Ecovacs Winbot W2 Pro Omni im Test
Der überarbeitete Roboter samt multifunktionaler Basisstation automatisiert das lästige Fensterputzen. Die Reinigungsergebnisse können sich im wahrsten Sinn sehen lassen.

Im Gegensatz zu Saugrobotern, die in immer mehr Haushalten die Bodenreinigung übernehmen, sind Fensterputzroboter noch etwas exotisch, der Markt dafür eine Nische. Laut einer Statistik von Ecovacs waren 2023 nur 0,02 Prozent der Haushalte im EMEA-Raum mit einem derartigen Gerät ausgestattet. Dies...
Im Gegensatz zu Saugrobotern, die in immer mehr Haushalten die Bodenreinigung übernehmen, sind Fensterputzroboter noch etwas exotisch, der Markt dafür eine Nische. Laut einer Statistik von Ecovacs waren 2023 nur 0,02 Prozent der Haushalte im EMEA-Raum mit einem derartigen Gerät ausgestattet. Dies ist wenig überraschend, da Fenster nicht in der gleichen Frequenz verschmutzen wie Böden.

Durchdachtes Gesamtkonzept
Dennoch gibt Ecovacs in diesem Segment richtig Gas. So hat der chinesische Robotikspezialist sein 2024 vorgestelltes Premiummodell Winbot W2 Omni überarbeitet und funktional erweitert. Wie der Vorgänger kostet der W2 Pro Omni 599 Euro – ein stolzer Preis für ein Haushaltsgerät, das man nicht täglich braucht.
Doch bereits beim Auspacken zeigt sich, dass ein durchdachtes Konzept dahintersteckt: Der Roboter wird in einem 32 x 31 x 21 cm großen Kunststoff-Case geliefert, das wie ein kompakter Koffer transportiert werden kann. Das rund fünf Kilogramm schwere Gehäuse dient nicht nur als Aufbewahrung, sondern auch als multifunktionale Basisstation. Diese enthält den Roboter, den Akku sowie Zubehör wie Reinigungstücher und die Reinigungsflüssigkeit.
Das Case wird über einen integrierten Netzstecker geladen, wobei LEDs den Ladestatus anzeigen. Da der Roboter kabellos arbeitet, kann die Station flexibel neben dem Fenster platziert werden. Der Vorteil dieses Ansatzes liegt auf der Hand: Da Fenster seltener gereinigt werden, lässt sich das Gerät über Monate hinweg verstauen, ohne dass Zubehör verloren geht.

Hochwertige Verarbeitung, mehrstufige Sicherheit
Der verwendete Kunststoff wirkt hochwertig, und die Verarbeitung ist insgesamt überzeugend. Die Basisstation ist mit einer gummierten Unterlage ausgestattet, die sich beim Herausnehmen des Roboters automatisch am Untergrund festsaugt. Dadurch wird ein sicherer Stand gewährleistet, zudem verhindert ein Kabelsystem das Abstürzen des Roboters. Dieses Zweikomponenten-Kabel dient auch zur Stromversorgung Ein automatischer Kabelaufroller erleichtert zudem das Verstauen in der Station.
Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann zusätzlich die in der Basisstation integrierte Sicherungsleine verwenden, die mit einem Karabiner fixiert werden kann. Sofern man keine waghalsigen Aktionen im fünften Stock durchführt, braucht man sie aber normalerweise nicht.

Optimierte Reinigungsleistung
Zum Fensterputzen wird der Roboter nach dem Einschalten einfach ans Fenster gehalten. Dort saugt er sich fest und zieht dann systematisch seine Bahnen mit automatischen Vor- und Rückwärtsbewegungen. Dabei überwindet er auch Überhänge bis zu 45 Grad – so lassen sich auch Dachfenster problemlos reinigen. Hindernisse wie Fenstergriffe werden automatisch erkannt und umfahren.
Wie schon der Vorgänger verfügt der Winbot W2 Pro Omni auf beiden Seiten über eine Dreifachdüse, die einen hohen Druck erzeugt und das im Lieferumfang enthaltene Reinigungsmittel sehr fein zerstäubt. Das Reinigungsergebnis kann sich im wahrsten Sinne sehen lassen.
Der integrierte Tank fasst 60 ml und reicht – auch dank der effizienten Navigation - für maximal 30 Quadratmeter Fensterfläche. Im Schnellreinigungsmodus ist ein Quadratmeter in rund zwei Minuten gereinigt. Die Lautstärke liegt bei 63 dB – damit ist der smarte Fensterputzer etwas leiser als ein gängiger Saugroboter.
Der 4500 mAh fassende Akku der Basisstation ermöglicht eine Laufzeit von etwa 100 Minuten, was für eine Fläche von bis zu 55 Quadratmetern ausreicht. Die tatsächliche Reichweite hängt jedoch von der Fenstergröße und -anordnung ab.
Ein wesentlicher Fortschritt zum Vorgängermodell: Der Akku in der Basisstation kann, sofern eine Steckdose in Reichweite ist, während der Arbeit geladen werden und deshalb ohne lästige Ladeunterbrechungen putzen.

Einfache Steuerung mit sieben Reinigungsmodi
Der überarbeitete Winbot W2 Pro Omni bietet nun gleich sieben verschiedene Reinigungsmodi (Schnell-, Tiefen-, Standard-, Punkt-, Rand-, Gründlich-, Zonen- und Hochleistungsreinigung), die alle Verschmutzungsgrade abdecken. Die Auswahl des Modus erfolgt entweder direkt an der Basisstation oder per Ecovacs App. Die Verbindung zum Smartphone erfolgt problemlos, und die App ermöglicht neben der Wahl der Reinigungsart auch die manuelle Steuerung des Roboters über ein virtuelles Steuerkreuz.
Fazit: Toller Fensterreiniger, aber kein Schnäppchen
Der Winbot W2 Pro Omni überzeugt mit durchdachter Technik, hoher Reinigungsleistung und komfortabler Handhabung. Besonders die autarke, im laufenden Betrieb aufladbare Basisstation und die Vielzahl an Reinigungsmodi bringen einen erheblichen Mehrwert, die den vergleichsweise hohen Preis des Fensterputzroboters durchaus rechtfertigen. Vor allem Haushalte mit vielen, großen Fensterflächen profieren von der cleveren Lösung.