Bluesound Vault 2i & Node 2i im Test
Fürs Audio-Streaming stellt BluOS eine eigene Software-Plattform dar. Damit laufen neben Komponenten von NAD und DALI auch solche von Bluesound. Mit dem Server Vault 2i und dem Streamer Node 2i ist ein kompaktes Multiroom-System realisierbar. Lesen Sie hierzu unseren Test.

Die beiden Geräte wirken eher klein und unauffällig. Dennoch steckt darin eine geballte Ladung Technik, sodass man – so viel vorweg – durchaus von Understatement sprechen kann. Insbesondere gilt das für den Vault 2i, einem Musik-Server/-Streamer mit CD-Ripp-Funktion, den der kanadische ...
Die beiden Geräte wirken eher klein und unauffällig. Dennoch steckt darin eine geballte Ladung Technik, sodass man – so viel vorweg – durchaus von Understatement sprechen kann. Insbesondere gilt das für den Vault 2i, einem Musik-Server/-Streamer mit CD-Ripp-Funktion, den der kanadische Hersteller Bluesound für rund 1300 Euro anbietet.
Nur 550 Euro hingegen kostet der Node 2i, ein reiner Streamer, der perfekt mit dem Vault 2i zusammenarbeitet und von diesem – auch in mehrfacher Ausführung für den Multiroom-Betrieb – Musikdaten bezieht.
Doch zunächst zum Server. Dessen Herzstück ist der eingebaute Speicher, beim Vault 2i eine Festplatte mit zwei Terabyte. Das reicht für rund 5000 Stunden Musik in CD-Qualität in den Formaten FLAC oder ALAC. Im HiRes-Format 24/96 sind es mit FLAC immer noch 1600 Stunden.
Bei der Festplatte handelt es sich um eine Western Digital Red aus der langlebigen Server-Serie. Ausgeführt im 3,5-Zoll-Format, ist sie in einem ruhigen Raum in drei Metern Abstand noch etwas hörbar – freilich nur dann, wenn keine Musik läuft. Selbst durch leise Klänge wird das Laufgeräusch sicher verdeckt.
Ein Kühlgebläse ist im Vault 2i nicht verbaut. Weder Server noch Streamer sind mit Netzschaltern ausgestattet, laufen also dauernd – der Vault 2i immerhin mit 11 Watt, die sich ohne Zugriff durch automatisches Abschalten der HDD auf 8 Watt reduzieren. Dann erzeugt der Server keine Geräusche, für den Streamer gilt das ohnehin.

Bedienung über BluOS
Eine IR-Fernbedienung gehört nicht zum Lieferumfang, es lassen sich aber 15 Befehle anlernen. Die Bedienung läuft sowieso besser über Apps, die ein in sich geschlossenes Handling aller BluOS-Komponenten erlauben. Die Netzwerkanbindung erledigen die Geräte selbstständig, sofern diese über LAN-Kabel erfolgt.
Einfach Stecker einstecken, nach kurzer Zeit tauchen beide Komponenten sicher in der App auf. Die Benutzeroberfläche ist für beide nahezu identisch, damit gelingt die Inbetriebnahme auch mit mehreren Streamern problemlos. Anders als der Vault 2i ist der Node 2i auch mit WLAN ausgestattet, was die Einrichtung eines Zugangs erforderlich macht.
Die Netzwerk-Kommunikation läuft nicht auf DLNA-Basis, sondern nach dem von PC und Mac unterstützten SMB-Protokoll. Am PC wird der Speicher des Vault 2i als Netzlaufwerk eingerichtet und dann per Drag and Drop mit bereits gerippter Musik befüllt.
Das erfordert gewisse PC-Kenntnisse und wird nicht durch ein Manual erleichtert. Für die Übertragung auf den Server muss die Musik entwe- der auf dem Computer gespeichert sein oder auf an diesen angeschlossene USB-Festplatten. Die direkte Überspielung per USB auf den Server ist hingegen nicht möglich.
Die Performance für die Datenübertragung haben wir – je nach Richtung – mit 13 bzw. 17 MB/s ermittelt. Die Gigabit-Schnittstelle ist damit zwar nicht ausgereizt, doch werden größere Datenmengen ja nicht jeden Tag übertragen. Und für die Wiedergabe liegt die Datenrate selbst mit PCM 24/192 bei nur 2 MB/s, sodass auch die Versorgung mehrerer Räume/Node 2i gewährleistet ist.

Die einfachste Möglichkeit, Musik auf den Server zu bringen, ist freilich das CD-Rippen. Dabei werden – wie bei der Übertragung vom PC – Meta- Informationen inklusive Covers hinzugefügt, zudem erfolgt die Einbindung in eine Musik-Datenbank. Diese erlaubt auch den Zugriff auf Verzeichnisebene. Als CD-Player lässt sich der Vault 2i aber nicht nutzen.
USB per Direktanschluss
Durch USB-Direktanschluss ist sowohl mit dem Server als auch mit dem Streamer die lokale Wiedergabe von USB-Inhalten möglich. Außerdem lässt sich an das jeweilige Gerät je eine analoge oder digitale Quelle anschließen und per BluOS-App ansprechen.
Da diese auch die Lautstärke- und Klangeinstellung umfasst (beides abschaltbar), reicht der Anschluss von Aktivboxen zum Aufbau einer Anlage mit einer minimalen Anzahl an Komponenten. Für die Datensicherung verfügt der Vault 2i über eine eigene Routine.
Diese Sicherung erfolgt auf USB-Speicher im Linux-Format ext4, ohnehin empfiehlt es sich, die wertvollen Musikdaten auf eine weitere HDD im von PC und Mac akzeptierten Format ExFAT zu sichern.
Das ist problemlos über SMB möglich. Als Prozessor arbeitet im Vault 2i ein Dualcore ARM Cortex mit 1 Gigahertz Taktfrequenz. Für den Betrieb eines Roon Core reicht das zwar nicht, doch sind Vault 2i und Node 2i Roon ready.
Beide beherrschen Bluetooth in klanglich höherwertiger aptX-HD-Codierung. Durch Zwei-Wege-Auslegung kann Musik vom Smartphone auf die Anlage und von dieser auf den Kopfhörer gesendet werden. Freilich müssen dazu alle Geräte aptX-HD akzeptieren.

In puncto Audiotechnik sind Vault 2i und Node 2i identisch aufgebaut, was sich durch Messtechnik und Hörtest bestätigt hat. Als Formate werden MQA nicht aber DSD direkt unterstützt, für die Signalverarbeitung gibt Bluesound 192 kHz und 32 Bit als Eckwerte an.
Beim Hörtest an unserer Testanlage offenbarte das Netzwerk-Duo eine überraschende Leichtigkeit in der Tiefenstaffelung, brillierte mit feinen Höhen gleichermaßen wie mit stabilen Mitten und schaffte so eine tolle Abbildung. Trotz ho- her CD-Ripp-Qualität hatten HiRes-Formate die Nase vorn.
Fazit - Bluesound Vault 2i
Mit dem Vault 2i hat Bluesound einen Netzwerk-Server im Programm, der perfekt auf das Gerätebouquet zugeschnitten ist, das mit BluOS-Streaming-Plattform arbeitet. Dafür kommt eine ganze Reihe von Streamern und Lautsprechern von Bluesound, NAD und DALI in Betracht, einmal eingerichtet, ergibt sich ein zuverlässiges System mit flinker Reaktion und guten Infos. Dabei agiert der Server gleichermaßen als Streamer mit sehr guten Klangeigenschaften.
Funktionen
Übersicht
- Server mit CD-Ripping und 2 TB HDD
- LAN, 2xUSB Host, BT aptX-HD 2-Weg
Formate
- FLAC, WAV, AIFF bis 32/192
- MQA, MP3, AAC, WMA, Ogg, ALAC, OPUS
Sonstiges
- Spotify, Amazon, TIDAL, Deezer, Qobuz, HighResAudio, Murfie, JUKE, WIMP, Stacker, Napster, KKBox Radio, TuneIn, Roon ready
- Kopfhörerausgang, Line- und Digital-In
- BluOS Streaming, ext. Steuerung, Airplay2
Fazit - Bluesound Node 2i
Im Verbund mit dem Vault 2i lässt sich mit Node 2i ein zuverlässig arbeitendes Multiroomsystem aufbauen. Dabei überzeugen die einheitliche Benutzeroberfläche der BluOS-Plattform ebenso wie der günstige Preis. Als einer der wenigen Streamer arbeitet der Node 2i mit SMB-Netzwerk-Freigaben, sodass beliebige NAS-Server aus dem PC-Bereich nutzbar sind. Das mit vollem BluOS und sehr gutem Klang – womit der Node 2i vollends zum Schnäppchen wird.
Funktionen
Übersicht
- Streamer für SMB mit LAN und WLAN
- 1x USB Host, BT aptX-HD 2-Weg
Formate
- FLAC, WAV, AIFF bis 32/192
- MQA, MP3, AAC, WMA, Ogg, ALAC, OPUS
Sonstiges
- Spotify, Amazon, TIDAL, Deezer, Qobuz, HighResAudio, Murfie, JUKE, WIMP, Stacker, Napster, KKBox Radio, TuneIn, Roon ready
- Kopfhörerausgang, Line- und Digital-In
- BluOS Streaming, ext. Steuerung, Airplay2