Testbericht
Heimkino-Komplettanlage Canton DM2
Die Canton DM2 (1200 Euro) ist ein 2.1 System mit integrierten Surround-Dekodern und soll eine Mehrkanalanlage überflüssig machen.

Mit Aktivboxen für den PC- und HiFi-Bereich hält sich ausgerechnet Canton, der größte deutsche Hersteller, etwas zurück. Doch im Programm findet sich mit dem DM2 ein aktives, eigentlich auf den Heimkino- und TV-Betrieb zugeschnittenes 2.1-Set, das auch für Musikhörer spannend erscheint.

Wer auf das Anschlussfeld des Woofers schaut, sieht schnell: Dies ist mehr als ein Boxenset - eher eine Komplettanlage ohne Laufwerk. Ein FM-Tuner ist ebenso eingebaut wie mehrere analoge Eingänge und ein D/A-Wandler für Digitalquellen; außerdem verarbeitet das System auch 5.1-Signale (DD und dts) digital. Denn optional lassen sich ein Centerspeaker und zwei Rück-Boxen anschließen, oder im umfangreichen Menü eine Virtual-Surround-Einstellung für den klassischen 2.1-Betrieb wählen.

Herzstück der Anlage ist die bidirektionale Funk-Fernbedienung, mit der sich auch klangliche Anpassungen an Hörraum und Aufstellung vornehmen lassen. Besonders praktisch: Sie ist lernfähig und kann die Grundfunktionen anderer Geräte wie DVD-Player, Fernseher oder Sat-Receiver gleich mit steuern.

Chassis-technisch gibt es vollwertiges HiFi: Die Alu-Töner stammen aus dem klassischen Boxenprogramm der Hessen, wobei die Satelliten mit einer kleinen Brücke vor dem Mitteltöner koaxial aufgebaut sind.
Messen
Teufel und Canton optimieren ihre Sub/Sat-Sets weniger auf kompromisslose Neutralität, sondern eher auf Pegelreserven: Aus überschaubaren Volumina holen die Subs 109 (Teufel) bzw. 107 dB (Canton) heraus, wobei die Limitierungen des DM2-Satelliten in der Praxis nicht entscheidend ist. Die unterschiedliche Abstimmung offenbart schon den unterschiedlichen Einsatzzweck: Die Canton sind auf Achse leicht höhenbetont und klingen deshalb parallel zur Wand, etwa neben einem Fernseher, am besten. Der leichte Höhenabfall der Teufel wiederum würde in großen, bedämpften Räumen zu muffigem Klang führen. Auf dem Schreibtisch, direkt auf den Hörer gerichtet, ist eine solche Abstimmung aber durchaus sinnvoll.

Eine für alles
Wer sich etwas an die Steuerung mit der Systemfernbedienung gewöhnt hat, will sie nicht mehr missen. Und auch akustisch hat das Set einiges drauf: Richtig großes Kino mit satten Basswellen produziert es ebenso wie klare, vielleicht etwas zu fein ziselierte klassische Töne. Ausgewogener tönen die Satelliten, wenn man die Würfelchen parallel zur Wand montiert, statt sie auf den Hörer zu richten.
Richtig Spaß macht das Set mit Rock und Pop: Bei AC/DCs "Thunderstruck" spielte es seine dynamischen Fähigkeiten voll aus und begeisterte mit satten, knackigen Beats. Die ideale Anlage für alle werdenden HiFi-und Heimkino-Fans, die schon einen Flachbildschirm haben, aber keinen Turm von Geräten im Wohnzimmer wünschen.