Testbericht
Blu-ray-Player Samsung BD C 6900
Der HDMI-1.4-Player Samsung BD C 6900 (400 Euro) benötigt für guten Surround-Ton einen Verstärker mit dem gleichen Standard, wenn man 3D schauen möchte. Für herkömmliche Blu-rays ist das egal.
- Blu-ray-Player Samsung BD C 6900
- Datenblatt

Man muss den Mut der koreanischen Designer bewundern. Der erste 3D-Player von Samsung präsentiert sich ausgeschaltet als hochglänzender, schwarzer Quader ohne Features. Erweckt man ihn zum Leben, geht förmlich ein Kirmes-Szenario an Lichtern an, die etwa ein riesiges 3D-Logo illuminieren. Auf der rechten Seite locken hinterleuchtete Sensortasten, und der Blick fixiert das angestrahlte, offene Laufwerk mit drehender Platte. Dank der vergleichsweise dezenten Farbwahl Cyan ist die Kitschgefahr gebannt.

Auf dem Bildschirm erscheint das grafisch orientierte Menü mit vorbildlicher Erstinstallations-Hilfe. Auch der Rest des Menüs zeigt sich rätselfrei und klar strukturiert. Das Einrichten der Vernetzung gelang per LAN und WLAN problemlos, danach offerierte der BD C 6900 ein ganzes Bouquet an "Samsung Apps" von Nachrichten bis Games für die digitale Unterhaltung. Auch als DLNA-Netzwerk-Player ließ sich der 6900 leicht einsetzen: Er versteht wesentlich mehr Formate als der Panasonic-Konkurrent. Und die koreanischen Ingenieure verbauten hier wohl die neuesten Chips. Noch kein Player verarbeitete Java-Instruktionen so schnell wie dieses Gerät, nur der NAD M56 und die Playstation 3 waren bislang bei Blu-ray-Menüs und BD-Live ähnlich flott. Auch auf der Audio-Seite werkelt wohl ein Decoder, der mehr Potenz mitbringt als gewöhnlich. Schließlich gehört der Samsung zum engsten Kreis der Player, die DTS-HD Master Audio auch intern mit ungebremsten 192 kHz verarbeiten können.
Effektvoll wie 007-Gadget
Geschwindigkeit scheint auf der To-Do-Liste der Entwickler generell weit oben gestanden zu haben, denn auch beim Einlesen der Scheiben steht der 6900 auf der Pole-Position: CDs spielen nach acht, DVDs und sogar Blu-rays nach nur zwölf Sekunden. Damit nicht genug: Die Redaktion hat, subjektiv beurteilt, noch nie einen so leisen Blu-ray-Player im Hörraum betrieben. So langsam begann die Skepsis der Tester gegenüber diesem effektvoll beleuchteten, vergleichsweise billigen und extrem kompakten Plastik-Quader in Bewunderung umzuschlagen.

Im folgenden Praxistest demonstrierte die 3D-Maschine mit knackscharfen Bildern, dass der De-Interlacer zuverlässig und stabil arbeitet - vor allem weil der Scaler ebenso perfekt funktioniert und ohne den Hauch einer Doppelkontur sowie mit feinster Diagonalinterpolation auch aus DVDs leinwandtaugliche Bilder gewinnt. Full-HD-Bilder von Blu-ray wirkten ebenfalls plastischer und schlicht schärfer als vom Panasonic. Dafür deckten die schonungslos ungebremsten Bilder auch unruhiger, und bei DVDs sah man leichter Kompressions-Artefakte, die der Japaner einfach wegrechnet - Geschmackssache, was man da bevorzugt.
3D nur mit HDMI-1.4-Amp
Der HDMI-1.4-Player benötigt für guten Surround-Ton einen Verstärker mit dem gleichen Standard, wenn man 3D schauen möchte. Für herkömmliche Blu-rays ist das egal. Man kann sich auch mit dem Analogton begnügen und den Fernseher direkt mit HDMI versorgen - dann gibt's ebenso 3D. So galt es, diese Ausgänge genau unter die Lupe zu nehmen, nachdem sich der BD C 6900 per HDMI mit ausgewogener, aber unspektakulärer Wiedergabe auf dem Niveau seiner Vorgänger einpendelte: 63 Punkte.
Gegen stereoplays Arbeitspferd Cambridge Azur 650 BD klang der Koreaner in Stereo und Mehrkanal in den Mitten etwas härter, in den Höhen einen Hauch gedeckter - und vor allem räumlich enger und flacher. Er zeigte aber stets ein gutes Rhythmusgefühl. Interessant: Zweikanaliges tönte über den Stereoausgang flacher als über das L+R des 5.1-Ausgangs.
Samsung BD C 6900
Samsung BD C 6900 | |
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Hersteller | Samsung |
Preis | 400.00 € |
Wertung | 108.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |