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Testbericht

CD-Spieler Rotel RCD 06 SE

Der Rotel RCD 06 SE (600 Euro) gründelte geradezu mit Wonne in den tieferen Tonlagen herum.

Autor: Dina Dervisevic • 31.5.2010 • ca. 1:25 Min

CD-Spieler Rotel RCD 06 SE
CD-Spieler Rotel RCD 06 SE
© Archiv
Inhalt
  1. CD-Spieler Rotel RCD 06 SE
  2. Datenblatt

Auf jeden Fall ein Pluspunkt: Der RCD 06 SE für 600 Euro kommt mit dem stabilsten Chassis aus richtig dickem Stahlblech daher. Schon deshalb kreiden ihm Alt-Hifiisten seine betonte Schlichtheit sicherlich nicht an. Es gibt durchaus die Selbstverständlichkeiten Random, Repeat und Scan sowie die Mö...

Auf jeden Fall ein Pluspunkt: Der RCD 06 SE für 600 Euro kommt mit dem stabilsten Chassis aus richtig dickem Stahlblech daher. Schon deshalb kreiden ihm Alt-Hifiisten seine betonte Schlichtheit sicherlich nicht an. Es gibt durchaus die Selbstverständlichkeiten Random, Repeat und Scan sowie die Möglichkeit, eine Titelfolge zu programmieren. CD-Text oder irgendeine Aufgeschlossenheit fürs allübliche MP3-Format, wie sie schon der Harman-Player bietet, fehlen genauso wie die Kopfhörerbuchse des Marantz.

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Beim RCD 06 SE hat Rotel die analoge Ausgangsverstärkung Burr-Brown-ICs des Typs OPA 2064 anvertraut.
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Statt um derlei Petitessen bemühten sich die Rotel-Ingenieure lieber um eine Klangsteigerung. Deshalb setzten sie statt des Burr-Brown-Wandlers PCM 1716 jetzt einen moderneren WM 8740 von Wolfson ein, der zumindest theoretisch mit größeren Bitmengen präziser hantieren und im Datenblatt noch etwas höhere Störabstände vorweisen kann.

Dazu leisteten sie ein eifriges Tuning bei den Ausgangsstufen. Dort arbeiten nach wie vor integrierte Bausteine des Typs OPA 2604, die sich dank Feldeffekt-Eingangshalbleitern durch hohe Rauscharmut auszeichen. Die eher volkstümlichen Kleinkondensatoren in den Analog-Filterstufen haben die Japaner jetzt aber durch stolze, abermals verlustärmere Styroflex-Edelfolien ersetzt.

Selbst an die Widerstände gingen sie ran, an entscheidender Stelle kamen jetzt aus England bezogene, noch verzerrungsärmere rein.

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Auch bei den Kleinelkos gab es ein Revirement, und da ein ordentlicher Netztrafo und zwei ansehnliche Rubicon-Stromspeicher mit je 4700 Mikrofarad eine üppige Grundversorgung garantieren, bestand alle Aussicht, dass der RCD 06 SE exzellent klingen würde.

Auf jeden Fall gründelte er geradezu mit Wonne in den tieferen Tonlagen herum. Um sich dann allerdings - im Vergleich zu dem Player von Harman - nicht so sehr um Druck und Fülle, sondern vermehrt auch um die impulsive Attacke und Kontur zu kümmern.

Schließlich gönnte der Rotel auch den Höhen mehr Licht. Nicht so strahlendes wie der CD 6003 von Marantz, aber doch so viel, dass ein sauber abgebildetes Schlagzeugbecken schaukeln, ein Vibraphon schön glockig nachzingern und eine Stimme Seele entfalten konnte. Und auch so viel, dass der RCD 06 SE mit 54 Punkten und als äußerst angenehmer Geselle in stereoplays Testgeschichte eingehen darf.

Rotel RCD 06 SE

Vollbild an/aus
Rotel RCD 06 SE
Rotel RCD 06 SE
HerstellerRotel
Preis600.00 €
Wertung54.0 Punkte
Testverfahren1.0