Testbericht
Blaupunkt Travelpilot 50 CE im Test
Der Travelpilot 50 CE füllt im Test die Fußstapfen seiner Vorgänger gut aus.
- Blaupunkt Travelpilot 50 CE im Test
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Tradition verpflichtet: Blaupunkt war eine der letzten großen Marken, die in jüngster Zeit den Besitzer gewechselt haben. Der Hersteller der ersten Autoradios und Navigationssysteme in Europa wurde 2009 von der damaligen Mutter Bosch an die Münchener Beteiligungsgesellschaft Aurelius verkauft - seitdem findet man das Blaupunkt-Logo auch auf Klimaanlagen oder Tablet-PCs.
Angesichts dieser großen Tradition ist es kein Wunder, dass es von Blaupunkt unter den neuen Eigentümern auch wieder ein Navigationssystem gibt, wenngleich es mit den früheren Geräten außer dem Namen nichts mehr gemein hat. Für die neue Travelpilot-Serie zeichnet die Baros GmbH verantwortlich, die bislang mit ihren A-Rival-Navis schon ziemlich erfolgreich im Niedrigpreissegment unterwegs ist.
Umfangreiche Serie
Drei Geräte mit Bildschirmdiagonalen von 4,3 bis 7 Zoll umfasst die neue Serie, die Preise liegen zwischen rund 120 und 350 Euro. Mit Ausführungen für Camper und Trucker, mit oder ohne kostenlose Kartenupdates kommen hier satte 14 Versionen zusammen. Wir hatten den Travelpilot 50 CE im Test, der im Handel für rund 150 Euro zu haben ist.

Für sein Geld bekommt der Autofahrer TMC-Empfang sowie eine Karte für Zentraleuropa, bei der Großbritannien und Skandinavien jedoch außen vor bleiben. Im Osten endet sie hinter Polen, Ungarn und Kroatien. Um dem Namen Blaupunkt gerecht zu werden, müht sich das Gerät redlich: Sein silberfarbener Rahmen soll hochwertig wirken, die gummierte Rückseite griffig.
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So ganz überzeugt der neue Travelpilot bei der Anfassprobe aber nicht - stabil ja, hochwertig eher nein. Auch fehlt der Aha-Effekt beim Einschalten: Das 5-Zoll-Display gibt Farben kontrastarm und recht flau wieder, trotz der guten Auflösung von 800 x 480 Pixeln wirkt das Ganze etwas altbacken im Vergleich mit modernen Smartphones. Da hilft die zu ruckartig agierende Helligkeitsautomatik auch nicht weiter.
Überdies geht das Gerät an geschalteten Zigarettenanzündern nicht automatisch an und aus, und das Kabel steht links außen sperrig ab.

Auf blau getrimmt
Für die Blaupunkt-Serie hat Baros die hauseigene Maptrip-Software tiefgreifend überarbeitet, sodass die Menüs nun in einer an die Kachel-Optik von Windows 8 angelehnten Oberfläche erstrahlen.
Das sieht zwar ganz schick aus, erweist sich jedoch als unpraktisch: Aufgrund der vielen gleichförmig blauen Kacheln mit zu kleinen Piktogrammen muss man vor allem am Anfang fleißig lesen, bis man die Positionen der Funktionen kennt - farbige Icons wie bei den Konkurrenten sind hier wesentlich schneller erfassbar.

Hinter der Oberfläche geht es dann vor allem bei der Zieleingabe etwas kleinteiliger weiter, was aber ohne Folgen für die Bedienbarkeit bleibt - der Eingabestift darf getrost in seiner seitlichen Halterung bleiben. Wie bei der Hardware gilt auch für die Software: Ordentlich und nett gemacht, aber irgendwie nicht up to date - gegenüber Smartphone-Navis fehlt der letzte Schliff, das nötige Quäntchen Modernität.
Unterwegs auf Kurs
Wenn man sich von dem Navi führen lässt, mag einem dieses jedoch herzlich egal sein, denn da zählt nur Präzision. Und hier punktet der blaue Punkt durchaus: Alle Testrouten berechnete das Gerät weitgehend zuverlässig und fehlerfrei, die TMC-Abteilung überzeugte mit überraschend gutem Empfang sogar besonders; an der bekanntlich höchstens durchschnittlichen Qualität der TMC-Staumeldungen ändert dies jedoch nichts.
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Die Kartendarstellung ist nicht die schnellste und nicht die höchstaufgelöste, informiert aber übersichtlich und zuverlässig. Einzig der etwas lustlosen Sprachausgabe täte mehr Frische gut; immerhin werden dank Text-to-Speech aber auch Straßennamen vorgelesen. Bleibt also die Gretchenfrage: Punktlandung oder nicht?

Fazit: Solides Ergebnis, aber ohne Glanz
Eines ist klar - Smartphone-Jünger holt der neue Blaupunkt Travelpilot 50 CE nicht hinterm Ofen hervor, dazu verbreitet das Gerät zu wenig Faszination. Während der Fahrt füllt das neue Blaupunkt die Fußstapfen seiner Vorgänger aber gut aus, auch wenn andere Navis ebensogut führen können.