ECOVACS WINBOT W2 Omni im Test
ECOVACS hat die zweite Generation seines Fensterputzroboters WINBOT vorgestellt. Wir konnten die Premium-Variante W2 Omni testen und sind uns sicher: Es gibt kaum eine bequemere Art, Fenster elektronisch zu putzen. Diesen Luxus bekommt man aber nicht günstig.

Marktüberblick und PreiseDer Markt für Fensterputzroboter ist im Gegensatz zu Staubsaugerrobotern ein Nischenmarkt mit einem überschaubaren Volumen. Nach einer Statistik von ECOVACS hatten 2023 nur 0,02 Prozent der Haushalte im EMEA-Raum ein solches Gerät im Einsatz. Das ist wenig überraschend,...
Marktüberblick und Preise
Der Markt für Fensterputzroboter ist im Gegensatz zu Staubsaugerrobotern ein Nischenmarkt mit einem überschaubaren Volumen. Nach einer Statistik von ECOVACS hatten 2023 nur 0,02 Prozent der Haushalte im EMEA-Raum ein solches Gerät im Einsatz. Das ist wenig überraschend, denn im Gegensatz zum Teppich verschmutzen die Fenster nicht so schnell, dass man sie jede Woche reinigen muss.
Trotzdem tummeln sich eine Vielzahl von Modellen in dieser Nische, unter anderem der Sichler Hobot 298 für 350 Euro, der MamiBot W200 Skybot für 250 Euro oder der Hutt W8 für 250 Euro. Da sticht der WINBOT W2 Omni mit einem Preis von 599 Euro heraus. Ohne „Omni“, was in unserem Fall ohne Basisstation bedeutet, sinkt der Preis auf 499 Euro.
Das ist immer noch teurer als vergleichbare Modelle. Was also bietet ECOVACS, was andere nicht haben?

Der Out-of-the-Box-Ansatz macht den Unterschied
Wenn man den W2 Omni aus der Verpackung nimmt, ist man überrascht, denn er steckt in einem 30x30x20 Zentimeter großen Case aus glattem Kunststoff, das dank eines stabilen Traggriffes aus Kunststoff wie ein kleiner Koffer getragen werden kann.
Dieses Case ist etwa 5 Kilogramm schwer und entpuppt sich als Basisstation, die nicht nur den Fensterputzroboter, sondern auch den Akku und sämtliches Zubehör wie Reinigungstücher und Reinigungsflüssigkeit beherbergt. Das Case wird über einen integrierten Netzstecker geladen, blaue LEDs auf der Oberseite signalisieren den Ladestand. Beim Putzvorgang ist man also nicht auf eine Steckdose angewiesen, man stellt das Case einfach neben das Fenster und legt los.
Dieser Out-of-the Box-Ansatz ist auch deswegen so überzeugend, weil man eben nicht jeden Tag die Fenster putzt. Das Case kann für ein halbes Jahr in der Abstellkammer oder im Keller stehen und wenn der Frühjahrsputz beginnen soll, dann muss man nicht erst überlegen, wo man im Herbst die Flasche mit der Reinigungsflüssigkeit hingestellt hat.
Wertige Haptik und top Verarbeitung
Der matte Kunststoff fühlt sich hochwertig an, dazu passt auch die sehr gute Verarbeitung. Es gibt kaum Spaltmaße, alles sitzt fest und stabil.

Basisstation clever konstruiert
Die Basisstation hat auf der Unterseite eine große Auflage aus weichem Gummi, die automatisch ausfährt und sich am Boden festsaugt, wenn man den Fensterroboter herausnimmt. Das ist eine Sicherheitsfunktion: Falls der Roboter vom Fenster abfällt und abstürzt, wird er von der Basisstation, mit der er per Kabel verbunden ist, gehalten. Das funktioniert natürlich nur auf glatten Untergründen, dort aber sehr gut.
Eine Sicherungsleine ist in der Basisstation hinterlegt, man braucht sie aber eigentlich nicht, weil ECOVACS das Stromkabel diesmal als Zweikomponetenkabel gefertigt hat, das nicht nur den Strom überträgt, sondern auch als Sicherungsleine fungiert. Das ist eine weitere Verbesserung gegenüber dem Vorgänger W1, bei dem man immer mit einem Kabel und einer Sicherungsleine herumfummeln musste.
Für zusätzlichen Komfort sorgt der automatische Kabelaufroller: Wenn man den WINBOT wieder zurück zur Station gebracht und verstaut hat, drückt man einen Knopf auf der Oberseite und das Kabel wird elektrisch eingezogen.
Bessere Reinigung mit Dreifachdüse
Die ohnehin schon gute Reinigungsfunktion hat ECOVACS optimiert: Der W1 hat das Reinigungsmittel per Kreuzdüsen auf das Fenster gesprüht, beim W2 ist es eine Dreifachdüse, die höheren Druck erzeugt und eine bessere Zerstäubung erreicht. Der Tank mit dem Reinigungsmittel fasst nur 60 ml und reicht für etwa 20 m2, danach muss man nachfüllen.
Für ein 1 m2 Meter großes Fenster benötigt der W2 etwa 5 Minuten, das ist etwa ein Drittel schneller als der Vorgänger. Die Lärmentwicklung ist normal, mit 62 dB etwas leiser als der Vorgänger, aber immer noch so laut, dass es stört, vergleichbar mit einem Staubsaugerroboter.
Der Akku der Basisstation treibt den Roboter für etwa 100 Minuten an, dabei sind laut Hersteller bis zu 55 m2 möglich - die Länge des Putzvorgangs hängt aber auch davon ab, ob es sich um eine zusammenhängende Fensterfläche oder um viele kleine Fenster handelt. Aber selbst mit vielen Fenstern kommt man mit einer Akkuladung sehr weit.

Putzeinstellungen per App anpassbar
Es gibt unterschiedliche Reinigungsmodi, darunter auch einen Kantenreinigungsmodus, der speziell die Ränder ins Visier nimmt. Über einen Knopf auf der Basisstation kann man die Modi wechseln, man kann aber auch per App darauf zugreifen. Die Verbindung mit dem Smartphone funktioniert schnell und ohne Aussetzer, auch die Funktionalität stimmt.
Neben den Reinigungsmodi lassen sich auch andere Parameter konfigurieren. Man kann den W2 sogar in Fernsteuerung nehmen und per Joystick auf dem Touchscreen zentimetergenau über die Glasfläche steuern.
Fazit: Richtig gut, aber auch richtig teuer
Der WINBOT W2 ist ein exzellenter Fensterroboter, der in allen Bereichen vollauf überzeugt. Das Handling mit der Station ist komfortabel, Reinigungsleistung und App-Steuerung überzeugen. Einzig der Preis schreckt ab, denn 600 Euro fürs Fensterputzen ist eine Menge Geld. In jedem Fall empfehlen wir die Version mit Basisstation, der Preisaufschlag ist mit 100 Euro nicht groß, der Komfortgewinn dafür enorm.