Dell Venue 8 Pro im Test
Mehr zum Thema: MicrosoftMit dem Dell Venue 8 Pro gibt es nun auch ein kompaktes Windows-Tablet, das dennoch einen Desktop bietet und sich im Test als kleiner Alleskönner erweist.

- Dell Venue 8 Pro im Test
- Datenblatt
- Wertung
In den USA hat Dell mit den Tablets Venue 7 und Venue 8 selbst zwei handliche Androiden im Rennen. Unternehmen versorgen die Texaner aber seit jeher mit Windows-Geräten in allen denkbaren Größen und Variationen. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass der Hersteller sein Portfo...
In den USA hat Dell mit den Tablets Venue 7 und Venue 8 selbst zwei handliche Androiden im Rennen. Unternehmen versorgen die Texaner aber seit jeher mit Windows-Geräten in allen denkbaren Größen und Variationen. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass der Hersteller sein Portfolio nicht nur um einen Windows-Mini ergänzt, sondern den Winzling sogar mit einem Trusted-Plattform-Modul ausrüstet.
Display: Ansichtssache
Allerdings: Wer das Sicherheitsmodul TPM auf dem 8-Zöller konfigurieren will, braucht gute Augen. Was nicht am IPS-Display des Venue 8 Pro liegt, das sich mit 364 cd/m2 schön hell und in allen Helligkeitsbereichen kontraststark präsentiert. Aber die Schrift ist in dem Administrationsfenster auf dem kleinen Desktop kaum lesbar.
Zwar löst das Display mit 1280 x 800 Pixeln ähnlich hoch auf wie ein PC-Monitor (allerdings nicht außergewöhnlich hoch für ein Tablet), aber eben nur auf einem Bruchteil der Fläche. Daher benötigt man selbst für das Schließen der Fenster auf dem Mini-Desktop ein ruhiges Händchen.
Umso angenehmer lassen sich die für die Touchbedienung konzipierten Apps aus dem Windows-Store handhaben. Vorinstalliert sind unter anderem die Kindle-, die Xbox-, eine Musik- und eine News-App sowie die mit Windows 3.1 erschienene App "Kochen & Genuss", deren Seiten man mit dem Kochlöffel in der Hand umblättern kann, ohne das Tablet zu berühren.
Gehäuse und Verarbeitung: Gelungene Optik
Durch das neue Format können endlich auch Windows-Fans ihre Lieblings-Apps auf ein kompaktes Gerät packen. Und das ist Dell gelungen: Das 130 x 216 x 9 Millimeter kleine Tablet macht mit seiner griffigen Rückseite zwar gar nicht erst den Versuch, ein Edelstück zu sein, bietet mit den konzentrischen Kreisen um das silberfarbene, kreisrunde Dell-Logo herum aber dennoch einen stylishen Look.
Der ebenfalls silberfarbene Home-Button findet sich - für Windows-Tablets unüblich - nicht auf der Frontseite unter dem Display, sondern am Tablet-Rand neben dem Audio-Ausgang. Auch die weiteren, ebenso metallischen Bedienelemente, wie Ein/Aus-Schalter und Lautstärkewippe, sitzen fest, sind nur wenig erhaben und lassen sich dennoch gut ertasten. Kritikpunkte? Hörbares Knarzen, wenn man das Gehäuse verwindet. Und Fingerabdrücke oder andere Flecken lassen sich von der strukturierten Rückseite nicht ganz so schnell entfernen, wie sie dorthin gelangen.
Mit nur einem Lautsprecher steht das Venue 8 Pro in dieser Größenklasse nicht allein da, und auch hier sitzt er an einer der beiden kurzen Seiten, also ungünstig beim Ansehen von Filmen. Obwohl der Lautsprecher einen guten Klang bietet, empfiehlt sich für Musik also ein Kopfhörer, mitgeliefert wird keiner.
Ausstattung: Videoübertragung per Miracast
Ein HDMI-Ausgang fehlt dem Venue 8 Pro. Allerdings lassen sich Bilder und Videos mit dem kleinen Tablet sehr viel zeitgemäßer auf einen großen Bildschirm projizieren: Ab Version 8.1 unterstützt Windows genauso wie Android ab Version 4.2 prinzipiell die drahtlose Übertragung von Bild und Ton über das Miracast-Protokoll, sofern die integrierte Hardware mitspielt.
Das ist dank des Atom-Chips Z3740D der Fall. Der Vierkerner sorgt nicht nur für zügige Bedienung und ein flottes Ladeverhalten, sondern gehört zur neuen Generation der Atom-Prozessoren im Bay-Trail-Design, bei denen Intel mit der 7th Generation GPU eine Grafikeinheit integriert. Und die wiederum unterstützt auch Miracast, wie der Test mit einem HDMI-Stick, wie er bereits für unter 40 Euro zu haben ist, bewies.

Schwächer präsentiert sich der Speicher. Von den 32 Gigabyte des Testgerätes bleiben dem Anwender nur gut 12. Erfreulicherweise ändert die Installation des beigelegten Software-Pakets Microsoft Office Home & Student daran fast nichts. Luft kann zudem eine Micro-SD-Karte mit bis zu 64 GB verschaffen. Für den Daten-Upload zu Microsofts Skydrive steht WLAN im 2,4- und 5-GHz-Band zur Verfügung, Bluetooth 4.0 sorgt für die direkte Übertragung zu kompatiblen Geräten.
Fazit: Günstiger Windows-Rechner
269 Euro veranschlagt Dell für das Venue 8 Pro, das ist für den kleinen Alleskönner äußerst günstig. Beim Onlinehändler Notebooksbilliger.de, der das Testgerät stellte und in seinem Shop mit einem attraktiven Bundle aufwartet, kann man nochmals 20 Euro sparen. Einem so mobilen Windows-Talent täten natürlich GPS und ein Modem gut; hier lässt das Testgerät ein paar Punkte liegen.
Mit dem Zusatz "Pro" grenzt Dell übrigens lediglich das unternehmenstaugliche Windows-Modell von den Androiden ab. Als Betriebssystem kommt Standard Windows 8.1 in 32 Bit zum Einsatz. Wer mehr will, kann das Venue 8 Pro im Business-Bereich des Dell-Shops sowohl mit Windows 8 Pro als auch mit mehr Speicher konfigurieren.