DJI ROMO P im Test: Design trifft Technik
Drohnenspezialist DJI hat mit dem ROMO seinen ersten Staub-Wischroboter im Programm, der in drei Versionen erhältlich ist. Wir konnten bereits vor Markteinführung einen Blick auf das P-Modell werfen.
Die Marke DJI kannte man bisher vor allem aus dem zivilen Drohnenbereich. Mit den neuen Saug- und Wischrobotern der ROMO-Serie steigt der Hersteller nun auch in den Smart-Home-Markt ein. Die Serie umfasst insgesamt drei Modelle (S, A, P), deren Sensorentechnologie aus der DJI-eigenen Kameradrohnenen...
Die Marke DJI kannte man bisher vor allem aus dem zivilen Drohnenbereich. Mit den neuen Saug- und Wischrobotern der ROMO-Serie steigt der Hersteller nun auch in den Smart-Home-Markt ein. Die Serie umfasst insgesamt drei Modelle (S, A, P), deren Sensorentechnologie aus der DJI-eigenen Kameradrohnenentwicklung stammt. Statt eines LidDAR-Turmes auf dem Gehäuse verfügen die Roboter über Dual-Fisheye-Sensoren und ein weitwinkliges Solid-State-LiDAR an der Front. Highlights sollen u.a. eine exakte Hinderniserkennung, hohe Saugleistung (bis zu 25.000 Pa) sowie ein intelligentes Selbstreinigungssystem sein.
Zudem geht DJI auch optisch einen völlig neuen Ansatz. Während das S-Modell mit weißem Standard-Gehäuse daher kommt, so besitzt die A-Variante ein transparentes Sichtfenster am Roboter. Das Premium-Modell P ist komplett im Transparent-Look gehalten und gibt somit einen Blick auf das Innenleben und die Technik frei.
Das hat allerdings auch seinen Preis: mit 1.899 Euro ist das P-Modell nicht gerade ein Schnäppchen. Etwas günstiger ist das A-Modell (1.599 Euro); das S-Modell kostet 1.299 Euro. Übrigens: Noch bis zum 10.11.2025 gibt es bei Kauf 200 Euro Rabatt und ein Reinigungsset gratis dazu.
Um uns selbst ein Bild des neuen ROMO zu machen, konnten wir bereits vor Markteinführung ein P-Modell in Augenschein nehmen. Ob sich der Kauf lohnt, zeigt folgender Test.
Lieferumfang und Verarbeitung
Der ROMO P wird inklusive Absaugstation, Staubbeutel, Rollen-Bürstenset (jeweils zwei Gummi-Bürsten und zwei Bürsten aus Gummi/Haarbürste), zwei Wischmopps, Seitenbürsten, Kurzanleitung, Reinigungslösung und Duftmittel geliefert. Ersatz-Verbrauchsmaterialien gibt es leider nicht, diese müssen separat gekauft werden. Der Zusammenbau funktioniert sehr einfach und ist mit wenigen Handgriffen erledigt.
Designtechnisch hebt sich der ROMO P ganz klar von der Konkurrenz ab. Es wirkt wie ein Bruch mit den konventionellen Designs anderer Hersteller und polarisiert deshalb stark: Entweder man mag es oder eben nicht. Technikfans können sich damit wahrscheinlich eher anfreunden als jene, deren Haushaltshelfer möglichst unauffällig sein soll.
Die Verarbeitung ist auf jeden Fall top. Die transparenten Sichtfenster an der Basisstation und dem Roboter bieten Einblicke in die technischen Komponenten, die üblicherweise im Verborgenen bleiben: Kühlkörper sind poliert, Motoren und Platinen sind exakt ausgerichtet und sogar die Kabelstränge wurden mit Textil ummantelt.
Oben an der Basisstation befinden sich die zwei Wassertanks, wobei der Frischwasserbehälter vier Liter fasst, was ganz ordentlich ist. An der Front, hinter einer kleinen Klappe, liegen der Staubbeutel und die zwei Anschlüsse für das Reinigungs- und Duftmittel. Die Basistation arbeitet relativ wartungsfrei: Wasser auffüllen, Schmutzwasser ausleeren, Staubbeutel auswechseln - das war es auch schon. Das Waschbrett ist so konzipiert, dass sich Schmutzansammlungen vermeiden lassen sollen. Und auch die Mopps werden nach dem Wischvorgang automatisch in der Station gereinigt und getrocknet.
Der Roboter selbst hat einen kleinen Wassertank mit 164-ml integriert, wodurch die Mopps beim Wischen stets feucht gehalten werden. An der Unterseite sind je zwei Mopps (schwenkbar) sowie zwei ausfahrbare Seitenbürsten integriert. Zum Einsammeln von Schmutz und Staub gibt es zudem zwei kleine Rollenbürsten. Diese arbeiten gegenläufig, d.h. sie saugen Schmutz und Haare ohne verheddern nach innen auf.
Exakte Raum-Kartierung
Zur Steuerung des Roboters dient die DJI-Home-App; ein Benutzerkonto ist obligatorisch. Das Gerät wird automatisch in der App erkannt und anschließend ins heimische WLAN eingebunden. Das funktionierte im Test ohne Probleme. Mittels Kartierungsfunktion wird nun eine exakte Karte der Wohnung erstellt. Wie bereits erwähnt, besitzt der ROMO keinen LiDAR-Turm auf der Oberseite, sondern arbeitet mit Kameras an der Front. Die Kartierung selbst geht relativ fix, wobei auch das erzeugte Kartenmaterial wirklich exakt ist: Teppiche werden automatisch erkannt, ebenso wie die Bodenbeläge und auch die Art des Zimmers (Wohnzimmer, Flur, Küche etc.). Die Karten lassen sich im Anschluss bei Bedarf noch bearbeiten und ergänzen.
Die DJI-Home-App bietet unter anderem Zugriff auf die Reinigungsfunktionen und die Geräteeinstellungen, gib Infos zu den Verbrauchsmaterialien und dem Reinigungsverlauf und bietet auch eine Timer-Funktion, mit der sich die Reinigung exakt planen lässt. Sie lässt sich recht einfach bedienen und ist sehr übersichtlich.
Sehr gute Reinigungsleistung
Der Roboter besitzt eine maximale Saugleistung von 25.000 Pa, was recht ordentlich ist. Im Test haben wir alle verfügbaren Reinigungsoptionen ausprobiert, darunter Saugen, Saugen und Wischen, Wischen, Feinstaubsaugen, Tiefenreinigung und zudem die Option "Küchenfett reinigen". Saugleistung, Wassermenge und Route lassen sich in der App individuell auswählen. Das Reinigungsergebnis konnte sich durchgängig sehen lassen.
Bei der Fettreinigung wird automatisch Reinigungsmittel auf die Mopps aufgebracht. Nach dem ersten Wischvorgang werden die Mopps in der Station mit Heißwasser gereinigt, anschließend wird nochmals mit klarem Wasser nachgeputzt. Diese Funktion verbraucht allerdings ziemlich viel Wasser.
Auch Ecken oder Kanten werden gesäubert: Dafür schwenkt der ROMO beim Wischen seine Mopps; beim Saugen fährt zudem die Seitenbürste aus. Krümel und Staub werden damit zuverlässig beseitigt. Testweise haben wir auch Haferflocken in der Küche verstreut, die komplett eingesaugt und - was wirklich prima ist - nicht im Raum verteilt wurden.
Neben dem Fach für die Standard-Reinigungslösung verfügt der ROMO P über ein zusätzliches Fach für spezielle Konzentrate und kann beides gleichzeitig auf die Wischpads abgeben. Während die Reinigungslösung im Test zuverlässig Flecken und Schmutz beseitigte, haben wir von der Boden-Duftlösung fast nichts gerochen. Diese könnte deshalb ruhig etwas intensiver sein.
Top Hinderniserkennung
Seine Stärken spielt der ROMO auch beim Navigieren aus. Die Hinderniserkennung funktioniert wirklich top. Das Gerät erkennt sogar eine flach auf dem Boden liegende Spielkarte und ändert automatisch seine Route. Gleiches gilt für kleinere Kabel oder sonstige Gegenstände, die mal schnell versehentlich auf dem Boden landen. An Stuhl- oder Tischbeine fährt der Roboter ziemlich dicht heran, um die Umgebung drumherum zu putzen.
Staub und Schmutz sammelt der Roboter im Innern und entleert sich automatisch in der Reinigungsstation. Auch die Mopps werden mittels vier Hochdruck Wasserdüsen durchgespült und anschließend getrocknet.
Dank der flachen Bauweise ohne LiDAR-Turm kommt der Roboter auch gut unters Sofa, das Bett oder unter Schränke. Im Test navigierte er zielgenau durch zwei Beine hindurch, jeweils mit höchstens einem Zentimeter Abstand zum Rand.
Fazit
Der ROMO P reinigt zuverlässig Böden aller Art und weicht Hindernissen exakt aus. Die Handhabung ist einfach, der Betrieb wartungsarm. Dank seiner flachen Bauweise passt er auch unters Sofa. Die Verarbeitung ist top und das transparente Design ein echter Hingucker. Allerdings ist der Preis mit fast 1.900 Euro sehr hoch angesetzt.

