Anker Solix Solarbank 3 Pro getestet: Mit AI und für die Zukunft gerüstet
Mit der Solarbank 3 Pro stellt Anker das leistungsfähigste Balkonkraftwerk überhaupt vor, das an der Grenze zu größeren PV-Systemen für Einfamilienhäuser kratzt. Damit ist man für mögliche Gesetzesänderungen gerüstet. Künstliche Intelligenz (AI) spielt natürlich auch eine Rolle. Wir haben die Solarbank 3 Pro E2700 getestet.

Mit der Solarbank 1 aus dem Jahr 2023 gehörte Anker Solix zu den Mitbegründern der bequemen out-of-the-box-Lösungen für Balkonkraftwerke, die (bis auf die Panels) alle Komponenten vom Akku bis zum Wechselrichter in einem Gehäuse vereinen. Mit durchschlagendem Erfolg: 2025 startet die dritte Gen...
Mit der Solarbank 1 aus dem Jahr 2023 gehörte Anker Solix zu den Mitbegründern der bequemen out-of-the-box-Lösungen für Balkonkraftwerke, die (bis auf die Panels) alle Komponenten vom Akku bis zum Wechselrichter in einem Gehäuse vereinen. Mit durchschlagendem Erfolg: 2025 startet die dritte Generation, die technisch nochmal in jeder Hinsicht einen drauf setzt. Die Anker Solix Solarbank 3 Pro ist ab dem 8. April vorbestellbar, die Auslieferung erfolgt Ende April. Sie kostet 1.499 Euro und damit 400 Euro mehr als die Solarbank 2 Pro. Ein hoher Preis, selbst wenn man die deutlich gewachsene Speicherkapazität berücksichtigt. Ist er gerechtfertigt?
Unterschiede zur Solarbank 2 Pro: Mehr Speicherkapazität
Anker hat die Energiedichte erhöht, sodass die Solarbank 3 Pro 2,7 KWh speichern kann - die Solarbank 2 Pro schafft 1,6 kWh. Dabei ist das Modell nur etwas höher als der Vorgänger (3 Zentimeter mehr), die Grundfläche bleibt gleich. Das ist wichtig, damit sie auf die Erweiterungsakkus BP1600 und BP2600 gestapelt werden kann. Bis zu 5 Akkus können gestapelt und an die Solarbank 3 Pro angeschlossen werden, was eine maximale Kapazität von beeindruckenden 16 KWh ergibt.

Wichtig: Die Erweiterungsakkus der Solarbank-2-Serie sind mit der Solarbank 3 Pro kompatibel. Ebenso können die neuen Erweiterungsbatterien der 3er-Serie an das Vorgängermodell angeschlossen werden.
Man kann die Kapazität aber noch weiter aufstocken. Denn mit der Vorstellung der Solarbank 3 Pro hat Anker angekündigt, auch den parallelen Betrieb von mehreren Modellen in einem Netz zu unterstützen, ähnlich wie ZenLink bei Zendure. Es wird dann möglich sein, bis zu vier Solarbank-Systeme in einem Netzwerk zu betreiben, was eine Batteriekapazität von bis zu 64 kWh und eine Leistung von 4,8kW, zusammen mit einer MPPT-Eingangsleistung von 14,4 kW bedeuten würde. Die Solarbank 3 Pro kann somit auch als vollwertige Heimenergie-Lösung für das Einfamilienhaus eingesetzt werden. In diesem Fall ist aber eine professionelle Installation und Inspektion erforderlich. Eine entsprechende Fachservice-Plattform ist laut Anker im Aufbau.
Unterschiede zur Solarbank 2 Pro: Mehr PV-Eingangsleistung
Bei der Solarbank 3 Pro kann man wieder 4 MC4-Steckerpaare anschließen, hinter denen 4 Laderegler (MPPT) sitzen, die das System besonders effizient machen. Anker hat allerdings die maximale Eingangsleistung von 2.400 Watt auf 3.600 Watt hochgeschraubt, was enorm ist (und die gesetzlichen Vorgaben von maximal 2.000 Wp) überschreitet. Insgesamt können bis zu acht Solarmodule (zwei pro Anschluss über Y-Kabel) mit einer Leistung von bis zu 4.680 Wp angeschlossen werden. Kein anderes vergleichbares Produkt bietet eine solche Leistung.
Die genannten technischen Maximalleistungen schließen die Solarbank 3 Pro aber nicht von der Nutzung als Balkonkraftwerk im Rahmen des Solarpakts aus. Sie ist als klassischer Balkonspeicher mit einer Wechselrichter-Höchstgrenze von 800W und einer zulässigen Gesamtsolarleistung von 2.000 Wp einsetzbar, kann aber eben auch darüber hinaus gehen - und unterliegt dann den gesetzlichen Bestimmungen von PV-Anlagen.
Zudem ist das System auch noch up-to-date, wenn der Gesetzgeber die Grenzwerte erneut nach oben schraubt. Für den Käufer einer Solarbank 3 Pro bedeutet das maximale Flexibilität und Zukunftstauglichkeit. Das System ist sehr flexibel, lässt sich in mehreren Ausbaustufen und Konfigurationen betreiben.
Unterschiede zur Solarbank 2 Pro: Bidirektionales Laden
Neu ist zudem das bidirektionale Laden, die Solarbank 3 Pro kann den internen Akku mit Solarenergie oder mit Energie aus dem Stromnetz laden. Man kann also Strom aus dem Netz laden, wenn der Strom günstig ist und einspeisen, wenn der Preis steigt. Um hier flexibel reagieren zu können, kooperiert Anker mit der Strombörse Nord Pool, sodass das System immer über die aktuellsten Preisinformationen verfügt. Bidirektionales Laden ist mit 1.200 Watt möglich - in beide Richtungen. Auch hier gilt: Die Solarbank 3 Pro kann die maximale Einspeisegrenze von 800 Watt überschreiten.

Anker Intelligence - Energiemanagement per AI
Neu ist zudem das Energiemanagement "Anker Intelligence", das die Verwaltung der PV-Energie mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (AI) optimiert. Die Software lernt, den individuellen Stromverbrauch und den voraussichtlichen Energieüberschuss für den nächsten Tag vorherzusagen, indem sie die Nutzungsmuster und die von den Solarmodulen erzeugte Energiemenge erkennt und zusätzliche Daten wie die Wettervorhersagen einbezieht. Es liegt in der Logik der Sache, dass ein Smart Meter obligatorisch ist, damit Anker Intelligence funktioniert. Es muss kein Smart Meter von Anker sein, neben dem offiziellen Zubehör von Anker ist die Solarbank 3 Pro auch mit Shelly-Produkten wie dem Shelly Pro 3EM Smart Meter kompatibel.
Wie für jedes AI-System gilt: Je mehr Sensorik integriert wird, desto mehr Daten können in die Berechnungen einfließen und desto stärker kann das Energiemanagement optimiert werden. Wer smarte Steckdosen hinzufügt, verfeinert die Energieausgabe: Wird beispielsweise ein Stromüberschuss vorhergesagt (auf der Basis von Wetterdaten, Stromtarif, Akkuspeicherstand), kann das System über die smarte Steckdose das Laden von Geräten wie einem E-Bike aktivieren, um den überschüssigen Strom effizient zu nutzen.
Das volle Potential des Systems schöpft aus, wer einen dynamischen Stromtarif hat. Durch die direkte Integration von Nord Pool kann Anker Intelligence auch Strompreistrends analysieren und die Lade- und Entladestrategie entsprechend optimieren. Wenn beispielsweise die Wettervorhersage keinen Sonnenschein für den nächsten Morgen vorhersagt, kann das System über Nacht zu niedrigen Preisen vollständig aufladen, um den Netzverbrauch zu Höchstpreisen zu vermeiden, was insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten Vorteile bietet.

Da bei uns kein Smart Meter installiert ist, konnten wir den intelligenten Modus nicht testen. Was sich aber unabhängig davon sagen lässt: Wenn das smarte Energiemanagement so funktioniert wie Anker es verspricht, dann ist es eine überzeugende Lösung für die moderne Energieverwaltung im Smart Home.
Was wir ebenfalls festhalten können: Die Software lief stabil, obwohl wir mit einer Beta getestet haben. Sie bietet zudem eine moderne Optik und viel Übersicht, auch angebundene Peripheriegeräte wie Smart Plugs findet man schnell. Den Test des intelligenten Modus werden wir zu einem späteren Zeitpunkt nachholen und dann diesen Artikel updaten.
Fazit: Maximal flexibel und zukunftstauglich
Mit der Solarbank 3 Pro hat Anker das ultimative Balkonkraftwerk entwickelt. Die Leistungsdaten gehen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus, sodass man eventuellen Anpassungen im Rahmen eines neuen Solarpaktes beruhigt entgegen sehen kann. Für maximale Flexibilität sorgt zudem die Möglichkeit, mehrere Solarbank 3 Pro zu einem Grid zusammenzuschalten. Der Clou ist aber das automatisierte Energiemanagement über Anker Intelligence, mit dem Kosteneinsparung und Energieverbrauch optimiert werden. Die Solarbank 3 Pro ist zwar sehr teuer, dafür aber auch richtig gut. Das bedeutet aber auch: Wer ein einfaches Balkonkraftwerk (mit Speicher) sucht und ein klares Nutzungsszenario hat, findet Alternativen, die weniger kosten.