Testbericht
Apple 13 Zoll MacBook Pro 2,26 GHz
Auf den ersten Blick gleicht das 13 Zoll MacBook Pro dem Ende 2008 erschienenen MacBook gleicher Displaygröße. Doch wer jetzt argwöhnt, Apple würde seinen Erfolg nutzen, um Standardware zu Profipreisen an den Mann oder die Frau zu bringen, der sollte zuerst die Preise vergleichen.
- Apple 13 Zoll MacBook Pro 2,26 GHz
- Datenblatt

Schließlich ist Apples Neuzugang sogar für 50 Euro weniger zu haben als seinerzeit das 13 Zoll MacBook. Kenner können das aktuelle Modell übrigens sofort an den etwas großzügigeren Verrundungen vom Vorgänger aus der letzten Kollektion unterscheiden. Wer die Gelegenheit hat, einen Blick unter das 13 Zoll MacBook Pro zu werfen, wird des Features gewahr, das bisher zu den heftigsten Diskussionen geführt hat.
Im Boden des vollständig aus Aluminium gefrästen Gehäuses stört kein Akkufach mehr die perfekt verarbeiteten Metallflächen. Dementsprechend ist der Stromspeicher auch nicht mehr durch den Nutzer wechselbar, hier muss gegebenenfalls ein geschulter Fachhändler hinzugezogen werden.

Verzicht auf das Wesentliche
Wie beim iPhone soll der Verzicht auf das Wechselfach durch die bessere Ausdauer eines dadurch möglichen größeren Akkus mehr als aufgewogen werden. Was unsere Messungen bestätigen können: Über eineinhalb Stunden länger als das im Wesentlichen vergleichbar ausgestattete ehemalige MacBook hält Apples Frischling durch.
Das bringt ihn im connect-Test mit hellen 100 Candela pro Quadratmeter auf der leider immer noch spiegelnden, sonst aber sehr guten Anzeige auf rund fünf Stunden Laufzeit.
Der Akkuwechsel unterwegs dürfte so für viele Nutzer wirklich kein Thema mehr sein, selbst wenn man die mit steigendem Alter abnehmende Ausdauer in Betracht zieht. Für die meisten Menschen ist das okay, doch wer bisher sein Notebook mit zwei Akkus im Hardcore-Einsatz betreibt, sollte genau überlegen, ob Apples Weg der richtige für ihn ist.

Ausstattung gewohnt spartanisch
Die Ausstattung des MacBook Pro ist wie von Apple gewohnt etwas spartanisch. Kein anderer Hersteller ist so schnell dabei, alte Zöpfe abzuschneiden, wie die Spezialisten aus Cupertino. Serielle oder parallele Schnittstellen verschwanden genau wie Diskettenlaufwerke zuerst von Apple-Notebooks, den Nutzern war es recht.
Doch als in der letzten Generation auch die lang gehypte Firewire-Schnittstelle gestrichen wurde, gab's dann doch Protest. Denn obwohl USB mittlerweile technisch etwa auf einer Höhe mit Firewire liegt, hat mancher Mac-User im Laufe der Jahre viel Zubehör für Firewire angesammelt.
Apple hat den Ruf nach Bestandsschutz erhört und dem MacBook Pro wieder einen Firewire-Anschluss implementiert. Dafür muss sich der Audioeingang nun eine Buchse mit dem Kopfhörer- respektive Audioausgang teilen. Doch das dürfte im praktischen Einsatz meist keine Rolle spielen.
Entscheidender ist da schon, dass zum Anschluss eines normalen Monitors mit VGA- oder DVI-Eingang 29 Euro für einen Adapter fällig werden, von Haus aus unterstützt das MacBook Pro nur den recht ungewohnten Mini-DVI-Standard.

Einfach wie das iPhone
Ebenfalls auf die Apple-Welt beschränkt bleibt - von einigen sportlichen Experimenten abgesehen - der Einsatz von Mac OS X. Apples Betriebssystem gilt vielen als intuitiver zu bedienen als die Konkurrenz aus Seattle. Das liegt sicher an dem gut durchdachten User-Interface.
Doch auch die Beschränkung aufs Wesentliche sorgt dafür, dass man gegenüber dem universeller einsetzbaren Windows besser den Überblick behält. Wer sich nicht ausschließlich auf Mac OS X festlegen möchte, bekommt mit Boot Camp auch die einfache Möglichkeit, Windows XP SP2 oder Vista zu installieren, das klappt vorbildlich einfach, wie wir im MacBook-Test gezeigt haben.
Doch mit dem Einsatz von Windows auf dem MacBook Pro würde man sich teilweise um das größte Vergnügen bringen, das Apple derzeit zu bieten hat - das multitouchfähige Trackpad. Was mit dem iPhone seinen Anfang nahm, findet hier eine vorläufige Vollendung. Fürs Scrollen, Blättern, Verkleinern, Vergrößern, Umschalten zwischen Applikationen und mehr gibt es unter Mac OS X eigene Gesten, die nicht nur das Surfen im Web wesentlich erleichtern.
Eine Nasenlänge vor Microsoft
Hier hat Apple klar die Nase vorn, das müssen auch Microsoft-Jünger anerkennen. Zumal zur guten Bedienung noch das störungsfreie Arbeiten kommt; kein Lüfter irritiert die Konzentration des Nutzers. Und dank dem als Kühlkörper funktionierenden Aluminiumgehäuse geht das noch nicht mal auf Kosten der Leistungsfähigkeit.
Im Office-Bereich kann das knapp über zwei Kilo leichte Notebook mit voll ausgebauten Desktop-PCs von 2007 gut mithalten, die Spieleperformance dürfte für Gelegenheitsspieler voll ausreichen.
Wer mit der für sich gesehen durchaus überzeugenden Ausdauer des fest eingebauten Akkus auskommt und sich am spiegelnden Display nicht stört, bekommt mit dem Apple 13 Zoll MacBook Pro etwas ganz Besonderes.
Apple 13" MacBookPro 2,26 GHz
Apple 13" MacBookPro 2,26 GHz | |
---|---|
Hersteller | Apple |
Preis | 1149.00 € |
Wertung | 409.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |