Testbericht

Canton Ergo 620

2.4.2009 von Redaktion connect und Stefan Schickedanz

Canton lässt Zutaten aus aller Welt liefern, produziert aber seine Chassis im eigenen, europäischen Werk, und vertraut zumindest bei den teuren Linien noch auf eine Endmontage "Made in Germany".

ca. 1:40 Min
Testbericht
  1. Canton Ergo 620
  2. Datenblatt
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© Archiv

Und mit Geschäftsführer Günther Seitz hat noch immer eines der vier Gründungsmitglieder von 1972 das Sagen. Vor allem aber erinnert die kompakte Ergo 620 mit ihren charakteristischen, stark abgerundeten Ecken und ihrem markanten, gelochten Metallgitter an die Anfänge der deutschen Vorzeigemarke aus dem Taunus.

Allein die unübersehbar glänzenden Leichtmetall-Chassis des 2-Wege-Bassreflex-Systems zeugen von einer neuen Zeitrechnung im höchsten hessischen Gebirge. Canton setzte in der Entwicklung als einer der ersten im Lande auf aufwendige Computer-Simulation, die es erlaubt, Antrieb und Membranen penibel auf die jeweilige Anwendung zu optimieren. Und weil kaum ein Hersteller solch eine Produktkonstanz wie Canton pflegt, beschränken sich Modellwechsel häufig auf eine Detailpflege, die auch auf Technologietransfer aus höheren Klassen setzt. Dadurch erreichten die Treiber aus dem Taunus inzwischen eine sehr hohe Reife. Im neuen Jahrgang konzentrierte sich die evolutionäre Weiterentwicklung unter anderem auf die Frontplatte des 2,5-cm-Hochtöners.

Für besseres Abstrahlverhalten und besonders linearen Frequenzgang betonte Canton die "Transmission" getaufte Trichterform der Montageplatte aus glasfaserverstärktem Polycarbonat. Die Hessen hoffen damit den Hot-Spot für optimalen Hochtongenuss aus ihrer Aluminium-Mangan-Kalotte entschärft zu haben. Mit Computer-Hilfe ging es auch dem Tiefmitteltöner an die Sicke: Aufhängung und Antrieb der über konkave Staubschutzkalotten verfügenden 18-cm-Aluminium-Membrane wurden für höhere Linearität und gleichmäßigere Abstrahlcharakteristik überarbeitet.

Im Hörtest hielt die Canton Ergo ein flammendes Plädoyer für zeitgemäße Lautsprechertechnik. Sicher sind 900 Euro besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kein Pappenstil, doch was diese Kompaktbox selbst mit komplexen Klassikaufnahmen wie Beet-hovens Neunter (LSO live, Note 1) an Homogenität und Auflösung schaffte, hätte noch vor weniger als zehn Jahren einer echten High-End-Box zur Ehre gereicht. Selbst der Bass bot ein gerütteltes Maß an Präzision und Nachdruck.

Vor allem fügte er sich nahtlos, unaufdringlich ins Klanggeschehen ein. Die ganze Darbietung wirkte wie aus einem Guss. Der Chor spannte sich differenziert und körperhaft im Hörraum auf, zwar nicht besonders breit und hoch, dafür aber in Tiefe und Abmessungen gut aufgefächert. Solange der Ergo nicht zu viel Lautstärke abverlangt wurde, blieb sie dabei auch stets lässig.

Erst wenn der Lautstärkeregler des Referenzamps Accuphase E-450 zu weit aufgedreht wurde, presste die kleine Hessin die Töne mit leicht harschem Beigeschmack heraus. Geringere Lautstärken lagen ihr eher, dann konnte sie Differenzierungsvermögen und Spritzigkeit voll ausspielen.

Canton Ergo 620

Canton Ergo 620
Hersteller Canton
Preis 900.00 €
Wertung 77.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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