Audioblock Stockholm im Test
Schön, wenn ich auf Messen etwas finde, das mich noch überrascht. Der Stockholm von Audioblock ist so ein Kandidat. Lesen Sie unseren Test hierzu.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: HiFi-Messen lanweilen mich nicht, ganz im Gegenteil. Das Thema HiFi hat nie in seiner Strahlkraft nachgelassen, auch wenn ich vor Jahren mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Es passiert nur eben selten, dass ich wirklich überrascht werde. So wie auf den Deu...
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: HiFi-Messen lanweilen mich nicht, ganz im Gegenteil. Das Thema HiFi hat nie in seiner Strahlkraft nachgelassen, auch wenn ich vor Jahren mein Hobby zum Beruf gemacht habe.
Es passiert nur eben selten, dass ich wirklich überrascht werde. So wie auf den Deutschen HiFi-Tagen 2019 in Darmstadt. Da entdeckte ich auf dem Stand von Audioblock ein hübsches Beistelltischchen mit Retro-Charme – es war der Stockholm. Und aus der schicken Trommel kam satter Sound.
Das verlangte nach einer genaueren Betrachtung. Matthias Kleber von Audioblock führte mir den hübschen Kaffeetisch freundlicherweise vor und ich musste gestehen, dass ich mich etwas in den Stockholm verguckt hatte. Ich brauchte ihn unbedingt für einen Test in AUDIO.

Nur war es gar nicht so leicht, ein Testmuster zu ergattern, die verfügbaren Chargen waren durchverkauft. Doch Matthias Kleber machte das Unmögliche möglich – bereits im Januar stand das Tischlein in unserem Hörraum. Der Stockholm ist im Grunde ein etwas zu groß geratener Bluetooth-Lautsprecher.
Unter der grauen Stoffbespannung arbeiten links und rechts zwei Breitbänder, aus dem Boden feuert ein Subwoofer mit Bassreflexunterstützung. Zugespielt wird über Bluetooth oder über den Klinkeneingang (3,5 mm). Die USB-Buche dient als Ladestation für Smartphones.
Allerdings nur für solche, die sich nicht induktiv laden lassen: Auf der oberen, runden Glasscheibe befindet sich ein induktives Ladefeld. Ich habe Glück – mein iPhone XR unterstützt diese Lademöglichkeit.

Schwenkt man die Glasplatte über das stabile Gelenk zur Seite, bietet sich nicht nur mehr Ablagefläche, sondern es wird auch ein Touchpanel zur Bedienung sichtbar. Über fünf Tastenfelder kann man den Stockholm ein- und ausschalten, die Wiedergabe starten oder stoppen, die Lautstärke regeln und eines der vier hinterlegt EQ-Presets abrufen.
Um eines gleich vorwegzunehmen: Das Standard-Setting klang am besten. Ein Display braucht der Stockholm nicht, er kommuniziert per Sprachausgabe mit seinem Besitzer. Die Verbindung zu meinem iPhone war in Sekunden hegestellt. Musikwiedergabe starten und das iPhone einfach auf der gekennzeichneten Fläche ablegen – da wird es gleich noch geladen.
Mit ohne Sprachsteuerung
Der Audioblock Stockholm ist kein Smart Speaker. Er versteht sich nicht mit Alexa und kennt keinen Google Assistant. Aber wer mag, kann zum Beispiel einen Amazon Echo per Kabel (3,5-mm-Klinke) mit dem Stockholm verbinden. Das funktionierte im Test mit einem Echo Dot einwandfrei.

So kann man den Stockholm ab 39 Euro (Echo Flex) flugs zum Smart Speaker aufrüsten. Und schon stehen mir zig Millionen Musiktitel aus der Bibliothek von Amazon Music per Sprachbefehl zur Verfügung. Da gefällt mir der Stockholm doch gleich noch etwas besser, nicht zuletzt, weil er auch gut klingt.
Sicher, wir reden hier nicht über High-End und auch nicht über High Fidelity, aber dennoch zeigt sich der Klang erwachsen und voluminös. Es hat was, nach Hause zu kommen, Alexa kurz zu bitten, die Lieblings-Playlist zu starten und die Füße hochzulegen. Nur bitte nicht auf den Stockholm, das hat er nicht verdient.
Ich nehme Geräte wie den Stockholm auch gerne mit nach Hause, um unter realen Bedingungen zu testen. Außerdem habe ich dort Echos installiert, die bei diesem Test sehr hilfreich waren. In Falle des Stockholms war das keine gute Idee, denn meine Frau war so begeistert, dass ich ihr zur nächsten Gelegenheit einen schenken darf …
Fazit
Ich bin mir sicher, dass der Stockholm nicht nur mich überrascht hat. Er ist niedlich, aber auch elegant, von den Funktionen her sehr gut durchdacht – und er klingt viel besser als jede durchschnittliche Bluetooth-Dose. Sein Preis von 500 Euro ist in jedem Fall gerechtfertigt, auf der Messe hätte ich den Preis sogar höher geschätzt. Tipp: Mit einem Echo oder ähnlichem aufrüsten!