Foscam B4 im Test: Outdoor-IP-Cam mit Akku und Solar

Der chinesische Hersteller Foscam hat sich auf Sicherheitskameras mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis spezialisiert. Für 120 Euro (UVP) ist die Außenkamera B4 auf den ersten Blick kein Schnäppchen, der Straßenpreis liegt aktuell aber deutlich darunter. Angesichts der Ausstattung ist die Foscam B4 auf jeden Fall interessant: Sie löst mit 2560 x 1440 Pixeln (4 Megapixel) auf und hat einen großen Bildwinkel von 113 Grad diagonal. Es gibt ­eine Schwenk-Neige-Motorik, Nachtsicht funk­tioniert mit vier Infrarot-LEDs in Schwarz-Weiß oder mit vier Flutlicht-LEDs.

Der eingebaute 5000-mAh-Akku erlaubt je nach Nutzungshäufigkeit und Funk­versorgung mehrwöchigen Betrieb. Ein 3-Watt-Solarmodul, das den Akku bei gün­­stiger Sonneneinstrahlung kontinuierlich nachlädt, zählt zum Lieferumfang. Die Anbindung ans Heimnetz erfolgt über Wi-Fi 4 (11n) – wie bei den meisten IP-Kameras allerdings nur auf 2,4 MHz.

Wie benutzerfreundlich ist die Foscam B4?

Mit dieser Ausstattung ist das Gerät auf autarken Betrieb ausgelegt. Wer es per­manent mit Strom versorgen will, ohne sich auf das mitgelieferte Solarmodul zu verlassen, kann ein USB-C-Kabel verwenden. Darüber wird der Akku bei Bedarf auch nachgeladen – wer die Kamera dazu nicht abmontieren oder an ein meterlanges Zuleitungskabel anschließen will, kann dazu auch für ein paar Stunden eine ­Powerbank andocken.

Einrichtung und Alltagsbetrieb laufen über die App Foscam, auf der Website ­findet sich aber auch das Desktop-Tool Foscam VMS für Windows oder macOS. Beim Setup per App scannt die Kamera ­einen QR-Code und meldet sich damit beim vorgegebenen WLAN an.

Ein Be­nutzerkonto beim Hersteller ist jedoch zwingend – für den Remote-Zugriff ist es ohnehin nicht zu umgehen. Da Foscam vor einigen Jahren wegen Sicherheitsmängeln in Kritik stand, erzwingt der Hersteller, den Zugriff auf die Kamera durch eine zusätzliche Verschlüsselung und ein gegebenenfalls separates Passwort abzusichern.

Welche Funktionen bietet die Foscam B4-Kamera?

Der Zugriff auf die Kamera klappte im Test latenzarm und mit guter Bildqualität. Auch Zweiwege-Audio-Kommunikation wird unterstützt. Die Bewegungserkennung kann Menschen mit Onboard-Mitteln von anderen Motiven unterscheiden und Benachrichtigungen entsprechend ­filtern.

Mit dem optionalen Cloud-Abo, das ab 3,59 Euro/Monat startet, lässt sich die KI-Erkennung auf Pakete, Tiere und Fahrzeuge erweitern. Wer nicht in der Cloud speichern will, kann eine microSD-Karte in der Kamera einsetzen. Bewegungs­erken­nung und Aufnahmebereich lassen sich bei Bedarf maskieren, die Funktion "Bitte nicht stören kann" die Überwachung sogar zeitlich eingrenzen.

Fazit: Lohnt sich die Foscam B4?

Die Foscam B4 überzeugt durch ihre hohe Auflösung, flexible Stromversorgung und umfangreiche Funktionen wie Zwei-Wege-Audio und Bewegungserkennung.

Die genannten Kritikpunkte sind kein Showstopper und gelten ähnlich für viele vergleichbare Geräte. Mit einem Straßenpreis von derzeit rund 80 Euro bietet sie dennoch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis – insbesondere für Nutzer, die eine autarke Überwachungslösung suchen.