „Outdoor“ werden tief- und mittelfrequente Töne wie Verkehrslärm und Wind unterdrückt.

Schlafmodus mit Naturgeräuschen
Für Entspannung ohne Musik sorgt der „Schlafmodus“: Hier kann man sich eine Hintergrundkulisse aus verschiedenen natürlichen Klängen zusammenstellen, beispielsweise gleichmäßig plätschernden Regen, Vogelgezwitscher oder das Knistern eines Lagerfeuers. Gerne auch gemischt. Mitunter kippt das Töneangebot allerdings ins Skurrile – beim Thema Bauernhof mit fleißig schnatternden, gackernden und muhenden Bewohnern können wir jedenfalls nicht abschalten.

Fazit: Preis-Leistung wieder top
Für knapp 80 Euro hat Anker erneut einen Preis-Leistungs-Hit vorgelegt. Klang und Sitz überzeugen, mit der App-Einbindung kann man nun die persönlichen Klangvorlieben anpassen. Auch die differenzierte aktive Geräuschunterdrückung überzeugt.