Dreame L10s Ultra Gen 3 im Test: Gute Wahl für Preisbewusste
Das Budget-Modell von Dreame bietet eine grundsolide Leistung für moderates Geld. Was er gut kann und wo man Abstriche machen muss.
Nach dem Verkaufsschlager L10s Ultra Gen 2 (hier unser Test) legt Dreame nun den Nachfolger vor. Der L10s Ultra Gen 3 bietet mit 25.000 Pa eine Saugleistung wie in der Oberklasse, kostet mit einer UVP von 599 Euro aber deutlich weniger. Im aktuellen Black-Friday-Trubel gibt's den Newcomer sogar...
Nach dem Verkaufsschlager L10s Ultra Gen 2 (hier unser Test) legt Dreame nun den Nachfolger vor. Der L10s Ultra Gen 3 bietet mit 25.000 Pa eine Saugleistung wie in der Oberklasse, kostet mit einer UVP von 599 Euro aber deutlich weniger. Im aktuellen Black-Friday-Trubel gibt's den Newcomer sogar für schmale 429 Euro.
Tolle Saugleistung, auch auf niedrigen Teppichen
Neben der Saugleistung sind auch die weiteren Features vielversprechend: Die Seitenbürste und der rechte Wischmopp sind ausfahrbar, auf Teppichen hebt der L10s Ultra Gen 3 die Mopps um 10,5 mm an. Abkoppeln und in der Basis zurücklassen kann er sie nicht. Damit ist er für Hochflorteppiche nicht die beste Wahl, mit ein wenig Anpassung in der App kann man den Dreame aber auch auf ihnen nutzen – entweder man lässt sie vorab mit noch trockenen Mopps saugen oder man nimmt sie komplett von der Reinigung aus.
Auf niedrigen Teppichen wie im Redaktionsflur schlägt sich der L10s Ultra Gen 3 sehr gut: Von den Test-Haferflocken hat er auf Anhieb fast alle eingesaugt – eine tolle Leistung. Es empfiehlt sich, in der gut strukturierten App den Leistungsschub für Teppiche zu aktivieren, dann geht der Dreame mit verstärkter Power ans Werk. Positiv: Allzu laut wird er auch im Boost-Modus nicht. Da er die Mopps anhebt, kann man Räume mit Niederflorteppichen in die normale Reinigungsroutine einbinden.
Wischt Alltagsschmutz zuverlässig weg
Apropos Routine: Dreame bietet wie üblich sein Automatikprogramm CleanGenius und den benutzerdefinierten Modus. Ganz so genial wie bei den High-End-Modellen ist der Auto-Mode beim günstigen L10s Ultra Gen 3 allerdings nicht. Im Test auf dem mit einer großen Kaffeelache verschmutzten Küchenboden meldete er Vollzug, obwohl der Boden nicht sauber war. Hier arbeiten teurere Modelle mit einer besseren Fleckenerkennung und gehen die Sache erneut an.
Zweiter Versuch im benutzerdefinierten Modus mit viel Wasser und zwei Durchgängen: Danach sahen die Fliesen oberflächlich top aus. Der Test mit dem Küchentuch zeigt allerdings, dass der Dreame den Kaffee auch hier verdünnt und weitflächig verteilt hat. Lassen wir die Kirche im Dorf: Für große Mengen an Flüssigkeiten sind Saug-Wisch-Roboter mit Mopps nicht gemacht. Wer darauf Wert legt, sollte sich einen Walzen-Wischer anschauen, der permanent mit Frischwasser versorgt wird und das Abwasser abstreift. Aber auch hier darf man keine Wunder erwarten, schließlich sind die Wassertanks in den Robotern grundsätzlich nicht groß.
Bei normaler Verschmutzung und kleineren Flecken ist der Dreame dagegen eine sehr gute Wahl. Hier hat er im Test eine tadellose Leistung abgeliefert. Im benutzerdefinierten Modus kann man die Wasserabgabe in 32 Stufen für jeden Raum regeln – beispielsweise in Küche und Bad richtig nass wischen, den Parkett dagegen leicht feucht behandeln oder ihn lediglich absaugen.
Mopp und Seitenbürste fahren aus, simple Bodenbürste
Der bis zu vier Zentimeter schwenkbare rechte Mopp fährt dicht an Kanten entlang, zudem dreht sich der Dreame beim Wischen aktiv mit der Rückseite gegen Ränder, was die Abdeckung nochmals verbessert. Vorne fährt die Seitenbürste aus und kehrt selbst aus Ecken den meisten Schmutz heraus.
Die Bodenbürste ist allerdings das einfachste Modell, das Dreame im Regal hat. Statt der gegenläufigen Doppelbürste, die auch Haare perfekt nach innen saugt, arbeitet im L10s Ultra Gen 3 ein einfaches Teil aus Gummi (siehe Bild unten). Bei Haushalten mit vielen Haaren kann sich auch mal was verheddern.
Navigation und Hinderniserkennung auf hohem Niveau
Zur Navigation nutzt der L10s Ultra Gen 3 einen LiDAR-Sensor, der oben auf dem Gehäuse sitzt. Während dieser Aufbau bei teureren Modellen vor niedrigen Möbeln automatisch eingezogen wird, ist er bei unserem Testkandidaten starr. So kommt er auf 9,7 cm Höhe. Eine LED fürs Arbeiten im Dunkeln hat er nicht.
Was sehr gut funktioniert: die Hinderniserkennung. Der Dreame erkennt mit seiner Frontkamera im Weg liegende Gegenstände und umfährt diese. Zudem ist er reaktionsschnell: Wir haben im Test eine kleine Plastiktüte und einen Stift direkt vor ihn geworfen – der L10s Ultra Gen 3 hat sofort gestoppt und das Hindernis mit gebührendem Abstand umrundet. An Möbelbeine fährt er dagegen nah heran und erreicht dank der ausfahrbaren Komponenten eine sehr gute Abdeckung.
Basis spült Mopps aus und föhnt sie trocken
Nach der Arbeit geht's zurück zur Basis, die den Staubbehälter leert und die Mopps reinigt. Die rotieren, während sie aus 20 Düsen von unten mit Wasser eingesprüht werden. Zudem mischt der Dreame automatisch Reinigungsmittel bei, das sich in einen Behälter im Dock einfüllen lässt. Was er nicht kann: Warmes oder sogar heißes Wasser zur Moppreinigung nutzen. Die Trocknung der Wischer erfolgt dagegen mit warmer Luft, was die Bildung von Schimmel und Gerüchen verhindert. Beim Boxenstopp wird zudem der Frischwassertank des Roboters aufgefüllt und auch hier wird automatisch Putzmittel beigemischt.
Fazit: Preistipp redlich verdient
Der Dreame L10s Ultra Gen 3 bietet eine starke Saugleistung und macht auf normal verschmutzten Böden eine sehr gute Figur beim Wischen. Navigation und Hindernisvermeidung funktionieren zuverlässig, dank der ausfahrbaren Seitenbürste und dem schwenkbaren Mopp deckt er auch Ecken und Kanten gut ab. Auf der Fläche macht er ohnehin einen tadellosen Job. Für Hochflorteppiche ist er nicht erste Wahl, auf niedrigen Teppichen kann man ihn dank Mopp-Anhebung bedenkenlos laufen lassen. Er bietet nicht alle Raffinessen der Oberklasse, putzt den Alltagsschmutz aber zuverlässig weg. Für den aufgerufenen Preis ein klasse Deal.